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„Brauchen starkes Europa“

Heiner Oberrauch

Das Präsidium des Unternehmerverbandes hat sich in seiner letzten Sitzung ausführlich über die Auswirkungen des Ukrainekonfliktes unterhalten.

Die humanitäre Notlage steht im Vordergrund, aber auch die Sorge um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Europa ist groß. Präsident Heiner Oberrauch fasst diese so zusammen:

„Es besteht dringender Handlungsbedarf. Wir müssen an schnell wirksamen, zielgenauen Maßnahmen arbeiten, um die Kaufkraft der Familien zu unterstützen und die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu bewahren. Jetzt gilt mehr denn je das “sowohl als auch“, denn soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit stärken sich gegenseitig.“

Unternehmen sind wegen der Energie- und Rohstoffpreise und der Lieferengpässen gezwungen, ihre Produktion zu reduzieren oder gar einzustellen. Hochwertige Arbeitsplätze sind davon betroffen und dies zu einem Zeitpunkt, an dem Familien wegen der andauernden Pandemie und der steigenden Inflation ohnehin schon stark belastet sind. „Wir müssen gemeinsam Lösungen finden, die unsere gesamte Gesellschaft stärken“, so das Präsidium.

Derzeit jagt eine Krise die andere. Die Coronapandemie ist noch nicht vorbei, Lieferengpässe bei Mikrochips, Getreide, Stahl oder Kupfer bremsen die Produktion ein, die Energiekosten sind außer Kontrolle geraten und die steigende Inflation bereitet Familien und Unternehmen große Schwierigkeiten. Laut einer Erhebung von Confindustria, haben 16 Prozent der italienischen Industrieunternehmen die Produktion schon gedrosselt; weitere 30 Prozent werden folgen, sollte der Krieg in der Ukraine noch länger andauern.

Bisher haben die Unternehmen versucht, durch effizientere Produktionsprozesse und eine Reduzierung der Gewinnspannen die Preisanstiege abzufedern und diese nicht an ihre Kunden weitergegeben. Das wird so nicht mehr möglich sein.

„Wir sind gefordert Unternehmen, deren Mitarbeitern und Familien durch gezielte Maßnahmen gemeinsam zu stärken. Die beste Sozialpolitik ist eine gute, zukunftsweisende Wirtschaftspolitik. Hierfür benötigen wir mehr denn je ein starkes Europa, denn einige der anstehenden großen Herausforderungen werden nur auf europäischer Ebene zu lösen sein. Dies betrifft vor allem die Energiepolitik und die Heimholung strategischer Produktionen“, so Oberrauch weiter.

Schnelle und unbürokratische Genehmigungsverfahren für Investitionen in alternative Energien wie z.B. Fotovoltaikanlagen; Beiträge für Investitionen in innovative Lösungen in Energieeffizienz; steuerliche Anreize für unterirdisches Bauen; Beschleunigung der öffentlichen Investitionen in E-Mobilität und die dafür notwendigen Infrastrukturen, sind zukunftsweisende Maßnahmen, um die Energiewende zu unterstützen und private Investitionen zu stärken.

Die von der Landesregierung angekündigte Überarbeitung des Landeshaushaltes wird vom Unternehmerverband sehr begrüßt. „Es wird große Investitionen brauchen, um Südtirol zu einer europäischen Vorzeigeregion im Bereich Nachhaltigkeit zu machen. Die öffentlichen Mittel müssen dort eingesetzt werden, wo sie den größten Mehrwert bringen. Verfahren müssen vereinfacht werden, Doppelgleisigkeiten können wir uns nicht mehr leisten“, so Oberrauch. Im Dialog mit den zuständigen politischen Institutionen wird man auch hier Vorschläge unterbreiten.

Ressourcen freimachen sei auch strategisch, um die Steuern auf Arbeit zu reduzieren. „Hier ist vor allem die italienische Regierung gefordert, aber auch auf lokaler Ebene gibt es Spielräume, um Familien und Unternehmen zu entlasten“, ist das Präsidium des Unternehmerverbandes in Hinblick auf IRAP oder GIS überzeugt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • artimar

    Mit wessen Geld jetzt, besonders nach dem Masken-Gau, Herr Oberrauch?
    Ist das nicht ein Übermaß an Dreistigkeit, medial als Unternehmer-Vertreter, die Öffentlichkeit hier auch noch daran zu erinnern, was die Leute in Südtirol, in Österreich stattdessen mit all den Zigmillionen nicht alles finanzieren hätten können ohne zu Lasten der eigenen Kinder sich noch mehr zu verschulden?

  • treter

    „Die humanitäre Notlage steht im Vordergrund, aber auch die Sorge um die wirtschaftliche und soziale Entwicklung in Europa ist gross“ sagt Präsident Heiner Oberrauch.
    Ich glaube aber eher der Unternehmerverband hat hier die Satzstellung verwechselt bzw. hätte sollen die wirtschaftliche Notlage zuerst
    anführen! Denen gehts doch nur um Profit und sonst gar nichts…..

  • dn

    Durnwalder im Felsenkeller, Oberrauch im Grinsemodus, lesen wohl nur die Dolomiten.

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