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„Massiver Eingriff“

Madeleine Rohrer

Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz unterstützt auch diesen Freitag den Klimastreik auf den Bozner Talferwiesen und fordert die Politik zu mehr Kohärenz, Entscheidungsfreude und einem Stopp von klimaschädlichen Bauvorhaben auf.

Der Weltklimarat (IPCC – Intergovernmental Panel on Climate Change) hatte erst kürzlich einen weiteren Bericht vorgestellt, an dem auch der Südtiroler Klimaforscher Georg Kaser mitgearbeitet hat. Im Bericht geht es um die Folgen der Erderwärmung und darum, wie stark unterschiedliche Regionen, gesellschaftliche Gruppen und Ökosysteme für diese Folgen anfällig sind und wie sie sich anpassen können. „Als Hindernisse für den Klimaschutz und die Anpassung an die Folgen der Erderwärmung in Europa orten die Fachleute eine nicht ausreichende Mobilisierung von Finanzmitteln, ein zu geringes Engagement von Bürgern und dem Privatsektor – und das Fehlen von politischer Führung“, schreibt der Dachverband für Natur- und Umweltschutz in einer Aussendung.

Der Dachverband appelliert anlässlich des Klimastreiks an die Landesregierung politische Führung zu übernehmen und die überdimensionierten Straßenbauprojekte einem Klimacheck zu unterziehen. „So sind in Olang, Antholz und auch in Eppan Kreisverkehre auf zwei Ebenen geplant, womit die Hauptfahrbahn jeweils sechs bis sieben Meter abgesenkt bzw. untertunnelt werden muss und riesige Stützmauern und Parallelstraßen erforderlich sind“, heißt es in der Aussendung.

Und weiter:

„Ein massiver Eingriff in die Landschaft – und verkehrstechnisch unnötig! Auch die im Rahmen der Austragung der Olympischen Spiele geplante Umfahrung von Toblach nach Cortina, die laut Studie hinter dem Grand Hotel mit bis zu 14 Meter hohen Böschungen eine intakte Waldlandschaft zerschneiden soll, hat mit ernst gemeintem Klimaschutz nichts zu tun. Dasselbe gilt für die im Vinschgau angedachte rund 200 Millionen teure Umfahrung Forst-Töll-Rabland. Der Ausbau von Straßen erzeugt schädliche und unnötige Emissionen wie CO2 und N2O. Und er leistet einer klimaschädlichen Verhaltensweise – dem motorisierten Individualverkehr – Vorschub.

Der Weltklimarat hat in seinem letzten Bericht nochmals mit aller Deutlichkeit unterstrichen, dass der Klimawandel immer schneller vonstattengeht und keine Infrastrukturen mehr gebaut werden dürfen, die nicht zum Klimaschutz beitragen. Die Landesregierung muss sich jetzt beweisen – mit wirklich klimaverträglichen Entscheidungen Tag für Tag.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • robby

    Ich bin ja recht froh dass jetzt Frau Rohrer die Geschicke des Dachverbandes leitet. So können wir beruhigt davon ausgehen dass genau wie in der Gemeinde Meran nichts weltbewegendes passieren wird.

  • treter

    Da bin ich nicht ihrer Meinung. Frau Rohrer hat gemeinsam mit BM Rösch in Meran in Bezug auf den Umweltschutz einiges bewegt! Nur wurden beide auch oft von den konservativen Kräften blockiert. Sie hat ihren Job beim Dachverband ja erst seit kurzem und deswegen muss man Frau Rohrer erst mal arbeiten lassen bevor man über sie urteilt!

    • erich

      treter, glaube eher du bist von Alzheimer befallen, diese Leute haben noch vor 5 Jahren, tausende Lufballons mit Batterien in den Nachthimmel verschickt und wollen uns heute belehren was wir für den Umweltschutz tun sollen.

  • dn

    Habe bei den Umweltaposteln immer das Bauchwehgefühl, dass die noch in der Jungschar steckengeblieben sind.

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