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Teurer Strom

Der Landtag hat die Landesregierung zu den Themen Energiegemeinschaften und Stromkostensenkung angehört. Wie der Strom günstiger werden soll.

von Matthias Kofler

Der 2. Gesetzgebungsausschuss hat gestern Landeshauptmann Arno Kompatscher, Vize-LH und Energielandesrat Giuliano Vettorato sowie den Direktor der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz, Flavio Ruffini, zum Thema „Südtirols Stromversorgung“ angehört. Kompatscher unterstrich, dass Südtirol in Sachen Energiemix breiter aufgestellt werden soll.

„Wir nehmen positiv zur Kenntnis, dass der Ausbau der Photovoltaikanlagen im Fokus der Landesregierung steht“, kommentiert Freiheitlichen-Obmann Andreas Leiter Reber. Vettorato kündigte für Herbst ein Gesetz an, mit dem die Einrichtung von Energiegemeinschaften erleichtert werden soll.

Es ist dies ein Paradigmenwechsel in der Energiepolitik des Landes: Als Rudi Rienzer, Direktor des Südtiroler Energieverbands, vor drei Monaten die Energiegemeinschaften als Zukunftsmodell gepriesen hatte, mit dem mehr Strom zu günstigeren Preisen produziert werden könne, hielt sich die Begeisterung bei Kompatscher und Co. noch in Grenzen. Nun scheint man aber offen für neue Wege zu sein.

Auch bei den großen Wasserkraftanlagen und den kleinen Bewässerungsanlagen gibt es laut Vettorato noch Ausbaupotential.

Die Opposition bedauert, dass es bei der Anhörung nur wenig Zeit für Fragen zur Energiekostensenkung gab. Der LH betonte: „Einfach nur zu sagen, Strom muss billiger sein, ohne zwischen fossilen und anderen Energieträgern zu unterscheiden und ohne die komplexen Zusammenhänge, die derzeit zu einem Preisanstieg führen, und die tatsächlichen Handlungsmöglichkeiten darzustellen, das ist populistisch.“

F-Chef Leiter Reber konterte, dass es genauso populistisch sei zu sagen, dass Energie aus Umweltschutzgründen teuer sein müsse. „Energie muss leistbar sein – und das ist sie zurzeit für die meisten Haushalte nicht“, so der Blaue.

Die 2. Gesetzgebungskommission will sich laut dem Vorsitzenden Franz Locher verstärkt um die Frage kümmern, wie Südtirol den selbst produzierten Strom besser nutzen und auf diesem Weg für günstigere Preise sorgen kann. Als Problem sieht man die staatliche Regulierungsbehörde, die dafür verantwortlich ist, dass die Hälfte des in Südtirol verwendeten Stroms aus Gas erzeugt wird. „In Südtirol werden jährlich 5 Milliarden Kilowattstunden Strom aus erneuerbaren Energien erzeugt, von denen wir nur die Hälfte verbrauchen. Wir hätten also ausreichend Energie, um den heimischen Markt zu versorgen“, ist Locher überzeugt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • criticus

    Herr Landeshauptmann, ist es auch populistisch wenn die Bevölkerung sagt, dass Südtirols Politiker zu viel verdienen und viel zu wenig leisten? Was will so eine Regierung schon für Erfolge vorweisen, wenn sie schon für ein „Ötzistandort“ Jahre braucht?

  • robby

    Der Landeshauptmann spielt lieber den Gscheidhansl in Palermo. Ich war vor Ort – Leute dieser Auftritt war vielleicht peinlich.

    • rumer

      @robby
      das glaub ich dir sofort. Manch Südtiroler meint was Besseres zu sein, blamiert sich dann als Tscheggl vom Berg.

      • leser

        Rumer
        Aber man blamiert sich doch nicht wenn man als tscheggl dastehr
        Südtiroler sind mehrheitlich nur tscheggl
        Was mei st du was jemand denken soll wenn man die tradition knödelkochen und schuhplattln an messen im ausland zur schau stellt?

  • fakt60ist

    Man muß niemand persönlich und unwürdig angreifen. Was aber wahr ist, muß überall Platz haben zur Diskusion gestellt zu werden. Es ist nicht gerecht und auch unbegreiflich, wie von heute auf morgen der Strom um über 100% mehr kosten soll. Da könnten viele in der privat Wirtschaft ja auch einfach mal die Preise um über 100% anheben! Wo kämen wir dann wohl hin? Es hätte auch sehr viele gegeben, die in ihren privaten Grundstücken genügend Wasser gehabt hätten, um sich selbst mit Strom zu versorgen. Diese Gewässer wurden aber ja frühzeitig und schnell enteignet sozusagen. Wie man jetzt sieht, aber nicht für die Allgemeinheit, sondern für 80 Millionen an Reingewinn für die Alperia. Ist das die Zukunftspolitik für die Allgemeinheit in Südtirol???

    • leser

      Fakt60ist
      Es ist sehr einfach herauszufinden wer profitiert wenn strom,Gas und dergkeichen auf das bis zu 5fache steigen
      Allein die tatsache dass ein staat bis zu 75% steuern drauf hat lässt sofort erkennen wer geld verdienen muss
      Und wenn dabei die bürger ein bisschen bluten, stört keinen politiker
      Als zuckerle gibt man ihm dabei solchen quatsch wie zum beispiel den 110% bonus wo niemand erkennt, dass allein durch diese massnahme der staat sich um mindestens 30 milliarden neuverschuldung draufsetzt
      Man erzieht den bürger zum geldausgeben, das er nicht hat
      Es gibt sogar noch schlaumaier die sich in den nachriten im fernsehen noch darüber beschweren, dass ihm due 110% subvention immer noch 20 bis 30% von seiner investition kosten würde
      Also dümmere schafe kann das land nicht mehr haben

  • dn

    Ohne Steuern wäre Strom und Treibstoff/Heizöl/Gas wesentlich billiger. Corona und der Krieg müssen bezahlt werden. Der Rest sind faule Ausreden.

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