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„Studienbeihilfe muss steigen“

Foto: Uni Ibk

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft fordert eine deutliche Erhöhung der Studienbeihilfe – und das so schnell wie möglich.

von Samuel Fink

Viele Familien stehen vor finanziellen Schwierigkeiten, wenn es um die schulische Bildung ihrer Kinder geht. In diesen Fällen ist das Geld der Studienbeihilfe eine wichtige Hilfe im alltäglichen Leben. Doch diese finanzielle Unterstützung reicht mittlerweile vielfach nicht mehr aus. „Das letzte Mal wurde die Studienbeihilfe vor zehn Jahren erhöht, gleichzeitig sind aber auch die Studienkosten erheblich gestiegen“, kritisiert die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus). Angesichts dessen würden viele Familien vor enormen Schwierigkeiten stehen.

Die Südtiroler HochschülerInnenschaft erneuert deswegen ihre Forderung nach einer allgemeinen Anhebung der ordentlichen Studienbeihilfe. „Seit 2011 sind die Kosten eines Studiums erheblich gestiegen, de facto wurde die Beihilfe im Laufe der Jahre also stillschweigend gekürzt“, beklagt der Vorsitzende der sh.asus, Julian Nikolaus Rensi. Anders in Österreich, wo die Bundesregierung laut Rensi unlängst eine Erhöhung der Beihilfen von 8-14 Prozent beschlossen hat. „Für Südtirol müssen wir aber davon ausgehen, dass erst eine Erhöhung um 20 bis 25 Prozent überhaupt etwas bringt“, unterstreicht der Vorsitzende der sh.asus. Dabei müssten alle Beträge vom Mindest- bis zum Höchstsatz erhöht werden.

Die Forderung der Studenten geht aber noch weiter: Um die Studienbeihilfen nicht jedes Jahr aufgrund der Inflation anpassen zu müssen, fordern die Studenten die Einführung einer automatischen Inflationsanpassung im Gesetz.

Als konkrete Entlastung für den Mittelstand schlägt die HochschülerInnenschaft zudem vor, den Zugang zu den ordentlichen Studienbeihilfen zu erleichtern. „Hierfür könnte man entweder die Rückerstattung von Studiengebühren vom Erhalt von Studienbeihilfen entkoppeln, oder aber einfach die sog. FWL-Schwellen justieren, damit mehr Menschen bereits nach jetzigem System empfangsberechtigt werden“, erläutert Julian Nikolaus Rensi.

Gleicher Zugang zu Bildung sei eine wesentliche Voraussetzung für die Demokratie, unterstreicht die HochschülerInnenschaft – deswegen müsse man Familien, die aufgrund ihrer finanziellen Lage ihren Kindern keine optimale schulische Bildung bieten können, unterstützen. „Kein Geld“ sei ein Vorwand, dem unter den Studierenden niemand mehr Glauben schenke, meint Rensi. Vielmehr sei allen klar, dass es nur eine Frage des politischen Willens ist.

Die SH hat ihre Forderungen bereits bei Bildungslandesrat Philipp Achammer deponiert. Dieser hat den Studierendenvertretern eine Erhöhung in Aussicht gestellt. „Worte sind erste Schritte, aber erst Tatsachen können überzeugen“, betont Ariane Benedikter, Vizevorsitzende der sh.asus.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • fakt60ist

    Wie wäre es, wenn auch welche wieder einmal einen richtigen Beruf lernen würden. Uns gehen im Land die Handwerker aus, kaum jemand will noch arbeiten, die Gastwirte finden auch kein Personal mehr, aber studierte haben wir mittlerweile zur genüge und im Überfluss. Diese studierten sind dann diejenigen, die den schuftenden nur mehr Probleme schaffen und ihnen sagen möchten was sie zu tun und zu lassen haben. Wir brauchen wieder viel mehr Geld für Produktive Menschen, nicht für studierte!!!

    • andreas1234567

      Hallo @fakt60ist,

      wie erklären wir jetzt unsere Beiträge waren weder abgestimmt noch gegenseitig abgeschrieben?

      Um der Fairness Raum zu geben, die Uni BZ bietet durchaus für die Region brauchbare Studiengänge an, ein Jungbauer der sich auf Betriebsmanagement oder ein Studium der neuesten Agrarkenntnisse einlässt wird sicherlich später einen übernommenen Hof gut weiterentwickeln.
      Aber insgesamt gibt es zuviel nutzlos Dahinstudierende, Treiber sind die Alten welche ihre Brut eben nicht als stinkerte Handwerker oder Arbeiter sehen wollen sondern als was „Besseres“.

      Ich kenne die Sprüche auch zuhauf, das hörte dann mit dem ersten Lohnzettel auf, wenn du mit Mitte 20 einen Lohnzettel heimschleppst den die Altvorderen zusammen nie hatten und mit Anfang 30 Wohneigentum abbezahlt hast
      werden die Gesichter lang.

      Nebenan der gleichaltrige Nachbarsjunge hatte mit der Klempnerei zwar nur den halben Lohnzettel aber noch einige „Privatbaustellen“, der hatte auch immer eine ausgebeulte Geldbörse..

      Gruss aus D

  • andreas1234567

    Hallo zum Abend,

    in D gibt es gerade folgendes Problem:

    Es wird zuviel geforscht, erdacht, beschlossen.
    Und wenn es an das Umsetzen geht fällt den Herrschaften all das schöne Erdachte und Ausgeforschte scheitert schlicht daran es gibt nicht genug Handwerker, ganz aktuell lacht sich die Dachdeckerinnung schief wegen der Pläne die deutschen Dächer umfassend mit Solarmodulen auszustatten.

    Hier gehört sinnvoll umverteilt, jedem Handwerkslehrling gehören umfangreiche Anreize zugeteilt, das darf dann auch konkrete Hilfe bei Wohnungssuche, ein ermässigter Steuersatz für die ersten 5 Jahre einer Handwerkstätigkeit und grosszügige Starthilfen bei Weiterbildung und Gründung eines eigenen Betriebs sein.

    Es rächt sich europaweit seit Jahren alle Parlamente sind mehr oder weniger mit Studierten, Studienabbrechern und Parteikarriereristen besetzt..Es hat jetzt wirklich genug lebensunfähige Trottel aus den Unis gespült

    Persönlich kann ich eine Ausbildung in der chemischen Industrie empfehlen, wer früh mit der Ausbildung beginnt bekommt mit 19 bis 20 Jahren den ersten Lohnzettel, da stehen 3000 Euro plus drauf, für einen alleinstehenden 19-20-Jährigen.Wir reden von netto..Nach einigen Berufsjahren müsste man sich blöd angestellt haben wenn es nicht 4000 Euro netto sind..
    Einfach mal in der Schweiz umschauen, die suchen immer, nehmen gern, zahlen gut.

    Auf Wiedersehen

  • fakt60ist

    Exakt beschrieben @andreas1234567, ich finde es braucht alle, aber klar sein muss allen, die Gehälter bezahlt werden für alle studierten von der prodktiven sparte. Die, die umsetzen, auf diese werden wir nie verzichten können. Auf viele studierte hingegen, können wir gerne verzichten. Und da ist noch was. Die wirklich schuftenden, sollen immer länger arbeiten bis sie endlich in den Ruhestand treten dürfen, auch wenn ihnen schon die Gelenke krachen. Eben desswegen, weil wir viel zu wenige haben, die keine Kravatte tragen und Abends mit schmutzigen Händen nach Hause kommen. Was wohl, wenn diese eines Tages zu ende gehen werden. Erst dann, wird vielen klar werden, was sie wirklich studiert haben.

  • dn

    Wieso muss die Studienhilfe steigen? Nein, muss sie nicht!

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