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„Beleidigungen & Drohungen“

Günther Platter (Foto: Land Tirol/Berger)

Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter hat am Montag erklärt, warum er sich aus der Politik zurückzieht.

Nach mehr als 30 Jahren in der Spitzenpolitik, wird LH Platter bei der nächsten Landtagswahl nicht mehr kandidieren. Der VP-Landesparteivorstand hat LR Anton Mattle auf Vorschlag von LH Platter einstimmig als Landesparteiobmann designiert und VP-Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl nominiert.

Der Landesparteitag wird am 9. Juli stattfinden.

Landeshauptmann Günther Platter hat im Landesparteivorstand der Tiroler Volkspartei heute offiziell bekanntgegeben, bei der kommenden Landtagswahl nicht mehr zu kandidieren und seine Beweggründe für diese weitreichende Entscheidung dargelegt:

„Ich habe in den vergangenen 36 Jahren Spitzenpolitik auf Gemeinde, Landes- und Bundesebene kennengelernt. Die Aufgabe als Landeshauptmann hat mir dabei immer die größte Freude bereitet. Aber die vergangenen Monate haben mich auch nachdenklich gemacht. Neben den vielen schönen Seiten als Landeshauptmann von Tirol, haben gerade die letzten zwei Jahren gezeigt, wie herausfordernd Politik sein kann. Anfeindungen, Beleidigungen, Drohungen – nicht nur gegen einen selbst, sondern auch gegen das persönliche Umfeld – gehen nicht spurlos vorüber. Ich möchte keinen Tag als Landeshauptmann missen, manche möchte ich aber nicht ein zweites Mal erleben“, fand Landeshauptmann Günther Platter sehr offene Worte im Parteivorstand. Gemeinsam mit seiner Familie habe er deshalb nach mehr als drei Jahrzehnten in der Politik den Entschluss gefasst, nicht mehr zur Wahl anzutreten.

Dennoch sei ihm, so LH Platter, die positive Weiterentwicklung Tirols natürlich weiterhin ein echtes Herzensanliegen: „Um das sicherstellen zu können, braucht es gerade jetzt Verlässlichkeit, Glaubwürdigkeit, Verantwortungsbewusstsein und Stabilität. Deshalb habe ich heute dem Landesparteivorstand Anton Mattle als meinen Nachfolger zum Landesparteiobmann und Spitzenkandidat für die nächste Landtagswahl vorgeschlagen. Anton Mattle ist für diese Aufgabe der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist. Er hat große politische Erfahrung und wird über alle Parteigrenzen hinweg geschätzt und respektiert. Deshalb bin ich dankbar, dass der Landesparteivorstand diesen Vorschlag einstimmig unterstützt.“ Die Wahl Anton Mattles zum Landesparteiobmann der Tiroler Volkspartei soll dann beim Landesparteitag am 9. Juli über die Bühne gehen.

Landesrat Anton Mattle zeigte sich nach der Nominierung durch den Landesparteivorstand dankbar, aber auch demütig angesichts der Aufgabe, die vor ihm liegt. „Es ist für mich eine unglaubliche Ehre und Freude, dass mich Landeshauptmann Günther Platter und der Landesparteivorstand als Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl nominiert haben. Mir ist aber auch bewusst, dass die großen politischen Herausforderungen, die vor uns liegen, nur gemeinsam erfolgreich bewältigt werden können. Umso mehr freut mich die geschlossene Unterstützung des Landesparteivorstandes“, so der designierte Parteiobmann Anton Mattle, der Landeshauptmann Günther Platter zugleich für seinen jahrzehntelangen Einsatz für Land und Leute dankte.

Ebenso beschlossen wurde im Landesparteivorstand, dass die Tiroler Volkspartei die Vorziehung der Landtagswahl auf den Herbst dieses Jahres vorschlagen wird. „Die vergangene Landtagssitzung hat gezeigt, dass sich  bereits der Wahlkampf abzeichnet. Ich möchte der Tiroler Bevölkerung einen 9-monatigen Dauerwahlkampf ersparen und schlage deshalb eine rasche Neuwahl vor“, so Mattle. Die entsprechenden Gespräche mit allen Parteien werden noch heute beginne

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (3)

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  • steve

    Beleidigungen und Drohungen, genau wie bei uns.
    Scheint ein neuer Trend zu sein: kompromisslos für die eigenen Interessen zu arbeiten.
    Donald Trump hats vorgemacht!

  • gerhard

    Ich kann Herrn Plattner sehr gut verstehen.
    Irgendwann ist das Maß voll.
    Insbesondere dann, wenn die Drohungen und Anfeindungen die eigene Familie betreffen und belasten.
    Abgesehen davon hat er nach 36 Jahren in der Politik seine Schäfchen im Trockenen und das Konto sicher gut gefüllt.
    Und wenns dann doch nicht reicht wird er halt Aufsichsrat und sackt gewaltig ein.
    Sollte er nicht wissen, wie das geht, muß er nur seinen Kollegen Durnwalder anrufen.
    Der erklärt es ihm dann sehr eindrucksvoll.

  • tirolersepp

    Lob und Dank an Platter !

    Bei der nächsten Wahl hätten jedoch die Stimmen gefehlt !

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