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Philipp Putzer

 

Die Stiftung Südtiroler Sparkasse und der Südtiroler Künstlerbund haben zum 4. Mal einen offenen Wettbewerb für ein Auslandsstipendium für Kunstschaffende im Bereich Bildende Kunst ausgeschrieben. Der Residenzplatz an der Cité International des Arts in Paris geht nach Judith Neunhäuserer 2019, Linda Jasmin Mayer und Jasmine Deporta in diesem Jahr an den jungen Künstler Philipp Putzer.

 Die Cité Internationale des Arts in Paris, getragen von einer französischen Stiftung, bietet in 326 Studios Künstler*innen aus aller Welt Wohn- und Arbeitsmöglichkeiten. Die Stiftung Sparkasse und der Südtiroler Künstlerbund haben für Südtirol von 2019 bis 2022 ebendort einen Studioplatz mit jährlich je einem Belegungsrecht erworben. Der Zeitraum des Studienaufenthaltes beträgt 3 Monate, von 3. Juli – 27. September 2022.

Ziel des Wettbewerbs ist die Förderung von Künstler*innen, die Mitglied des Südtiroler Künstlerbundes und im Bereich Bildende Kunst tätig sind sowie das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Das Stipendium ist für die künstlerische Entwicklung von professionell arbeitenden Künstler*innen und dem Nachwuchs bestimmt. Der Auslandsaufenthalt soll ermöglichen, Verständnis und Kenntnis der Kultur des Gastlandes zu erwerben, Entwicklungen der Kunstszene vor Ort zu studieren, Kontakte zu knüpfen, Ideen auszutauschen, Anregungen zu gewinnen und in Folge dessen nach Abschluss des Stipendiums eine Ausstellung in Bozen in der Galerie Prisma auszurichten.

Insgesamt haben sich 13 Künstler*innen für den Residenzplatz in Paris beworben. Die Einsendungen wurden durch die Fachjury Konrad Bergmeister (Präsident Stiftung Südtiroler Sparkasse), Alexander Zoeggeler (Präsident Südtiroler Künstlerbund), Lisa Trockner (Direktorin Südtiroler Künstlerbund) sowie der Kuratorin und Leiterin des Kunstforums Unterlands Brigitte Mathias – eingehend geprüft bevor eine Entscheidung für die drei Finalist*innen Claudia Corrent, Philipp Putzer, Valeria Stuflesser gefällt wurde. Aus diesen Dreiervorschlag der Fachjury hat der interne Ausschuss der Cité des Arts Vincent Gonzalvez – Head of the residency Department und Souraya Kessaria – External Relations Officer Philipp Putzer für den Residenzplatz ausgewählt. Insgesamt wurde sei es von der Fachjury als auch von den Expert*innen die hohe Qualität der Einreichungen gelobt. Ebenso gelobt wurde von Pariser Seite die professionelle Zusammenarbeit.

Philipp Putzer, Jahrgang 1994 schloss sein Studium an der Hochschule für Bildende Künste Dresden 2020 ab. Philipp Putzers Werke sind vor allem skulptural, gar einige beginnen mit einer Performance oder einer Zeichnung und finden dann ihre finale Form als Skulptur.

In seinem Motivationsschreiben schildert Putzer sein Vorhaben:

Mein Vorhaben in der Cite des Arts die Umsetzung einer ortsspezifischen Recherche, mit der ich mein künstlerisches Schaffen weiterführen möchte. Ich werde mich mit dem urbanen Umfeld in Paris Beschäftigen. Große Märkte sind eine Inspiration und oft eine Quelle für Materialien. Meine künstlerische Arbeit während der drei Monate wird sich hauptsächlich auf Gegenstände fokussieren, ich werde diese Objekte auf Märkten suchen und kaufen, verändern und neu anordnen und somit eine Installation schaffen. Zudem möchte ich mit Zeichnungen und mit Texten und Recherche zu den Objekten eine Welt schaffen, in die man als Betrachter eintauchen kann. Die Serie „Say goodbye to the Wind“, bei der ich Motorradhelme weiterbearbeitet habe, sind ein Beispiel in meinem bisherigen Werk, wo ich gebrauchte Gegenstände verarbeitet habe, inspiriert von einer Science Fiction Erzählung. Auf Märkten für Antiquitäten und Second-hand Märkten möchte ich nach besonderen Objekten suchen, vor allem sind für mein künstlerisches Schaffen Motorradhelme und andere Protektoren, sowie sportive Accessoires von Bedeutung, Protektionen, die den menschlichen Körper schützen und verändern, ihn verbessern.

Ich möchte verschiedene Märkte von Paris besuchen, sowie die Viertel mit Brocante und Antiquitäten, mit Menschen in Gespräche kommen über Gegenstände und deren Geschichte. Ich sehe darin auch eine Chance, außerhalb der Kunstwelt auf Austausch zu stoßen. Diese Elemente fließen in einer dystopischen und futuristischen Bildsprache zusammen. Science Fiction Bücher und Filme sind wichtige Referenzen in meinem Werk. Geschwindigkeit und Futurismus sind für mich interessant, der Glaube an die Zukunft, und der Moment, an dem die Zukunft scheitert. Wie sehen Ruinen der Zukunft aus, wie wird unsere Zeit zur Ruine?

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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