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„Postnationales Ausrufezeichen“

Der „ZEIT“-Artikel

Der FC Südtirol ist mit seiner Politik zu einem Ankerpunkt für das Zusammenleben der Sprachgruppen in Südtirol geworden, anerkennt die renommierte „ZEIT“.

von Artur Oberhofer

Der Artikel stammt aus der Feder der Eisacktaler Journalistin Lisa Maria Gasser.

Und es ist dies ein Beitrag, der das Phänomen FC Südtirol auch erstmals in seiner politischen Tiefe treffend und präzise beschreibt.

In der renommierten Hamburger „DIE ZEIT“ rekonstruiert Lisa Maria Gasser, die ehemalige „Salto“-Chefredakteurin, die Etappen einer sportlichen und gesellschaftspolitischen Erfolgsstory. „Die Mannschaft“, so heißt es im „ZEIT“-Artikel, „hat (…) etwas geschaffen, woran Lokalpolitiker abseits des Rasens bislang gescheitert sind: ein echtes Gemeinschaftsgefühl zwischen der deutschen und italienischen Sprachgruppe in der Provinz zu schaffen.“

Auch 50 Jahre nachdem das Zweite Autonomiestatut verabschiedet wurde, bestimme in der weiter mehrheitlich deutschsprachigen Provinz in vielen Bereichen eine Politik des Trennens den Alltag. Zu Recht, wie der amtierende Landeshauptmann Arno Kompatscher meint. Nicht aber der italienischen Bevölkerung. „Südtirols Autonomie dient dazu, die deutsch- und die ladinischsprachige Minderheit in Italien zu schützen und ein friedliches Miteinander der drei Sprachgruppen und Kulturen zu ermöglichen„, sagt Kompatscher gegenüber der „ZEIT“.

Das Miteinander sei aber oft nur ein Nebeneinander. So existieren weiterhin drei Bildungssysteme und drei Kulturressorts – eines für jede Sprachgruppe, so das Hamburger Blatt.

In dem „ZEIT“-Artikel von Lisa Maria Gasser kommen auch der langjährige FCS-Kapitän Hannes Fink und der Historiker Hans Heiss zu Wort.

Sprache oder wo jemand herkommt, spielt bei uns null Rolle“, sagt Hannes Fink.

Und Hans Heiss, ein ausgewiesener Fußball-Kenner, analysiert:

„Der FC Südtirol wirkt ein wenig wie Schalke 04 oder Union Berlin – als Inkarnation der Region. Und ein wenig verkörpert der Verein auch die Geschichte der Provinz: aus schwierigen Anfängen hinauf in einen unerwarteten Höhenflug.“

Heiss sieht im Durchmarsch in die Serie B „ein postnationales Ausrufezeichen“ und „einen Ankerpunkt für das Zusammenleben der Sprachgruppen“. 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (8)

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  • artimar

    Zur Abwechslung gibt es auch mal was Erfreuliches. Das braucht das Südtirol.
    Glückwünsche dem FCS und Lisa Maria Gassers für ihren Karrieresprung.

  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    das ist Umdichtung der Geschichte und Wegpflasterei für die Auflösung der Autonomie.

    Südtirol ist mitnichten das Stück Butter was sich langsam in der italienischen Pfanne zergeht.Wunschdenken der linken deutschen Journaille die diese unliebsame Trutzburg in Südtirol gern schleifen würde, es gab genug einschlägige Schmähartikel von Süddeutscher,Tagescchau,Bild und eben jetzt der Zeit welche der autonomen Provinz immer wieder die Fähigkeit zur Selbstverwaltung abspricht, den Südtiroler als tumben und versoffenen Deppen hinstellt

    Der sportliche Erfolg zeigt vielmehr die Notwendigkeit einer Sportautonomie, dann hätte der FC Südtirol Zugang zu den europäischen Pokalbewerben und könnte auf Augenhöhe mit den entsprechenden Einnahmen das Abenteuer „Serie B“ mit dem dementsprechenden finanziellen Polster angehen.
    Warum hat Gibraltar,San Marino,Faröer das und Südtirol nicht?

    Gruss nach Südtirol

  • prof

    andreas1234567
    Bist ein komischer Vogl,aber jedenfalls besser als der Krah.

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