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Betrug im Netz

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Die Verbraucherschützer warnen vor neuen Technologien und Produkten, mit denen Menschen in Südtirol von Betrügern abgezockt werden.

Sie richten sich an Menschen jeden Alters, unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem kulturellen  Bildungsstand und ihrem Einkommen. Es gibt keine Gruppe von Menschen, die gegen Betrügereien immun ist: Jeder kann irgendwann einmal davon betroffen sein.

Deshalb sind ein paar Tipps, wie man sie vermeiden kann, für alle nützlich, heißt es beim Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) in Bozen.

In einer zunehmend vernetzten Welt voller Möglichkeiten lauern immer wieder Betrugsversuche. Ihren Erfolg verdanken sie der Tatsache, dass sie sich als realistische Chancen tarnen und die Menschen überraschen.

Betrüger:innen nutzen neue Technologien, neuartige Produkte und Dienstleistungen sowie Großereignisse, um glaubwürdige Geschichten zu erfinden und Menschen davon zu überzeugen, Geld, persönliche Daten, Kopien von Dokumenten und vieles mehr preiszugeben.

Das EVZ-Büro Bozen erhält täglich Meldungen zu solchen  Betrügereien:

Die Betrugsmaschen reichen von der Vermittlung von falschen Sportwetten über angebliche Makler großer Unternehmen, die Investitionen in Aktien anbieten, bis hin zur Werbung für Apps, welche die Sicherheit des PCs gewährleisten sollen. All diese Fälle haben eines gemeinsam: Die Situation erscheint für das Opfer authentisch, die böse Absicht dahinter ist nicht auf den ersten Blick zu erkennen.

So wurden einige Verbraucher:innen von einem angeblichen Vermittler von Sportwetten betrogen, der sie mit Werbung in den sozialen Medien köderte und ihnen ein sicheres Gewinnsystem für Wetten schmackhaft machte: Nachdem sie Beträge von über 20 000 Euro eingezahlt hatten, sahen sie diese nie wieder.

Andere Verbraucher:innen wurden durch E-Mail-Mitteilungen oder Pop-up-Fenster geködert, die anscheinend von multinationalen Unternehmen stammten und die Möglichkeit zum Kauf und Verkauf von Aktien oder Finanzprodukten anpriesen, die an die Wertentwicklung der Aktien dieser Unternehmen gekoppelt waren. Über den angeblichen Vermittler flossen Geldbeträge von mehr als 15 Tausend Euro. Als letztendlich doch Verdacht geschöpft wurde, war der falsche Makler plötzlich mitsamt dem Geld verschwunden.

Und schließlich wurde für Sicherheits-Apps für PCs geworben: Einige Verbraucher:innen, die ihre sensiblen Daten schützen wollten, ließen sich davon überzeugen, ein Programm herunterzuladen, mit dem sie angeblich ihren Bildschirm aus der Ferne kontrollieren konnten. Auf diese Weise beschaffte sich der Betrüger Zugang zu Passwörtern und Kreditkartennummern. Als der Verbraucher den Schwindel entdeckte, war es bereits zu spät: Der zur Verfügung stehende Höchstbetrag der Kreditkarte war bereits erschöpft.

Um zu vermeiden, dass Sie in die Hände von Kriminellen fallen, rät das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) Italien – Büro Bozen Ihnen, immer auf der Hut zu sein und die folgenden Ratschläge zu befolgen:

  1. Seien Sie sich darüber bewusst, dass Betrügereien häufiger vorkommen, als man glauben mag: Kontakte per Telefon, Post, E-Mail oder über soziale Medien von unbekannten Personen oder Unternehmen sollten immer mit der nötigen Skepsis behandelt werden. Bei telefonischen Kontakten sollte man sich auch fragen, woher der Anrufer die Telefonnummer hat.
  2. Sie sollten wissen, mit wem Sie es zu tun haben: Trauen Sie einem ausschließlich online hergestellten Kontakt niemals vollends! Recherchieren Sie und verwenden Sie Tools, um Bilder oder die Transparenz der Website zu überprüfen, z. B. https://transparencyreport.google.com/safe-browsing/search.
  3. Öffnen Sie keine verdächtigen Texte, Pop-up-Fenster und klicken Sie nicht auf Links oder Anhänge in E-Mails: Wenn Sie sich der Quelle nicht sicher sind, überprüfen Sie die Identität des Kontakts anhand einer unabhängigen Quelle wie einem Telefonbuch. Verwenden Sie jedoch niemals die in der Nachricht angegebenen Kontaktdaten, da Sie wahrscheinlich zu einer speziell eingerichteten Telefonnummer oder Fake-Website weitergeleitet werden.
  4. Beantworten Sie keine Anrufe und Nachrichten, in denen Sie um Fernzugriff auf Ihren Computergebeten werden, selbst wenn bekannte Unternehmen genannt werden. Es besteht die Gefahr, dass Malware auf Ihrem Rechner installiert wird oder dass Kriminelle auf Ihren Bildschirm zugreifen, um sensible Daten, Passwörter und Kreditkartennummern zu stehlen.
  5. Stellen Sie in sozialen Medien den Datenschutz und die Sicherheit so ein, dass Sie nur Nachrichten von Personen erhalten, die Sie persönlich kennen.
  6. Seien Sie misstrauisch gegenüber jeder Form von Investitionen, die über Pop-up-Fenster, soziale Kanäle, E-Mails oder Telefonanrufe beworben werden: vermeintliche Broker bekannter Unternehmen bieten Investitionen an, die zwar verlockend aussehen, sich aber in Wirklichkeit sehr oft als Betrug herausstellen. Überweisen Sie solchen Anbietern niemals Geld! Wenn Sie Aktien kaufen möchten, können Sie dies direkt über Ihre Bank machen.
  7. Lassen Sie sich nicht darauf ein, Geld oder Vermögenswerte für eine andere Person auf Provisionsbasis zu transferieren, da dies eine Straftat wie z. B. Geldwäsche darstellen könnte.
  8. Wenn Sie aufgefordert werden, Geld auf eine ungewöhnliche Weise zu überweisen, z. B. über Prepaid Karten, Geschenkkarten oder Kryptowährungen, sollten Sie vorsichtig sein und einer solchen Aufforderung nicht nachkommen.
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Kommentare (3)

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  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    zwei Maschen grassieren in D und die sind wirklich gut gemacht..

    Der sogenannte Dreiecksbetrug:
    Ganove A entdeckt bei Verkäufer B etwas Hochwertiges, meinetwegen ein iPhone. Jetzt stellt der Ganove A eine identische Verkaufsanzeige ins Netz (gleiches Gerät, gleicher Preis) und meldet sich bei Verkäufer B, will das kaufen, bekommt die Überweisungsdaten.
    Jetzt meldet sich Interessent C bei Ganove A und bekommt von ihm die Zahlungsdaten die er von Verkäufer B hat.
    Interessent C überweist das Geld an Verkäufer B, Verkäufer B schickt das Gerät an Ganove A weil er denkt das Geld ist von Ganove A.Der hat jetzt das Gerät auf das Interessent C wartet und wartet und wartet..

    Demnächst wieder aktuell für alle Kleinpensionsbetreiber, der Überzahlungstrick (geht am Besten in der Nebensaison)

    Ganove A schreibt Pension B, er würde gern zwei oder drei Zimmer für 4 Wochen buchen. In der Nebensaison ein absoluter Glückstreffer für eine kleine Pension. Ganove A will sogar vorab überweisen!
    Man einigt sich auf 3450 Euro, überwiesen wird 4350 Euro.
    Sofort geht das Telefon, ein in Tränen aufgelöster Ganove A heult und weint, ein Tippfehler und man brauche das Geld weil Oma,Kind oder der Hofesel ganz schlimm krank sind.Der Pensionsbetreiber lässt sich erweichen und schickt die überzähligen 900 Euro nach Tirana, Skopje oder Chisinau.

    So eine Mail habe ich persönlich schon gesehen, da war es eine „fünfköpfige Familie aus Bosnien“.

    Wochenend-Gruss aus D

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