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Bastoni

Design studieren an der Freien Uni Bozen: Jetzt wurde eine Publikation zum prämierten Projekt “Bastoni“ der unibz vorgestellt.

Interdisziplinär, realitätsbezogen, in kleinen Gruppen und mit viel kreativem Freiraum für eigene Ideen: so wird an der Freien Universität Bozen Design gelehrt und gelernt. Ein Musterbeispiel für diese Tradition des Projektstudiums ist das mehrfach preisgekrönte Projekt „BASTONI – 16 interventions of modern walking“.

Kurz nach der Rückkehr vom „Salone del Mobile“ in Mailand stellten Prof. Kuno Prey und seine Studierenden am heutigen Dienstag eine Publikation zu dieser kreativen Annäherung an das Thema Spazier- und Wanderstöcke vor.

Ein traditioneller Alpenstock, ein Stock zur Selbstverteidigung, ein gemeinsamer Stock für ein älteres Ehepaar und ein Stock zum Radfahren: einige von 16 (Neu-)Interpretationen eines Gebrauchsgegenstands, die heute im Rahmen der Vorstellung der Publikation „BASTONI“ bestaunt und angegriffen werden konnten.

Die Ergebnisse einer Lehrveranstaltung von Prof. Kuno Prey haben bereits einige Reisen hinter sich: Nach der Grassimesse in Leipzig oder MCBW – Munich Creative Business Week, wo das Projekt den GOLD-Award und den Preis der Fachjury erhalten hat, stellten die Studierenden ihre Arbeiten vergangene Woche auf dem Salone Satellite des Salone Internazionale del Mobile in Mailand aus. Außerdem wurden die in einem Semesterprojekt entstandenen Produkte Anfang dieses Jahres mit dem International Design Award 2021 der IAUD – International Association for Universal Design in Tokyo ausgezeichnet.

Kuno Prey, Annamaria Zuech, Stefanie Mair und Irene Nitz

Dies sind Erfolge, die nun mit einer eigenen Publikation gekrönt werden, die von den beiden Professoren der Fakultät für Design und Künste, Kuno Prey und Hans Leo Höger, herausgegeben wurde. Ein Werk, das weit über die Abbildung der entworfenen Stöcke hinausgeht.

„Das Projekt BASTONI ist ein ideales Beispiel für das Projektstudium, das didaktische Modell, das an der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität seit ihrer Gründung gelebt und weiterentwickelt wird“, erklärte Prof. Prey im Rahmen der Vorstellung. Wesentlich dafür sei seit jeher eine interdisziplinäre Herangehensweise, mit einem engen Dialog zwischen der Entwurfspraxis und den Kulturwissenschaften.

Im konkreten Fall „BASTONI“ gab die Forschung des Stadtsoziologen Lucius Burckhardt, der den Begriff der Promenadologie prägte, den Impuls für das Semesterprojekt. Begleitet wurden die Studierenden nicht nur vom Produktdesigner Kuno Prey.

Mit dem Anthropologen und Soziologen Alvise Mattozzi analysierten sie die Relevanz, die Spazierstöcke historisch und in anderen Gesellschaftsstrukturen hatten.

Der Material- und Fertigungsexperte Luca Martorano erforschte mit der Projektgruppe von 20 Studierenden wiederum alte Stockformen und half ihnen, durch die Analyse von deren Herstellung zu verstehen, wie verschiedenen alten und neuen Werkstoffe bearbeitet werden.

„Auf Basis dieser unterschiedlichen Inputs waren die Studierenden dann jedoch völlig frei, ihren eigenen Weg zu einem Entwurf zu finden.“ Dabei würde das Bozner Modell auch optimale Rahmenbedingungen bieten, unterstrich der Designprofessor und Gründungsdekan der Fakultät für Design und Künste Prof. Prey. Zum Beispiel mit kleinen Gruppengrößen von maximal 20 Studierenden, aber auch mit einer realitätsnahen Arbeitsweise, mit für das ganze Semester fixen Arbeitsplätzen in den Projektateliers der Fakultät oder den gut ausgestatteten Werkstätten.

Wie vielseitig und interaktiv diese Art der Projektarbeit an der Fakultät für Design und Künste ist, unterstrichen bei der Pressekonferenz auch zwei der am Projekt beteiligten Studierenden: Stefanie Mair und Annamaria Zuechhoben nicht zuletzt den intensiven Austausch zwischen Studierenden und Professor*innen in den kleinen Gruppen hervor:

„Durch diese Arbeitsweise bekommt man kontinuierlich professionelles Feedback von den Lehrenden und gute Tipps und Tricks von den Mitstudierenden. Für mich persönlich war dieser Austausch und diese Art von Atelierarbeit von großer Bedeutung, da ich durch die Inspiration, Motivation und Ideenvorschläge der Gruppe zu meinen Endresultaten gekommen bin“, erklärte Stefanie Mair.

Einen ausführlichen Einblick in das Projektstudium an der Fakultät für Design und Künste gibt die im ku.press Verlag erschienene Publikation nicht zuletzt in einem langen Interview zwischen Hans Leo Höger und Kuno Prey.

Auch die beiden Co-Dozenten Alvise Mattozzi und Luca Martorano steuerten theoretische Inputs sowie konkrete didaktische Erfahrungen aus den Bereichen Kulturkonsum und Fertigungstechnologien bei.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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