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„Hohes Potenzial“

Foto: IDM/kasto

IDM startet ein mehrphasiges Sales-Coaching-Programm mit dem Ziel, Südtirol als Meeting-Destination nachhaltig weiterzuentwickeln.

IDM Südtirol hat im Destinationsmarketing einen klaren Schwerpunkt auf die Nebensaisonen gelegt.

Einer der Bereiche, wo diese Fokussierung auf Frühling und Herbst besonders zum Tragen kommt, ist die Meeting- und Kongressbranche – ein Feld, das für IDM in den nächsten Jahren an Wichtigkeit zunehmen wird.

Deshalb arbeitet man derzeit intensiv daran, eine schlagkräftige Gruppe aus Unterkunftsbetrieben sowie Anbietern von Locations und Dienstleistern aufzustellen, mit denen dieser Sektor nachhaltig weiterentwickelt werden soll. Nach Vorgesprächen mit den unterschiedlichsten Partnern aus der Branche, wie Gastbetrieben, Locations, Eventdienstleistern und Incomingagenturen, ist vor Kurzem ein entsprechendes Coaching-Programm gestartet.

Südtirols Tourismus soll sich nachhaltig und im Einklang mit den vorhandenen Ressourcen weiterentwickeln. Das gilt für alle Bereiche der Destination, auch für den bisher noch eher wenig entfalteten Bereich MICE, dessen Entwicklung von IDM mit achtsamem Blick auf die Nachhaltigkeit unterstützt wird. Das Akronym MICE steht für Meeting – Incentive – Convention – Events und umfasst die gesamte Meeting- und Kongressbranche.

„Südtirol ist für einen bestimmten Bereich der MICE-Branche sehr attraktiv, und zwar für hochwertige, exklusive Veranstaltungen mit kleinem Teilnehmerkreis zwischen 10 und 100 Personen. Für sie können wir sehr attraktive Rahmenbedingungen und einzigartige Locations anbieten“, sagt IDM-Marketingdirektor Wolfgang Töchterle.

„Gerade in diesem Sektor sehen wir ein hohes Potenzial für die Stärkung der Nebensaisonen, da sich dessen Aktivitäten eher im Spätherbst und von Januar bis April abspielen.“ IDM wolle nun für die Veranstaltungen der Branche ausschließlich die Nebensaisonen vorschlagen, die Hochsaisonen würden gar nicht mehr kommuniziert. „Diese schwerpunktmäßige Bewerbung der Nebensaisonen soll Touristenströme entzerren, Hotspots entlasten, die Auslastung der Strukturen optimieren und so dazu beitragen, dass Südtirol für Gäste und Einheimische lebenswert bleibt“, so Töchterle.

Aus Sicht der Betriebe könne das Meeting-Business zum zusätzlichen Standbein werden, ohne in aufwändige neue Ausstattung investieren zu müssen, sagt Mirjam Lanz, Head B2B Sales von IDM und verantwortlich für den Bereich MICE. „Gleichzeitig können dank verlängerter Öffnungszeiten auch über die Hochsaison hinaus Arbeitsplätze geschaffen und erhalten werden. Und wie wir aus Studien wissen, ist der Meeting- und Kongressgast ausgabefreudig.“

Dass dieser Sektor auch nach dem pandemiebedingten Geschäftsreise-Rückgang weiterhin interessant bleibt, zeigt eine Untersuchung von McKinsey von 2021. Demnach werden zwar reine Infoveranstaltungen ins Digitale abwandern und Geschäftsreisen insgesamt einen Rückgang zwischen 20 und 50 Prozent erleben, kleine, feine Tagungsevents mit bis zu 100 Teilnehmenden können aber Zuwächse von 20 Prozent registrieren. Hier wird laut der Studie künftig Locations in der eigenen Region bzw. in der unmittelbaren Nähe der Vorzug gegeben. „Auch dieser Trend entspricht dem Bewusstsein für nachhaltiges Handeln, das wir stark unterstützen möchten. Deshalb möchten wir Südtirol als MICE-Destination vor allem im süddeutschen Raum und in Norditalien bekannt machen, aber auch in Südtirol selbst dafür werben, dass unsere Unternehmen betriebsinterne Events im eigenen Land veranstalten und nicht in andere Regionen oder gar über die Grenze abwandern“, so Lanz.

Um in Sachen Meetings und Kongresse, neben den bestehenden funktionierenden Angeboten, ein Angebot aufzustellen, das genau den oben beschriebenen Trends von kleinen, feinen, hochwertigen Events und Incentives gerecht wird, startet IDM aktuell mit der Angebotsentwicklung.

Der Start erfolgt mit 60 interessierten Unterkunftsbetrieben aus ganz Südtirol, die optimale Voraussetzungen dafür haben, im MICE-Sektor erfolgreich zu sein. Sie werden nun ein Sales-Coaching-Programm durchlaufen, das aus mehreren Phasen besteht. Die erste Stufe des Programms (Check it!) ist gerade ausgelaufen. Dabei wurde den Betrieben in persönlichen Treffen die IDM-MICE-Strategie im Detail vorgestellt, und sie wurden eingeladen, in die zweite Stufe (Learn it!) zu gehen, in der sich alles um Weiterbildung dreht.

Hier sollen die Betriebe für den Markt so richtig fit gemacht werden. Von dort geht es zur dritten Stufe (Sell it!), in der es darum geht, das optimierte Angebot auch gut verkaufen zu können. Ziel ist es, nach dieser letzten Phase des IDM-Programms eine starke, kompakte Gruppe von Anbietern zu haben, die ab nächstem Jahr gemeinsam mit IDM die MICE-Branche in Südtirol repräsentiert und effizient am Markt auftreten kann. Angehören sollen dieser Gruppe nicht nur Unterkunftsbetriebe, sondern auch Locations und Dienstleister.

Parallel zu diesem Coaching-Programm ist IDM bereits auf den Märkten unterwegs, um diese genau zu studieren und auf einschlägigen Events mögliche Partner zu treffen. Im Juni soll zusätzlich eine Kampagne Südtirols Image als MICE-Land stärken und die Branche bei MICE- und Eventagenturen, großen Verbänden und mittelständischen Unternehmen ins Bewusstsein rücken.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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