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„Ein Trauerspiel“

Felix von Wohlgemuth

Für die Beschäftigten in den Südtiroler Seniorenheimen brauche es endlich substanzielle Lösungen, statt reiner Symbolpolitik, so die Grünen.

Felix von Wohlgemuth spart nicht mit Kritik und fragt: „Wie lange wollen wir Südtiroler:innen diesem traurigen Schauspiel eigentlich noch zusehen?“

Seit Jahren würden die Gewerkschaften bessere Bedingungen für die Beschäftigten in unseren Seniorenheimen fordern. Dabei, so der Grünen-Politiker, gehe es nicht nur um eine angemessene Bezahlung, sondern auch und vor allem um bessere Arbeitsbedingungen. „Planbare Dienstzeiten, mehr Zeit für die individuelle Betreuung der Heimbewohner:innen, qualitative Fort- und Weiterbildung und bürokratische Entlastung sind leider bis heute leere Worthülsen geblieben“, so von Wohlgemuth.

Anstatt diese Probleme gemeinsam im Verhandlungswege zu lösen, sei e nun ein neuer Bereichsvertrag einseitig von der Arbeitgeberseite vorgelegt worden. 50 Millionen Euro seien für Gehaltsaufstockungen vorgesehen, davon allein 25 Millionen Euro für das laufende Jahr. Weil die vertretungsstärksten Gewerkschaften ihre Unterschrift verweigern, bliebe dieses Geld nun „beim Land liegen“.

In der Summe sei das viel Geld. „Aber verschwiegen wird wohlweislich, dass diese Gehaltsanpassungen für die einzelnen Beschäftigten kaum ins Gewicht und deren Entlohnung auch mit dem neuen Vertrag weiterhin in keinem Verhältnis zur geleisteten Arbeit stehen würde“, so Felix von Wohlgemuth. Des Weiteren bestünden erhebliche arbeitsrechtliche Bedenken, sowohl was die Arbeitszeit betrifft, als auch die vollkommen lückenhafte Ausgestaltung neuer Berufsbilder wie jener der Pflegehelfer und Sozialbetreuer in Ausbildung.

Von Wohlgemuth abschließend:

„Vor diesem Hintergrund ist es mehr als verständlich, dass die Gewerkschaften ihre Zustimmung zu diesem Vertragstext verweigern. Probleme löst man nur gemeinsam, in Gesprächen und Verhandlungen, nicht durch einseitige Vorgaben. Der so wichtige Bereich der Seniorenheime muss endlich substanziell reformiert werden, mit genügend Personal und fairen Löhnen. Die Frage ist, wie lange es noch dauern wird, bis die Dringlichkeit dieses Problems erkannt wird und endlich Lösungen an die Stelle von Symbolpolitik treten werden.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (12)

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  • gorgo

    Wie ist denn nun die Bezahlung und was wäre angemessen?
    Mehr Zeit für die Bewohner und ‚planbare‘ Dienstzeiten sind wohl nur über mehr Personal zu erreichen.
    Und was sind denn nun eigentlich die konkreten Lösungsvorschläge, über die die Arbeitgeberseite nicht reden wollte?

    • besserwisser

      bald wird fvw ja in der landesregierung sitzen (wollen). dann kann er zeigen was er drauf hat.
      als die grünen in seiner heimatgemeinde dei möglichkeit hatten mitzuregieren … ja,ja, lieber nix sagen, es ist kompliziert …

  • andreas1234567

    Hallo zum Mittag,

    Zum Glück war man in Bozen nicht so narret und hat sich vom römischen Impfwahnsinn anstecken lassen.
    Kaum vorstellbar man hätte hunderte Pflege-und Sanitaetskraefte fortgejagt die sich einer mehr wie zweifelhaften Zwangsimpfung nicht unterziehen wollten.
    Danke an die Gewerkschaften und auch den Grünen die sich wiederholt und in aller Schaerfe gegen diesen Anschlag auf die heimische Sanität eingesetzt haben.
    Dieser Wahnsinn hätte den Verlust von Hunderten Heim-und Pflegeberufen bedeutet, gewaltige Lücken in die Tages- und Heimpflege gerissen und extrem viel Elend und Leid in viele Familien gebracht die monatelang verzweifelt auf einen nicht vorhandenen Heimplatz für ihre Alten hätten warten müssen.

    Vergelts Gott an alle die sich im harten Kampf gegen dieses Unheil für Suedtirol gestemmt haben

    Gruß zum Mittag

  • vinsch

    Dass die Grünen sich überhaupt getrauen, sich zu diesem Thema zu melden, echt mutig!

  • 2xnachgedacht

    wird langsam langweilig… jeden tag irgend ein politiker oder funktionär, der ein brennendes thema aufgreift- im endeffekt…wohl nur um sich zu profilieren- denn am ende passiert wie immer nichts…bzw. wird schlimmer. ironie *off*

  • andreas

    Es ist ja bei der Opposition durchaus populär, sich bei diversen Bevölkerungsgruppen anzubiedern und mehr Geld und weiß ich was zu fordern.

    Ein Platz im Seniorenheim ist schon momentan für viele kaum bezahlbar und würde mit diesen Forderungen wohl nochmals um 1.000-2.000 Euro im Monat steigen. Seniorenheime würden dann ein Privileg für Reiche.
    Es können nicht einfach immer alle Kosten auf die Steuerzahler, welche immer weniger werden, abgewälzt werden, da die Steuerlast momentan schon hoch genug ist.

    Der ganze Landesapparat mit ca. 50.000 Angestelltet kostet uns jetzt schon genug und auch wenn diese jammern, dass sie sowieso zu wenig verdienen und anscheinend fast jeder Einzelne annimmt, das ohne ihn Südtirol nicht bestehen kann und dafür Anerkennung einfordert, siehe Lehrpersonal, sollte eine Höchstgrenze an Personalkosten festgelegt werden.

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