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„Das bringt Ekstase“

Der französische Highliner Nathan Paulin ist zu Gast bei Tanz Bozen – mit einem Seiltanz auf der Langkofelscharte.

Erst vor kurzem stellte der moderne Seiltänzer einen neuen Weltrekord auf der Slackline auf, nun kommt er nach Südtirol und wird am 14. Juli auf der Langkofelscharte im Grödnertal das Publikum des Festivals Tanz Bozenfesseln.

Mit der Freiluft-Performance Les Traceurs will der Choreograf Rachid Ouramdane zum Nachdenken darüberanregen, wie (wenig) respektvoll wir mit Orten, an denen Extremsportarten ausgeübt werden, umgehen und wie ein neues Verständnis für Naturlandschaften entstehen könnte.

Die kostenlose Veranstaltung findet um 16.00 Uhr statt (bei Schlechtwetter wird sie auf den 15. Juli verlegt).

Im Mai 2022 balancierte Nathan Paulin 2.200 Meter weit über das Meer vor der Küste der Bretagne, die längste, je von einem Menschen auf einer Slackline zurückgelegte Strecke.

Die Überquerung auf dem zwei Zentimeter schmalen Band, das zwischen einem Kran und der Abtei Mont Saint-Michel gespannt war, bezeichnete der Franzose im Nachhinein als ein „sehr intensives Erlebnis“.

Nathan Paulin ist stets auf der Suche nach neuen Orten, an denen er seine Leidenschaft ausüben kann, um mit immer neuem Blick auf die Landschaft schauen zu können. Man findet ihn sowohl in urbanen Räumen als auch in unberührten Naturlandschaften, zu Hause fühlt er sich jedoch in den Bergen.

Die Überquerung der Langkofelscharte wird für ihn eine neue Herausforderung, die er nach dem Konzept des Choreografen Rachid Ouramdane und zur Musik von Jean-Baptiste Julien in Anspruch nehmen wird.

Wie schafft man es, für eine so lange Zeit in der Luft zu bleiben?

Mit viel Feingefühl“, sagt Nathan Paulin.Auf einem Seil zu balancieren, das hoch über einem Abgrund gespannt ist, gleicht einer Meditation. Das ist es wohl, was mich an diesem Sport so fasziniert: Sich zu 100 Prozent auf eine Sache zu konzentrieren bringt große Erfüllung, ja fast schon Ekstase. Ich glaube, das was ich suche, ist die Freiheit. Das ist der Gedanke, der mich beseelt und mich antreibt, immer in der Luft zu sein.

Die Slackline ist demnach ein Mittel, um unbeschreibliche Gefühle zu erleben und eine besondere Beziehung mit dem Ort einzugehen, den man so auf eine ganz andere Art und Weise wahrnimmt. Die Slackline, die auf jede Bewegungreagiert und diese verstärkt, wird so zur Verlängerung des Körpers des Seiltänzers. Wenn man Nathan Paulin zusieht, wird man verstehen was gemeint ist.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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