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Die Sommer-Maßnahmen

Mit welchen Maßnahmen die Brennerautobahn AG ein Verkehrschaos im Sommer verhindern will.

von Markus Rufin

Die Sommersaison hat gerade erst begonnen, aber bereits in den vergangenen Monaten kam es auf der Brennerautobahn zu Staus, die besonders die Nerven der Eisack- und Wipptaler Bevölkerung strapaziert haben.

Besonders weil heuer das erste Mal seit 2019 normales Reisen im Sommer möglich ist, ist die Sorge vor Staus in den intensivsten Ferienwochen groß.

Die Brennerautobahn AG, die die A22 führt, versucht dem entgegenzuwirken. Bei einer Pressekonferenz hat die Spitze der Brennerautobahn AG die Maßnahmen für den heurigen Sommer genauer vorgestellt. Dabei betonte Präsident Hartmann Reichhalter, dass eigentlich alle wüssten, dass die A22 vielbefahren sei: „Wirmüssen alles daransetzen, um die Unannehmlichkeiten für Nutzer und Anrainer so gering wie möglich zu halten. Wir haben eine Reihe von Maßnahmen ausgearbeitet, die uns ermöglichen, das hohe Verkehrsaufkommen der bevorstehenden Sommersaison zu bewältigen.“

Die Verlegung der Arbeiten auf Nachtbaustellen, der Einsatz des gesamten Personals, geregelte Einfahrten an den Mautstellen und dynamische Geschwindigkeitsregelungen zählen in diesen Wochen zu den wichtigsten Instrumenten. Zudem erstellt die AG eine Verkehrsprognose. Die AG empfiehlt den Reisenden, diese vor dem Start durchzugehen, um so Staus zu vermeiden.

Das sind allerdings altbekannte Maßnahmen, die bereits in Vergangenheit ergriffen wurden. Dennoch gab es 2019 zahlreiche Verzögerungen auf der Autobahn. Eine neue Maßnahme, die die AG gerne einsetzen möchte, wurde von Geschäftsführer Diego Cattoni genauer vorgestellt: „Die Brennerautobahngesellschaft möchte die Möglichkeit einführen, dass wer außerhalb der Hauptverkehrszeiten unterwegs ist, weniger Mautgebühr bezahlt. Dies ist eine Neuigkeit, die natürlich noch mit dem Konzessionsgeber vereinbart werden muss. In Kürze planen wir auch die Einführung des wiederaufladbaren Telepasses für Reisende, die aus dem Ausland nach Italien kommen.“ Daneben bereitet die Gesellschaft Investitionen in Milliardenhöhe zur Digitalisierung der Infrastruktur vor.

Doch ob das ausreicht, bleibt offen, denn wie der technische Generaldirektor Carlo Costa unterstreicht, komme es vor allem auf die Reisenden selbst an: „Jede und jeder von uns weiß, dass wir einen Platz reservieren müssen, wenn wir mit dem Zug oder mit dem Flugzeug verreisen – vor allem in der Hochsaison. Die meisten aber sind noch nicht soweit, ihre Autobahnfahrten zu planen, indem sie die Verkehrsprognosen konsultieren und die ungünstigsten Stunden vermeiden.“

Im Prinzip wären die sogenannten „schwarzen Tage“, an denen das Verkehrsaufkommen besonders hoch ist, einfach zu managen. Dazu müssten sich aber die vielen Autobahneinfahrten nicht nur auf wenige Stunden am Tag konzentrieren. „Diese Einstellung gilt es zu überwinden. Die Alternative ist, dass wir enorme Autobahnen bauen, die aber bis auf einige wenige Tage im Jahr nicht ausgelastet sind“, fügt Costa hinzu.

In jedem Fall steht die Autobahngesellschaft in erhöhter Bereitschaft und Mobilisierung: 226 Kameras entlang der Strecke, 403 Notrufsäulen, 82 Fachkräfte für Verkehrsdienste, die mit Fahrzeugen entlang der Strecke eingesetzt werden, 25 Wetterstationen, der Einsatz von Mitarbeitern des Weißen Kreuzes, des Roten Kreuzes und der Feuerwehren, die Anzeige der Mautgebühren an stark genutzten Ausfahrten, sodass bei einer Barzahlung bereits vorab der genaue Betrag abgezählt werden kann, 224 Wechselverkehrszeichen entlang der 314 Autobahnkilometer für Echtzeitinformationen direkt an der Strecke sowie an den Einfahrten sowie dynamische Geschwindigkeitsregelungen zur Vermeidung eines Stop-and-Go-Verkehrs.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • rumer

    Wie wäre es mit dem Abbau der Mautstellen und Umstellung auf eine Vignette? Wir könnten uns an die österreichische anschliessen.
    Keine Staus mehr bei den Ein- und Ausfahrten. Einsparung von Duzenden Gebäuden. Einsparung von vielen Hektar Grund. Einsparung von hundert Angestellten. Viel weniger Kosten und somit würde der Gewinn der Brennerautobahn eh auf gleichem Niveau bleiben.

    • fakt60ist

      Ein sehr guter Vorschlag @rumer, und am Brenner würde ich dann auch noch zusätzlich zur Vignette eine Abzockstelle einrichten wie in Schönberg in Tirol. Dann könnten wir mit diesem Geld die Löhne der Gastarbeiter aufwerten die nirgens mehr zu finden sind.

  • hallihallo

    habe bereits vor 10 jahren der autobahn geschrieben, sie sollten in sterzing schon vorab die beträge mit den wichtigsten einfahrten anbringen, damit man das geld schon vorher abzählen kann. jetzt führen sie es ein 🙂
    wann kommt endlich das überholverbot für busse und camper.
    letztlich sind wir 15 km hinter einem ( südtiroler ) bus auf der überholspur gefahren, der an die 70-80 lkws überholt hat. das dahinter eine lange autoschlange war, hat in überhaupt nicht interessiert. einzelne haben den bus dann rechts überholt, was zu sehr gefährlichen situationen geführt hat.
    also höchsten 5 klw am stück oder überhaupt ein überholverbot. bravo an Willeit, der dies vor vielen Jahren für die lkws eingeführt hat.

  • tirolersepp

    Sehr gut Stoßzeiten mehr bezahlen !!!
    Dies muss aber stark kommuniziert werden.

    Radio, Fernsehen und Zeitung, unter der Woche gibt’s keinen Stau!

    Fährst du am Wochenende stehst du im Stau und bezahlst mehr!!!

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