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Bischof im Gefängnis

Am Montag hat Bischof Ivo Muser das Bozner Gefängnis besucht. Bei der vorösterlichen Wortgottesfeier hat der Bischof den Gefangenen Hoffnung und Mut für die Zukunft zugesprochen: „Das Ostergeheimnis selbst sagt uns: Es gibt keine Sünde mehr, die nicht vergeben werden kann – wenn wir sie zugeben und um Vergebung bitten. Glaubt an die Möglichkeit der Reue und Umkehr.“

Nachdem in den vergangenen beiden Jahren die Corona-Pandemie den Besuch des Bischofs in der Haftanstalt unmöglich gemacht hatte, konnte Bischof Muser heuer wieder in der Gefängniskapelle gemeinsam mit den Gefangenen, der Gefängnispolizei und den (freiwilligen) Mitarbeitern die traditionelle Wortgottesfeier vor dem Osterfest feiern.

110 Männer sind derzeit sind in der Haftanstalt in der Bozner Dantestraße inhaftiert und das bei einer offiziellen Kapazität von 97 Plätzen.

Direktorin Annarita Nuzzaci betonte, dass das Gefängnis trotz seiner alten und unzulänglichen Struktur ein lebendiges und pulsierendes Herz der Menschlichkeit sei, und dankte all jenen, die – wie Ärzte, Lehrer, Freiwilligen – daran arbeiten, dass es ein lebenswerter Ort und auch ein Ort der Hoffnung sei.

Einen besonderen Dank richtete die Direktorin an Bruno Bertoldi vom Vinzenzverein, der seit 52 Jahren ehrenamtlich mit den Insassen arbeitet.

In seinen Worten an die Gefängnisinsassen sagte der Bischof: „Liebe Gefangene, niemand von uns will das, was ihr getan haben, herunterspielen. Auch bei diesem Gottesdienst will niemand sagen: Alles ist in Ordnung. Nein: Ihr müsst die Verantwortung für die falschen Entscheidungen in eurem Leben übernehmen. Aber trotz allem: Niemand darf seine Würde, seinen Wert, sein Selbstwertgefühl verlieren. Das Ostergeheimnis selbst sagt uns: Der Herr, der gestorben und auferstanden ist, hat unsere Sünde auf sich genommen. Es gibt keine Sünde mehr, die nicht vergeben werden kann – wenn wir sie zugeben und um Vergebung bitten. Glaubt an die Möglichkeit der Reue und Umkehr. Glaubt an einen Gott, der niemanden ausschließt, der niemanden vergisst, der auf eurer Seite ist.“

Abschließend wünschte der Bischof allen, die im Gefängnis arbeiten, allen Ehrenamtlichen und allen, die sich in den verschiedenen Organisationen für die Gefangenen engagieren, alles Gute: „Versucht stets, auch in den angespanntesten und schwierigsten Momenten die Würde der euch anvertrauten Menschen zu wahren. Ich wünsche euch von Herzen, dass ihr Träger einer wahren Menschlichkeit seid und wünsche mir, dass ihr das österliche Licht, das Licht des über Sünde, Tod und Grab siegreichen Christus, auch in diese manchmal schattige und dunkle Umgebung bringt.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • pingoballino1955

    Bischof Muser,decken sie die Missbräuche auf und versuchen sie nicht weiterhin mit Tricks bewusst alles in die Länge zu ziehen.Für mich sind sie:PERSONA NON GRATA!!!Schämen sie sich alles zu boykottieren.

  • gerhard

    Lieber Herr Bischof Muser.
    Sie sagen:
    „Es gibt keine Sünde mehr, die nicht vergeben werden kann – wenn wir sie zugeben und um Vergebung bitten. “
    Ja, Herrschaftseiten, dann sollen doch ihre mißraten Mitbrüder endlich zugeben.
    Sollen hinstehen und Ihren widerlichen Mißbrauch zugeben!
    Und weiter schreiben Sie
    „Glaubt an die Möglichkeit der Reue und Umkehr. Glaubt an einen Gott, der niemanden ausschließt, der niemanden vergisst, der auf eurer Seite ist.“
    Sie sollen aber auf der Seite der mißbrauchten Opfer stehen, Her Bischof und nicht Ihre Mitbrüder decken und im Stile Ihres Mitbruders , dem Schande -Papst Benedikt den 16. (Danke, watschi!) vertuschen, verheimlichen, lügen und betrügen.
    Ich wünsche Ihnen von Herzen, das Sie erkennen und aufwachen, daß Sie, Herr Muser, dass Sie, wie Sie weiter sagen “ Träger einer wahren Menschlichkeit werden“, dass Sie „aus dieser schattigen und dunklen Umgebung heraustreten“ und endlich zulassen, das die gedemütigten, geschlagenen und mißbrauchten Kindern Gerechtigkeit erfahren.
    Nicht vor dem „Herrn“, (den es für mich nicht gibt), sondern vor dem Leben.
    Das sind Sie diesen Opfern schuldig.
    Aber auch, lieber Herr Bischof, gegenüber Ihren ehrlichen, anständigen und ehrenwerten Mitbrüdern und Mitschwestern, die unter der unfaßbaren , furchtbaren Situation in der Kirche leiden. Dies ist eine überragende Mehrheit.
    Liebenswerte, hochanständige und wertvolle Menschen, stigmatisiert durch
    „die Unrechtskirche“, die eigentlich keine ist.
    Das geschehene Unrecht wird durch einige wenige, wie Schande Papst Benedikt und auch Ihre Person erst ermöglicht und gestärkt

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