Schluss mit Smart Working
Mit dem Ende des Covid-Notstands am 31. März endet der automatische Anspruch der Bediensteten auf Smart Working. Das Modell wird mit individuellen Vereinbarungen fortgesetzt.
Ab 1. April ändern sich für die Bediensteten des Landes Südtirol die rechtlichen Vorzeichen für das Smart-Working-Arbeitsmodell. Dies teilte der Generaldirektor des Landes Alexander Steiner kürzlich in einem Rundschreiben mit.
Bestand in der Phase des am 31. März auf staatlicher Ebene auslaufenden Covid-Notstands ein automatischer Anspruch aller Bediensteten auf die Nutzung von Smart Working, muss künftig jede und jeder Bedienstete eine „individuelle Vereinbarung“ mit der direkt vorgesetzten Führungskraft unterzeichnen.
In der Covid-Pandemie habe sich das Smart-Working-Modell bewährt, berichtet Generaldirektor Steiner: „Es war der Hauptschlüssel zur Aufrechterhaltung unserer Dienste.“ Auch arbeitsorganisatorische Vorteile für Bedienstete und Führungskräfte habe es gebracht. So ortet Steiner eine „höhere Motivation, bessere Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf, einen Schub für die Digitalisierung und digitalen Kompetenzen, aber auch den schonenderen Umgang mit Ressourcen.“ Nun solle das Modell von einem „Behelfsinstrument zu einer echten Arbeitsform“ werden.
Aufgabe der Führungskräfte
Die Führungskräfte bestimmen – auch auf Grundlage der Erfahrungen in den vergangenen zwei Jahren, welche Bediensteten in welchem Umfang Smart Working in Anspruch nehmen können. Sie müssen dabei auch die bestmögliche Erbringung der Dienstleistungen und maximale Arbeitseffizienz berücksichtigen. 100 Prozent der Arbeitszeit im Smart Working sollen dabei nur in außergewöhnlichen und gut begründeten Ausnahmenfällen genehmigt werden, beispielsweise aus gesundheitlichen, persönlichen oder familiären Gründen.
Die individuelle Vereinbarung kann eine befristete oder unbefristete Dauer haben. Sie beruht auf dem Erreichen vereinbarter Ziele und Leistungen, die je nach Diensterfordernissen auch in genauen Zeitvorgaben vereinbart werden. Smart Working ist ganz- oder halbtags möglich. In beiden Fällen reifen an diesem Tag keine Überstunden an und es besteht kein Anrecht auf Essensgutscheine. Das neue Smart-Working-Arbeitsmodell fußt auf der rechtlichen Grundlage des am 3. Dezember 2020 mit den Gewerkschaften unterzeichneten Bereichsübergreifenden Kollektivvertrags für den Dreijahreszeitraum 2019.
Ein Drittel aller Arbeitsstunden in Smart Working erbracht
Die Einführung des Smart-Working-Modells in der Südtiroler Landesverwaltung jährt sich im März 2022 zum zweiten Mal. Mehr als 95 Prozent aller Bediensteten mit einem PC-Arbeitsplatz in der Landes- und Schulverwaltung haben in dieser Zeit diese Möglichkeit genutzt und rund ein Drittel (34%) aller erbrachten Arbeitsstunden in Smart Working geleistet. Die Intensität der Nutzung von Smart Working war – entsprechend dem epidemiologischen Verlauf – in den drei Pandemiewellen besonders hoch.
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Kommentare (11)
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andreas1234567
Hallo aus D,
endlich wird mit diesem „Arbeiten aus dem Bett“ aufgeräumt, es gibt ein Millionenheer an Schreihälsen die sich verzweifelt an diese liebgewohnte und in 90 % der Fälle unproduktiven Spinnerei gewöhnt haben.
In D (sagen wir ruhig wie es ist, es kam aus der „Lehrer-Ecke“ ) keimte sogar die Idee warum es nicht möglich sein sollte das „Home-Office“ von der Ferienwohnung an der Küste oder von einem Wohnmobil in Südfrankreich zu gestalten. Den Kindern irgendeinen Rotz aus dem Internet zusammenkopieren und die restlichen 23 Stunden und 50 Minuten „Dolce Vita“! mit Beamtengehalt und 365 Tagen Dauerurlaub, abzüglich eben dieser 10 Minuten täglich.
Wer schon einmal Schweine von einem gut gefülltem Trog vertreiben wollte weiss um die Anstrengungen der nächsten Monate. Stelle mich gern als ehrenamtlicher Schweinetreiber zur Verfügung.
Auf Wiedersehen beim Ausmisten im Schweinestall
yannis
@andreas1234567,
Gut geschrieben, kann als Insider des deutschen Beamtentum’s Recht gut nachvollziehen, wenngleich es weiß Gott nicht alle davon betrifft.
Leider haben sich manche davon diesen Ruf selbst erarbeitet.
ich
@andreas……ich wundere mich ja oft über ihre Ergüsse . Dieser hier schlägt dem Fass den Boden aus.eine Aneinanderreihung von Stuss und Vorurteilen.bitte bleiben sie wo sie sind. Zum Kotzen!
saustall_kritiker
Für das Ausmisten scheint es doch noch etwas zu früh zu sein, scheint mir… Denn diese Mitteilung hier scheint von der Tageszeitung zeitverzögert von letzter Woche erst jetzt hier ins Netz gestellt worden zu sein. Inzwischen hat, so hörte ich am Wochenende, unser Super-Mario in Rom das Smart-Working doch nochmals bis 30. Juni verlängert. Mal sehen, ob Südtirol hier einen Sonderweg gehen wird 🙁
papaf
@ich…. da hat dir aber jemand ans Bein gepinkelt….
studierter
Andreas kann ja nichts dafür, er kann sich unter Smartworking einfach schlicht nichts vorstellen. Wie auch, Schweinehirte geht schlecht als Smartworking.
checker
„Die die den Mund am weitesten aufmachen, sind meistens auch die Schwächsten“. Dies gilt auch für ein paar Hinterwäldler in diesem Forum.
Betrachten wir das Smartworking einmal von der technischen und strategischen Seiten aus:
Wir sollten zwischen öffentliche Bedienstete, Produktionsbetriebe und private Betriebe unterscheiden.
Das Smartworking bietet sehr viele Vorteile, sowohl den Angestellten als auch den Betrieben:
– Als Firma kann ich Talente von einem sehr sehr grossen Einzugsgebiet rekrutieren (die paar Hinterwäldler aus dem Forum lassen wir als von der Evolution überholt, durch den Rost fallen) und habe dadurch höhere Wettbewerbsfähigkeit
– Als Angestellter habe ich ebenfalls ein grösseres Einzugsgebiet und damit mehr Auswahl an Arbeitgebern, die auch international sein können. Damit kann ich meine Arbeitsleistung dorthin verlagern, wo ich mehr Geld bekomme.
– Der Angestellte hat den Vorteil, dass er leichter einen Job findet, der zu seinem Profil passt.
– Als Firma kann ich dem Angestellten insgesamt mehr bieten (Work-life balance, höhere Produktivität durch ausgeruhtere Mitarbeiter, mehr Spass und damit mehr Motivation)
– Der Verkehr wird reduziert
– Die öffentlichen Verkehrsmittel werden entlastet
– Der Fachkräftemangel reduziert sich (sofern die Provinz dann attraktiv genug ist)
– Ich lerne besser Sprachen
– Ich sehe was von der Welt (weil man ab und zu fährt)
– Ich kann für Traumfirmen arbeiten (als Hinterwäldler wird man da aber nicht angestellt)
– Ich kann von überall aus arbeiten.
Die erfolgreichsten und rentabelsten Unternehmen praktizieren dieses Smarkworking bereits seit Jahren und werden sich gegenüber ihren Konkurrenten durchsetzen. Studien haben ergeben, dass das Arbeitsumfeld zusammen mit der richtigen Firmenkultur immer wichtiger werden.
Ich selber arbeite für ein ausländisches Unternehmen und kann dadurch ein wesentlich höheres Einkommen erzielen als es hierzulande möglich wäre.
Auf die paar Hinterwäldler in unserer Provinz kann man da gerne verzichten. Da auch in der aktuellen Krise die Arbeitsangebote massiv gestiegen sind, hat man es daher gar nicht mehr notwendig auf „Stellenanzeigen“ und lokale „Bürofreaks“ zu antworten.
ichnusa
@checker: super analysiert, Deinem Kommentar ist nichts hinzuzufügen. Vielleicht ein Punkt: all die angeführten Vorteile ergeben sich natürlich nur für Arbeitnehmer die auch arbeiten „WOLLEN“. Jene die, wie u.a. oft in der öffentlichen Verwaltung, so wenig als möglich arbeiten wollen, werden leider im Smart Working noch weniger leisten als sie es schon im Büro machen.
andreas1234567
Hallo @checker
nicht schlecht geschrieben, hab auch nie behauptet 100 % wären so.
Mein Nachbar macht offensichtlich wirklich „produktives“ Home-Office, kann in sein Arbeitszimmer reinschauen, der hockt da mit aller Disziplin von 6 bis 15 Uhr und macht irgendwas wofür es ein Headset auf dem Kopf braucht.
Aber 90 % dieser Heimarbeitsforderer sind gewiss Schmarotzer, persönliche Erfahrung mit der in D jetzt wegfallenden Pflicht zum Heimarbeitsangebot:
Die Personen hab ich teilweise (Arbeitsbeginn 6 Uhr ) etwas nach 6 deutlich wahrnehmbar aus dem Bett geklingelt.
Sogar unsere Lehrlinge hat man ins „Home-Office“ gesteckt (chemische Industrie) zur Freude von Sony und Microsoft
die passende Beschäftigung mit Videospielen im Angebot hatten. Das mag sogar in vernetzter Heimarbeit programmiert worden sein..
Speziell zu Südtirol: Ich kenn Eltern die fluchend jeden Tag zur Schule pilgern mussten um irgendeinen zusammenkopierten Aufgabenquatsch abzuholen weil der werte Pädagoge digital irgendwo in der Ära Andreas Hiofer steckengeblieben ist, die Mutter hat dann unter meinem Gelächter die Hausaufgaben gemacht weil der Sohn mithelfen musste. Ja, ein Berghof..
Heimarbeit ja wo es Sinn macht und erkennbar produktiv ist, bei über 90 % der Fälle verneine ich das.
Persönlich brauch ich auch das sofortige Echo und den persönlichen Kontakt, das geht ja sonst fast in Richtung „Borg“ aus Raumschiff Enterprise, jeder verkabelt sich und wird Teil eines grossen digitalen Ganzen.
Das war mal als grauslige Fantasievision gedacht..
Auf Wiedersehen in Südtirol
tiroler
Vom Fingerdreen zuhause zum nichtstun im landhaus.
Der Unterschied? Den Pyjama ausziehen…
checker
@ichnusa
Ich würde zwischen privaten Firmen und öffentlicher Hand unterscheiden.
Zu arbeiten wollen: Es geht darum Arbeitsinhalte den Mitarbeitern zuzuweisen. Klar kann ich gar nichts tun. Aber dies funktioniert dann genau 1 Woche. Man hat ja trotzdem Meetings im Tages-/Wochenrhythmus und der Fortschritt wird ständig sichtbar bzw. es ändert sich ja nichts am Ablauf. Und wenn ich schneller und besser bin, dann habe ich die Stunde rausgeholt. Aber in der Praxis ist es dann so, dass man sich zwar mehr selber einteilen kann aber es ist nicht so, dass man auf der Couch liegt und nichts tut, da man ja trotzdem viele Meetings hat und so der Kalender meistens voll ist. Zudem merkt man schnell, dass man sich dann doch irgendwo hinsetzen muss und die Arbeit seriös machen muss. Bei mir ist es so, dass man am Ende mehr arbeitet, das einzige was wegfällt, ist die Illusion des Chefs, der glaubt wenn er „Tippen“ im Büro hört es wird produktiv gearbeitet. Produktives Arbeiten kommt nicht vom „geschäftigen Rumhamstern“ sondern von Arbeitsinhalten die möglichst effizient abgearbeitet werden.
In der öffentlichen Hand ist man mit der Digitalisierung noch um EIniges hinten, aber es sei dir gesagt: Es wird auch dort grosse Umbrüche geben: Man wird dort immer mehr digitalisieren, klassische Schalterdienste mit standardisierbaren Abläufen wird man zunehmends automatisieren bzw. digitalisieren. Zudem wird man wie in der Privatwirtschaft Arbeitspakete zuweisen und ein Projektmanagement einsetzen. Die Schalterdienste die nicht reduzierbar sind, wird man effizienter gestalten und diese Beamten haben dann auch ordentlich zu tun.
Ein Freund von mir ist Therapeut in einem öffentlichen Krankenhaus, dort hat man bereits begonnen die Arbeit zu rationalisieren.