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Guy Helminger ausgezeichnet

Der Gewinner des diesjährigen Lyrikpreis Meran Guy Helminger (Mitte) mit Elmar Locher (rechts), Präsident des Komitees Lyrikpreis Meran und Armin Gatterer, Vertreter der Südtiroler Landesregierung, Amt für Kultur

Der in Köln lebende Luxemburger Guy Helminger ist mit dem diesjährigen Lyrikpreis Meran ausgezeichnet worden.  Der Alfred-Gruber-Preis wurde an Paul-Henri Campbell und der 3. Preis an Alexandra Bernhardt vergeben.

 Zum Finale in Meran waren Alexandra Bernhardt, Franziska Beyer-Lallauret, Paul-Henri Campbell, Guy Helminger, Mathias Jaschke, Kristiane Kondrat, Reinhard Lechner, Sigune Schnabel und Mikael Vogel eingeladen worden.  Der neu besetzten Jury saß Moderator Ernest Wichner (Berlin) vor. Mit ihm diskutierten die Dichterin Dagmara Kraus, die Literaturwissenschaftlerin aus Berlin Maren Jäger, der Schweizer Literaturwissenschaftler Sandro Zanetti, der österreichische Literaturkritiker Anton Thuswaldner und Matthias Kniep vom Haus der Poesie in Berlin.

Nach spannenden Diskussionen wurde der in Köln lebende, 1963 in Luxemburg geborene Guy Helminger mit dem 1. Preis  (8.000,00 €, Südtiroler Landesregierung) ausgezeichnet. . Er studierte Germanistik und Philosophie, schreibt Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke, Drehbücher und Romane und wurde mehrfach ausgezeichnet.

Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Man stelle sich das Gedicht als eine Welt vor, in der alles „beschattet ist von Erwartungen“, die sich zwar immer erfüllen, niemals aber so, wie es die LeserInnen vermuten. Die Gesetzmäßigkeiten dieser Welt ließen sich zurückführen auf eine Verbindung von Lässigkeit und Rasanz; eine Lässigkeit in der Haltung und eine Rasanz, mit der Bilder aus Bildern generiert werden sodass eine Bewegung entsteht, die mühelos durch das Ganze geht. Die LeserInnen sind sich dessen gewiss, wo das herkommt, da ist immer noch und noch mehr. Nicht um Reichtum geht es hier, sondern um den schönen Überfluss, aus dem heraus geschenkt wird, ohne dass der Schenkende augenscheinlich die Strapazen der Verausgabung auf sich nehmen müsste. “

Der Gewinner des Alfred-Gruber-Preis Paul-Henri Campbell mit Barbara Siebenförcher, Vertreterin der Stiftung Südtiroler Sparkasse, und Robert Huez, Mitglied des Komitees Lyrikpreis Meran und Leiter des Literaturhauses Wien

Der Alfred-Gruber-Preis (3.500 €, Stiftung Südtiroler Sparkasse) wurde an den 1982 in Boston geborenen, in Wien lebenden Paul-Henri Campbell verliehen. Er studierte katholische Theologie und klassische Philologie in Frankfurt/Main sowie an der National University of Irland Mayhooth. Er schreibt Lyrik in deutscher und englischer Sprache.

In der Begründung der Jury steht zu lesen: „In seinen Gedichten begibt sich Paul-Henri Campbell auf Spurensuche. An der Haut, den Oberflächen, den Rinden, Hüllen und Blättern hält er sich auf, um sie wahrzunehmen, zu lesen, schreibend neu auszulegen und damit wiederum lesbar werden zu lassen: für uns, die wir diese Gedichte lesen und hören können, zum Glück. Die Gedichte machen allerdings deutlich, dass sie in ihrer Struktur und in der Beschreibung verletzlicher und verletzter Hüllen und Oberflächen doch immer wieder Haltepunkte finden, Erinnerungen hervorkehren, Sinnliches spürbar werden lassen, wieder und wieder. Campbells Gedichte sind Provokationen: Sie rufen Bilder auf, sie berühren, durch Sprache, sie kitzeln und sind deshalb, gelegentlich, auch komisch.“

Der mit 2.500 €uro dotierte Medienpreis RAI Südtirol geht an die 1974 in Bayern geborene, in Wien lebende Alexandra Bernhardt.  Sie studierte Philosophie, Komparatistik und Orientalistik. Schreibt Lyrik und Kurzprosa.

Die Jury zu ihren Gedicht: „Diese kleinen, komprimierten Formen verkünden keine planen Wahrheiten; sie engen nicht ein, sondern sie gewähren Raum, dem Verweisnetz zu folgen. In einem Minimum an Zeichen verweben sie Antike und nordische Mythologie, Christentum und Sufimystik, Tolkiens Kunstsprachen Quenya und Elbisch und die Fachsprache der Schifffahrt. Die Typographie der an- und abschwellend – atmend – rhythmisierten Konzentrate mag an einen Schiffbug gemahnen oder an ein Segel; nautisches Vokabular verleiht den Gedichten eine starke motivische Dichte.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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