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„Ich bin überrascht“

Foto: lpa/unsplash

In keiner einzigen Gemeinde konnte das Ja beim Referendum gewinnen. Nur die Briefwähler stimmten mehrheitlich für das SVP-Gesetz. Die Details.

von Markus Rufin

Eigentlich handelt es sich um ein bulgarisches Ergebnis. 78,4 Prozent haben beim Referendum zur Direkten Demokratie am Sonntag gegen das SVP-Gesetz gestimmt. Doch bereits jetzt wird das Ergebnis relativiert. Insbesondere aus der SVP heißt es, dass eigentlich eine Minderheit entschieden habe.

Mit Blick auf die Wahlbeteiligung muss man feststellen, dass tatsächlich eine Minderheit entschieden hat – und zwar überall. In keiner Gemeinde gingen mehr als 50 Prozent der Bürger zur Wahl.

Am stärksten war die Wahlbeteiligung in den vier Gemeinden Proveis (45,9 Prozent), Laurein (37,8 Prozent), Waidbruck (36,1 Prozent) und Kuens (35,8 Prozent). Man muss unterstreichen, dass es sich um die vier kleinsten Gemeinden Südtirols handelt. Wenn bereits 20 Bürger nicht zum Referendum gehen, hat das enorme Auswirkungen auf die dortige Wahlbeteiligung und das Ergebnis.

Am schwächsten war die Wahlbeteiligung in den Gemeinden Corvara (11,1 Prozent), Leifers (14,2 Prozent), Enneberg (14,7 Prozent), Bozen (16,4 Prozent) und Salurn (16,6 Prozent). Es handelt sich um Gemeinden, in denen der Anteil italienisch- und ladinischsprachiger Bürger höher als im restlichen Südtirol ist.

Weil als nächstes die Gemeinden Abtei, Wengen, Pfatten, Branzoll und Wolkenstein folgen, kann man davon ausgehen, dass die italienisch- und ladinischsprachige Bevölkerung wohl noch weniger Interesse an der Abstimmung hatte als die deutschsprachige.

Lesen Sie den gesamten Artikel in der Dienstags-Ausgabe der TAGESZEITUNG.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • leser

    Grosse TZ
    Aber hätte das JA gewonnen würden die 20% Wahlbeteiligung aus der sicht von achammer der gute teil der bevölkerung die schlacht getettet haben
    Man kann es sehen wie man es braucht

  • artimar

    Gerade diese geringe Wahlbeteiligung sollte doch ein Weckruf und nun Anlass sein, dies durch Abbau von Wahlhemmnissen zu ändern, um (zeitgemäße) Teilhabe zu ermöglichen. Wieso ist es im digitalen Zeitalter noch immer nicht möglich auch außerhalb der eigenen Gemeinde abzustimmen usw.?
    Oder wie kann man konkret die direkte Demokratie alltagstauglich ausgestalten und praktikabel machen? Warum nicht durch Digitalisierung bei Initiativen und Abstimmungen z.B. über eine amtliche App (IO oder eine eigene landeseigene App) usw.?

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