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„Aufwertung der Berggebiete“

Zu seiner ersten Sitzung unter Südtiroler Vorsitz ist das Koordinierungs- und Lenkungskomitee des Nationalparks Stilfserjoch in Bozen zusammengetreten.

In der anschließenden Pressekonferenz unterstrich Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer, aktuelle Präsidentin des Komitees: „Die Aufwertung der Berggebiete unter Miteinbeziehung der lokalen Bevölkerung ist sozial und wirtschaftlich wichtig und stellt eine dringende Herausforderung dar. Es ist an uns, den langjährigen Genehmigungsprozess des Nationalparkplans abzuschließen, um ein neues Kapitel für den Nationalpark Stilfserjoch aufschlagen zu können.“

Es sei eine große Verantwortung für Südtirol, den Vorsitz des Koordinierungs- und Lenkungskomitees zu leiten, betonte die Landesrätin. „Mit rund 54.000 Hektar liegt der größte Gebietsanteil am Nationalpark Stilfserjoch in Südtirol“, sagte Kuenzer, die der Region Lombardei für die erfolgreiche Arbeit in den vergangenen fünf Jahren und dem Ministerium für den konstruktiven Austausch dankte. Südtirol und die dortige Bevölkerung im Nationalpark blickten dem Abschluss der Genehmigungsphase des Parkplans erwartungsvoll entgegen. „Uns liegt sehr viel an einer nachhaltigen Entwicklung des Parks. Der Nationalparkplan soll den lokalen Gegebenheiten und dem Allgemeinwohl Rechnung tragen“, sagte die Landesrätin.

Schwerpunkt der Sitzung war der Stand der Dinge zur Genehmigung des Nationalparkplans und der Nationalparkordnung durch die Verwaltungsbehörden im Südtiroler, Trentiner und lombardischen Gebietsanteil des Nationalparks Stilfserjoch. „Beide Dokumente sind für den Südtiroler Parkanteil, der 53.495 Hektar und zehn Gemeinden umfasst, vom Südtiroler Führungsausschuss verabschiedet worden. Wir arbeiten an einem nachhaltigen Weg, damit die lokale Bevölkerung weiterhin in den Berggebieten leben und arbeiten kann“, erklärte Georg Altstätter, Präsident des Südtiroler Führungsausschusses und Bürgermeister von Martell.

Nicolò De Salvo, stellvertretender Kabinettsleiter im Ministerium für den ökologischen Übergang, sprach über die wichtige Rolle des Koordinierungs- und Lenkungskomitees: „Das Ministerium unterstützt die drei Gebietsanteile des Nationalparks im Genehmigungsprozess des Parkplans. Dabei steht der Schutz der Landschaft im Blickpunkt, der aber nur mit der Bevölkerung, die darin lebt, erfolgen kann.“ Es sei wichtig, klare Richtlinien zu den verschiedenen Zuständigkeitsbereichen vor Ort zu erstellen, so De Salvo, die die ökologischen Erfordernisse mit der nachhaltigen Entwicklung des Nationalparks Stilfserjoch in Einklang bringen.“

An der Sitzung des Koordinierungs- und Lenkungskomitees in Bozen haben neben Landesrätin Hochgruber Kuenzer, Vize-Kabinettsleiter De Salvo und Bürgermeister Altstätter auch die Vertretungen der anderen beiden Gebietsanteile des Parks teilgenommen: Landesrat Mario Tonina und Bürgermeister Lorenzo Cicolini für das Trentino sowie Regionalassessor Massimo Sertori und Bürgermeister Guerino Benaglio für die Lombardei. Für die Umweltvereinigungen war Silvia Simoni anwesend, für das Nationale Institut für Umweltschutz und -forschung (ISPRA) Barbara Franzetti.

Das Koordinierungs- und Lenkungskomitee

Mit der Vereinbarung vom 11.02.2015 hatte der Staat den Ländern Südtirol und Trentino beziehungsweise der Region Lombardei die Kompetenzen zur eigenständigen Führung des Nationalparks übertragen. Daraufhin erfolgte die Einsetzung des paritätisch besetzten Koordinierungs- und Lenkungskomitees. Dessen Aufgabe ist es, das einheitliche Auftreten und die einheitliche Entwicklung des Nationalparks Stilfserjoch mit seinem Südtiroler, Trentiner und lombardischen Gebietsanteil zu gewährleisten.

Das Komitee wird alle fünf Jahre erneuert und setzt sich zusammen aus je einem Vertreter des Landes Südtirol, der Autonomen Provinz Trient, der Region Lombardei, des Ministeriums für Umwelt und Landschafts- und Meeresschutz sowie aus drei Vertretern der Gemeinden, deren Verwaltungsgebiet innerhalb des Parks liegt − je einer für die Gemeinden im Trentino, in Südtirol und in der Lombardei. Zudem gehören dem Komitee ein Vertreter der Umweltschutzvereinigungen und ein vom Nationalen Institut für Umweltschutz und -forschung ISPRA (Istituto superiore per la protezione e la ricerca ambientale) bestellter Vertreter an.

Den Vorsitz des Koordinierungs- und Lenkungskomitees für die ersten fünf Jahre (2016-2021) hatte die Lombardei mit Präsident Ugo Parolo geführt. Im Mandat 2021-2026 wechselte die Präsidentschaft auf das Land Südtirol unter dem Vorsitz von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • bernhart

    Frau Kuenzer fragen sie doch die Bürger welche im Nationalpark wohnen, wie es Ihnen geht ,zb. bauen, landwirtschaftliche Nutzung, Holzschlägerung und vieles mehr.
    Bürger welche im Nationalpark wohnen haben nur Probleme mit der Verwaltung.
    So schön Ihre Worte auch sein mögen, für die Bürger ist der Nationalpark eine Belastung.
    Nach Aussen klingt alles perfekt, und nachhaltig, ist es aber nicht,

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