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Sicher auf dem Traktor

Die Senioren im Bauernbund wollen ihre Mitglieder noch stärker für einen sicheren Umgang mit Traktoren sensibilisieren.

Bei der letzten Sitzung des Landesausschusses der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund stand die Sicherheit im Umgang mit Traktoren im Mittelpunkt:

Auf Einladung der Funktionäre beleuchteten die Bauernbund-Mitarbeiter Matthias Bertagnolli und Stephen Gallmetzer Kaufmann dieses Thema in theoretischer und praktischer Hinsicht.

„Leider hört man immer wieder von Unfällen mit Traktoren, die tödlich ausgehen, und nicht selten sind die Fahrer bereits im höheren Alter“, stellte Theresia Agreiter Larcher, die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung im Südtiroler Bauernbund,einleitend fest.

Daher wolle die Vereinigung ihre Mitglieder zukünftig noch stärker für einen sicheren Umgang mit Traktoren sensibilisieren, denn jeder Unfall, der geschieht, sei einer zu viel.

Zwei wichtige Sicherheitsvorrichtungen: Überrollbügel und Sitzgurt

Stephen Gallmetzer Kaufmann von der Stabsstelle Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz des Südtiroler Bauernbundes schilderte, dass zum Glück nur ein kleiner Prozentsatz der Arbeitsunfälle Traktorunfälle seien. Da diese großteils zu schweren Verletzungen oder sogar zum Tod führen, seien sie aber ganz besonders tragisch. Weiters erklärte er:

„In Südtirol sind zirka 32.000 Traktoren gemeldet. Auch diese wurden im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt und sind heute wirklich sehr starke Maschinen. Zudem leben wir nicht in einem flachen, sondern großteils steilen Gebiet. All das trägt dazu bei, dass Traktorunfälle leider immer wieder passieren.“ Der Südtiroler Bauernbund setze daher schon seit Jahren Maßnahmen, um diese Ereignisse zu vermeiden bzw. zumindest abzuschwächen; ein wesentlicher Partner dabei sei die Südtiroler Bauernjugend.

„Die zwei wichtigsten Sicherheitsvorrichtungen am Traktor sind der Überrollbügel oder eine homologierte Fahrerkabine sowie der Sitzgurt zum Anschnallen. Beides kann zum Beispiel im Falle eines Kippens des Traktors das Leben des Fahrers retten, weil er nicht unter das Fahrzeug gerät“, sagte Gallmetzer Kaufmann.

Daneben sei schon seit Jahren die Hauptuntersuchungvon Traktoren im Sinne der Arbeitssicherheit und der Straßenverkehrsordnung im Gespräch. Allerdings müsse noch geklärt werden, wer diese durchführt und was dabei zu beachten ist.

Die dritte Sicherheitssäule bilde schließlich die Ausbildung der Fahrer selbst. Matthias Bertagnolli, der Leiter der SBB-Weiterbildungsgenossenschaft, sagte: „Alle fünf Jahre müssen Personen, die mit einem Traktor arbeiten, den entsprechenden Befähigungskurs auffrischen. Dieser umfasst vier Stunden und kann online oder in Präsenz absolviert werden. Der Online-Kurs hat den Vorteil, dass er zeitlich flexibel gehandhabt werden kann. Da heuer sehr viele Anwender von Traktoren diesen Kurs auffrischen müssen, empfehlen wir, sich jetzt schon bei uns zu melden, um ihn rechtzeitig machen zu können.“

Theorie in der virtuellen Realität veranschaulicht

Abgerundet wurde der Austausch zwischen den Bauernbund-Mitarbeitern und den Funktionären der Seniorenvereinigung mit einem praktischen Teil in der sogenannten virtuellen Realität. Bertagnolli erklärte, dass der Bauernbund diese Technologie seit 2020 im Bereich „Traktorsicherheit“ einsetze. „Mittels spezieller Brillen können unsere Teilnehmer in der virtuellen Realität einen Traktorunfall miterleben. So spüren sie, wie es einem mit einem solchen Ereignis geht, und dasschafft wiederum das Bewusstsein dafür, wie man Unfälle vermeiden könnte“, meinte Bertagnolli.

Die Senioren, die die VR-Brillen testeten, pflichteten ihm bei: „Es ist interessant, das einmal zu sehen, und so geht einem dieses Thema auch viel näher, als nur in der Theorie.“

Erfahrung allein schützt nicht vor Gefahren!“

Abschließend unterstrich die Landespräsidentin der Seniorenvereinigung, Theresia Agreiter Larcher: „Die Arbeitssicherheit ist in allen Bereichen sehr wichtig, ganz besonders aber im Umgang mit Maschinen. Wir appellieren daher an unsere Mitglieder, sich selbst und ihre Arbeitsgeräte stets im Blick zu behalten und das entsprechende Risiko immer realistisch einzuschätzen. Wir haben zwar alle viel Erfahrung, aber das allein schützt leider nicht vor den Gefahren. Sich das immer wieder bewusst zu machen, ist in diesem Fall lebenswichtig!

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (6)

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  • hallihallo

    ich bin der meinung, daß traktorunfälle der über 70-jährigen nicht mehr als arbeitsunfälle behandelt werden dürfen, sondern nur als hobbyunfälle.
    alternativ müßte es wie bei den busfahrern ein berufsverbot ab 75 geben.

  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    lasst die Bergbauern in Ruhe.

    Aus gutgemeinten Ratschlägen werden angebotene Schulungen, dann werden es Pflichtschulungen, dann wird das kontrolliert und es kostet Gebühren und Strafen wer nicht folgt.

    Niemand schrottet sein Gerät aus Leichtsinn und Bergbauernarbeit findet im steilen Gelände statt, da passiert nun einmal etwas., das ist unvermeidbar.

    Es ist eher traurig wenn Altbauern noch vollwertig mitschaffen müssen weil die Junggeneration sich mit einer Zweitarbeit verdingen muss um den Hof und die Lebensfreiheit dort zu halten.

    Das ist so und die Altbauern nun anfangen belehren zu wollen ist wie Wasser in die Etsch kippen in der Hoffnung es kommt im Reschensee an

    Auf Wiedersehen in Südtirol

    • hallihallo

      wir lassen die bauern schon in ruhe. aber wenn der 80 jährige unter seinen traktor liegt, wird das als arbeitsunfall erfaßt und wir müssen dann zusätzliche arbeitssicherheitskurse machen und zusätzliche arbeitssicherheitsvorkehrungen trefen , weil es zu viele arbeitsunfälle gibt. darum geht’s.

  • dn

    Mit Leuten, die von ihren liebgewordenen Feindbildern nicht ablassen können, ist jede Diskussion sinnlos.

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