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„Selbst eingebrockt“

Die STF kritisiert den Gesundheitsbetrieb: Zuerst habe der Betrieb Mitarbeiter vergrault und rausgeschmissen, jetzt klage man über einen Fachkräftemangel.

Es mute schon etwas seltsam an, wenn der Südtiroler Sanitätsbetrieb ─ „der in den letzten Monaten alles daran gesetzt hat, fähige Mitarbeiter zu vergraulen und rauszuschmeißen“ ─ nun einen Fachkräftemangel im Gesundheitswesen bemängelt.

Die Süd-Tiroler Freiheit erinnert daran, dass Südtirolals einzige Region genesenes Gesundheitspersonal suspendiert habe, während diese in anderen Regionen ohne Probleme arbeiten durften und dort mit Handkuss aufgenommen wurden. „Mehr noch, man hat sogar von der italienischen Regierung verlangt, genesenes Personal rauszuschmeißen“, so die STF in einer Aussendung.

Das Problem seien also nicht die fehlenden Mitarbeiter, sondern die Fehlentscheidungen der Führung des Sanitätsbetriebes. „Anstatt zu jammern, sollte der Sanitätsbetrieb dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter wieder ohne Einschränkungen arbeiten dürfen und zudem gezielt deutschsprachiges Personal anwerben“, so die Süd-Tiroler Freiheit.

Die Süd-Tiroler Freiheit habe im Landtag mehrfach diesbezügliche Vorschläge vorgelegt und auch ein Konzept zur Anwerbung deutschsprachiger Fachkräfte aus dem Ausland ausgearbeitet, schreibt Sven Knoll. „Wenn Ärzte aus anderen europäischen Ländern, die über deutsche Sprachkenntnisse verfügen, lieber in Deutschland, Österreich und der Schweiz arbeiten, weil sie von Südtirol entweder erst gar nicht angeworben werden oder aber, weil sie hier so lange sekkiert werden, bis sie wieder gehen, dann läuft etwas schief“, so der STF-Abgeordnete.

Jammern alleine nutze jedenfalls gar nichts! Das Südtiroler Gesundheitswesen brauche fähige Mitarbeiter, dazu müssen aber die Arbeitsbedingungen passen, die Löhne dem internationalen Standard entsprechen, Studientitel automatisch anerkannt werden und die Diskriminierungen des genesenen und getesteten Personals sofort beendet werden, schließt die STF.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (10)

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  • fakt60ist

    Der Fachkräftemangel beruht nicht nur wegen der suspendierungen. Es ist seit Jehrzehnten schon Thema bei Handwerkern und Sanitätsbeschäftigten, dass ein rießen großes Loch klafft. Zu viele wollen heute nicht mehr streng arbeiten, zu viele Auflagen, unsinnige Bürokratie, und viel zu viele Studierte mit denen wir nichts anfangen können, haben dieses Desaster geschaffen. Opa hat da mal was wahres gesprochen: Er sagte, Studieren sollen die wirklich gescheiten, die anderen sollen besser einen Beruf lehrnen. Wer diesen Worten von Opa folgt, wird später dann draufkommen, dass er zu denen gehört, die sehr..sehr..weise waren. Wer selbst wass kann, spart viel Geld, kommt immer weiter, und wird immer zu den unstudierten gehören, die sehr..sehr..gefragt sind.

    • gorgo

      Ähm.. kannst gern zum örtlichen Bader gehen, der vom seinem Opa ‚gelehrnt‘ hat Pechpflaster aufzulegen, mir wäre ein ausgebildeter Arzt lieber.
      Wenn eigentlich intelligente und studierte Leute wie Sven dennoch Realitäts verzerrenden Unsinn verzapfen, liegt es eher an ihrer Ideologie und politischem Selbsterhalt, als an ihrer Ausbildung.

  • heracleummantegazziani

    Klassischer periodischer Knoll-Auftritt: „Ich bin Sven, ich bin auch noch da“. Zu mehr als auf seine Präsenz aufmerksam zu machen reicht es nie.

  • seta

    Das Augenmerk liegt auf der Unterscheidung zwischen “ Fachärzte – Mangel im Südtiroler Gesundheitswesen “ und “ Fachärzte – Mangel im Südtiroler Sanitätsbetrieb „. Ersteren kann man, wenn man die komplette Facharzt – Palette der Südtiroler Privatkliniken anschaut, wohl ausschließen. Was die Gründe für den evidenten Letztereren sind, ist wohl ein weites Feld und „Schuldzuweisungen“ sind da sowohl in Richtung Arbeitgeber wie -nehmer plausibel.

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