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„Müssen Vorbild sein“

Arnold Schuler, Anna Rohrer, Daniel Schölzhorn, Helmut Tauber, Manfred Pinzger und Thomas Gruber (Foto: Hannes Unterhauser)

Die Mitglieder der Hoteliers- und Gastwirtejugend (HGJ) haben sich kürzlich in Bozen zur Jahreshauptversammlung getroffen, welche unter dem Motto „Here we go again“ stand.

Nach zwei Jahren Corona-Pandemie und Einschränkungen ist wieder weitgehend Normalität eingekehrt. „Speziell wir Jungen brauchen die sozialen Kontakte, den Austausch untereinander, um uns auch weiterzuentwickeln. Jetzt können wir wieder loslegen, unseren Träumen nachspüren und unsere Ideen verwirklichen“, sagte HGJ-Obmann Daniel Schölzhorn. Schölzhorn ist seit mittlerweile einem Jahr im Amt.

Gerade in den letzten Monaten habe er sich oft die Frage gestellt, was die Hoteliers- und Gastwirtejugend zum zukünftigen Tourismus beitragen kann.

„Wir müssen vorleben, Vorreiter und Vorbild sein“, erklärte der HGJ-Obmann. Das bedeutet, dass man die jungen Leute mit ins Booten holen und die schönen Erlebnisse in der Gastronomie und der Beherbergung mit ihnen teilen müsse. Auch müsse man Vorreiter sein für flexible Arbeitszeitmodelle und die Modernisierung, um einen Umschwung herbeizuführen. Und schließlich müsse man Vorbild sein und auch Verständnis für andere Branchen, für ein neues Denken und Handeln zeigen.

„So gelingt es, Spannungen abzubauen“, betonte Schölzhorn. Tourismusgesinnung sei vielfach auch eine Frage von Verständnis. „Der Tourismus wird gerne als Sündenbock für alles hergenommen. Mit oft einfachen Worten und Aufklärungen schaffen wir es vielleicht, einige zum Umdenken oder zum Nachdenken zu bringen“, sagte der HGJ-Obmann.

HGV-Präsident Manfred Pinzger forderte in seinen Ausführungen von der Politik klare Botschaften und Perspektiven. „Um unsere Betriebe weiterhin erfolgreich zu führen, weiterzuentwickeln und konkurrenzfähig zu halten, braucht die Jugend auch in Zukunft Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten“, drückte sich Pinzger klar aus. Gutüberlegte und nachhaltige Konzepte seien hier gefragt, nicht zuletzt, um das Hotel- und Gastgewerbe wieder zu einem attraktiven Arbeitsplatz zu machen. „Setzen wir gemeinsame Prämissen für einen erfolgreichen künftigen Weg“, meinte Pinzger. Ideen und Elan dazu sieht der HGV-Präsident in der Hoteliers- und Gastwirtejugend genug.

„Ein schnelles Durchstarten nach den letzten beiden Jahren ist unser aller Wunsch“, sagte Landeshauptmann Arno Kompatscher in seiner Videobotschaft an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der HGJ-Jahreshauptversammlung. Eine nachhaltige Weiterentwicklung sei hier laut Kompatscher gefragt. Zur momentanen Diskussion rund um den Tourismus, das Thema Overtourism und die Nachhaltigkeit meinte der Landeshauptmann: „Nutzen wir die Chance, welche in einer Neuausrichtung der Tourismusbranche steckt. Schärfen wir die Angebote und stellen wir noch mehr die Qualität vor die Quantität.“ Die Jugend im Hotel- und Gastgewerbe ist laut Kompatscher der perfekte Partner dafür.

An der HGJ-Jahreshauptversammlung nahmen auch Tourismuslandesrat Arnold Schuler und Landtagsabgeordneter Helmut Tauber teil. Schuler betonte einmal mehr, dass der Tourismus einen wesentlichen Beitrag zum wirtschaftlichen Aufschwung in Südtirol geleistet habe, wovon alle profitieren. „Wir dürfen den Tourismus nicht isoliert sehen, er ist stark mit den anderen Wirtschaftssektoren verflochten. Deshalb gilt es, den Tourismus in eine gute Zukunft zu bringen.“ Zum viel diskutierten Landestourismusentwicklungskonzept meinte er, dass man sich klar überlegen müsse, wo der Tourismus in Südtirol hinwolle. Im Mittelpunkt der Diskussion stehe im Moment zu sehr die Bettenobergrenze. „Die Flexibilität ist da, um auch kleineren Betrieben Spielraum zu geben“, versicherte Schuler.

Landtagsabgeordneter Helmut Tauber erklärte, dass es wichtig sei, Regeln aufzustellen, damit der Tourismus auch in Zukunft erfolgreich sein kann, jedoch brauche es den Spielraum, gerade für kleinere Betriebe und die Nachfolgegeneration. Als eine der großen Herausforderungen nannte Tauber den Fachkräftemangel. Hier gelte es, Bedingungen zu schaffen, damit gute Fachkräfte attraktive Arbeitsplätze finden können.

Weitere Gäste an der HGJ-Jahreshauptversammlung waren HGV-Direktor Thomas Gruber und SKV-Präsident Reinhard Steger.

Durch die Jahreshauptversammlung in der Brasserie 1857 in Bozen führten die HGJ-Landesleitungsmitglieder Sandra Gasser und Felix Erlacher. Damian Alber und Thomas Stuefer, ebenso HGJ-Landesleitungsmitglieder, stellten die Events der HGJ vor, welche in der zweiten Jahreshälfte von 2021 und im Jahr 2022 bereits abgehalten wurden oder noch abgehalten werden. Unter anderem war die HGJ im heurigen Schuljahr in 56 Mittelschulen präsent, um im Rahmen der Berufsinformationskampagne #yourchance die Berufe im Hotel- und Gastgewerbe vorzustellen.

 

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