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Keine Sirene

Um auf traumatisierte Flüchtlinge Rücksicht zu nehmen, wird die wöchentliche Sirenenprobe an Samstagen kurz vor 12.00 Uhr für vier Wochen ausgesetzt.

Die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren erfolgt in Südtirol mit einem drei Mal 15 Sekunden langen Dauerton, eine Alarmierung der Einsatzkräfte bei Bränden und Notfällen kann zu jeder Tages- und Nachtzeit erfolgen.

An jedem Samstag um 12.00 Uhr wird zusätzlich landesweit eine Sirenenprobe mit einem 15 Sekunden langen Dauerton durchgeführt. „Im Fall dieser Sirenenprobe“, unterstreicht der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger, „besteht für die Bevölkerung keinerlei Grund zur Beunruhigung“.

Traumatisierte Flüchtlinge verbinden Sirenenton mit Bombenalarm

Wer schon lange in Südtirol lebt, weiß das auch. Ganz anders stellt sich die Situation für Menschen dar, die vor dem Krieg in ihrer Heimat geflüchtet sind und jetzt in Südtirol Schutz suchen.

Für traumatisierte Flüchtlinge ist ein Sirenenton unerträglich, da er mit Bombenalarm in Verbindung steht. „Die Landesregierung“, erklärt Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler, „hat deshalb auf meinen Vorschlag hin beschlossen, in den kommenden vier Wochen keine samstägliche Sirenenprobe durchzuführen, aus Rücksicht und Solidarität mit traumatisierten Menschen, die wir nicht durch das Sirenengeheul an zerbombte Wohnhäuser und Schutzkeller erinnern wollen“.

In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, Kriegsflüchtlingen die bei uns übliche Sirenenprobe zu erklären sowie auch die Möglichkeit, dass Sirenen im Bedarfsfall einer Alarmierung der Einsatzkräfte ertönen können. Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp weist darauf hin, dass die Auslösung der Sirenen im Bedarfsfall für die Alarmierung der Freiwilligen Feuerwehren weiterhin erfolgen muss und wird.

Neben dem Feuerwehralarm und der wöchentlichen Sirenenprobe gibt es auch noch den Zivilschutzalarm: Um die Bevölkerung damit vertraut zu machen, wird jährlich am internationalen Tag der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober ein Zivilschutzprobealarm durchgeführt.

Im Falle eines Zivilschutzalarms ertönt ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton über die Sirenen. In diesem Fall muss möglichst schnell ein schützendes Gebäude aufgesucht werden. Wer sich bereits im Haus aufhält, sollte alle Fenster und Türen vorsichtshalber schließen und eventuelle Lüftungsanlagen abschalten.

Anschließend sollen weitere Informationen über (ein batteriebetriebenes) Radio oder Fernsehen oder das Bürgernetz eingeholt werden. All diese Medien sind in das Bevölkerungsinformationssystem eingebunden, über das der Landeszivilschutz die Bevölkerung über das Ereignis und die entsprechenden Verhaltensregeln informiert.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

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  • andreas1234567

    Hallo aus D,

    wird in D gerade öfter auch so gehandhabt.

    Hatte erst eine andere Meinung dazu aber nochmal eine Nacht darüber geschlafen.
    Es kommen ja diesmal wirklich Frauen mit Kindern aus Kriegsgebieten.

    Ist fein, die Verantwortlichen haben gut mitgedacht, mir wäre das nicht in den Sinn gekommen.

    Ansonsten freu ich mich wenn die Sirenen Samstag um 12 bis auf die höchsten Gipfel zu hören sind.Für mich ist das immer Beifallsheulen für ehrenamtlichen Zivilschutz.

    Gruss nach Südtirol

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