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Grünes Licht

Foto: lpa/Corrent

Um zusätzliche Studierende für die Krankenpflege zu gewinnen, wird die Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ ab Herbst 2022 einen dezentralen Lehrgang in Bruneck anbieten.

Die Landesregierung hat grünes Licht für ein Pilotprojekt gegeben, das den Zugang zur Krankenpflege-Ausbildung im Raum Pustertal erleichtern soll.

Wer sich im Wintersemester 2022 erstmals einschreibt, kann einen Teil des Studiums in Bruneck absolvieren. An zwei Tagen pro Woche ist Präsenzunterricht in Bozen vorgesehen.

Herausforderung Fachkräftemangel

„Die Ausbildung, Rekrutierung und Bindung von Pflegepersonal ist eine zentrale Herausforderung in vielen Ländern. Wir müssen daher alles dafür tun, um diese Berufe attraktiv zu machen und einen möglichst niederschwelligen Zugang zur Ausbildung anzubieten“, sagte dazu Landeshauptmann und Gesundheitslandesrat Arno Kompatscher. Neben dem Pilotprojekt für die akademische Krankenpflege-Ausbildung in Bruneck habe die Landesregierung heute daher auch beschlossen, berufsbegleitende und vergütete Ausbildungsmöglichkeiten für Pflegehelfer kapillar im ganzen Land anzubieten. „Weitere Details dazu werden in den kommenden Wochen vorgestellt“, so der Landeshauptmann.

Der Studienlehrgang für Krankenpflege wird derzeit an der Landesfachhochschule für Gesundheitsberufe „Claudiana“ in Bozen angeboten. Deren Präsident Klaus Eisendle erläutert: „In den letzten Jahren gab es einen Rückgang der Studienanwärter vor allem aus den östlichen Talgemeinden. Aus diesem Grund hat die Claudiana in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Gesundheitsordnung und der Partneruniversität Verona einen Vorschlag zur Errichtung einer Außenstelle des Studiengangs in Bruneck erarbeitet.“

Das Angebot in Bruneck

Vorgesehen ist, dass Studierende im ersten Semester die Krankenpflege-Ausbildung ab Herbst 2022 teilweise an einer Außenstelle in Bruneck absolvieren können. Alle Lehrveranstaltungen zu den klinischen Fächern, die Seminare und Wahlfächer werden künftig sowohl als Präsenzveranstaltung am Hauptsitz in Bozen oder alternativ über Streaming für Studierende der Außenstelle angeboten. An einem lokalen Studienzentrum werden Unterrichtsräume, Räume für das Individualstudium, für Gruppenveranstaltungen, Vorlesungen sowie für bestimmte Labors bereitgestellt.

Ein professioneller Tutor wird die Studierenden bei der Lernaktivität unterstützen. Zweimal wöchentlich sowie am Semesterende sind Lehrveranstaltungen beziehungsweise Aktivitäten am Hauptsitz in Bozen vorgesehen. Die Prüfungen finden ebenfalls in Bozen statt, während das klinische Praktikum an allen Standorten des Landes sowie an allen nationalen und internationalen Claudiana-Standorten absolviert werden kann.

Die Chancen dezentraler Ausbildungsmodelle

„Erfahrungen aus anderen Ländern zeigen, dass wohnortnahe Ausbildungsmöglichkeiten speziell in ländlichen Gemeinden gut angenommen werden. Die Absolventen treten in der Regel vor Ort auch ihre Arbeit an und dadurch gibt es mehr Fachkräfte in der Peripherie. In Norwegen ist es auf diesem Weg gelungen, den ländlichen Gemeinden eine stabile Basis von Gesundheitsfachkräften bereitzustellen“, erläutert Franco Mantovan, Studiengangsleiter des Laureatsstudiengangs „Krankenpflege“ an der Claudiana, der das Pilotprojekt heute der Landesregierung vorgestellt hat. Dieses soll nach dem Start im Herbst fünf Jahre lang laufen und dann evaluiert werden.

Anmeldefrist und weitere Infos

Die Anmeldung ist vom 4. Juli bis 21. August 2022 möglich. Alle Informationen dazu gibt es unter folgendem Link: Bewerbung und Zulassung | Claudiana oder per E-Mail an [email protected]. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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