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„Wir müssen flexibel sein“

Heute öffnet die Anlaufstelle für ukrainische Flüchtlinge in Bozen ihre Tore. Weil viele ungeimpft sind, wird ihnen die Möglichkeit zur Coronaimpfung angeboten.

Das Willkommenszentrum für ukrainische Flüchtlinge in Bozen Süd öffnet heute seine Tore. Es soll eine Art Erstanlaufstelle für die Geflüchteten sein. Dort können sie etwas Essen oder Trinken. Die Flüchtlinge werden einer Unterkunft zugeteilt und im Notfall können sie sogar vor Ort eine Nacht verbringen (in der Struktur sind Notbetten verfügbar).

Vor allem aber sollen die Flüchtlinge dort ihre Erstregistrierung vornehmen können. Diese ist besonders wichtig, um beispielsweise sanitäre Leistungen in Anspruch nehmen zu können.

Vor allem die Corona-Impfung ist mittlerweile in Südtirol unerlässlich – egal ob es nun den Freizeit- oder Arbeitsbereich betrifft. Allerdings geht das Land davon aus, dass viele der Ukrainer aktuell nicht geimpft sind. Zumindest ist die Impfquote dort deutlich geringer als in Südtirol.

Auch pandemietechnisch könnte sich das zu einem Problem entwickeln. Laut Berechnungen der WHO könnten nämlich bis zu 4.000 ukrainische Flüchtlinge nach Südtirol kommen.

Um dem entgegenzuwirken, gibt es im Willkommenszentrum auch die Möglichkeit, sich impfen zu lassen. „Das heißt, ein Flüchtling könnte sich registrieren und sich kurz danach auch noch impfen“, erklärt Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler. Es gibt auch die Möglichkeit, gleich vor Ort einen Test zu machen. Sollte dieser positiv ausfallen, werden sie sofort in eine geeignete Struktur untergebracht.

Doch nicht nur die fehlende Coronaimpfung bereitet verschiedenen Experten in der Medizin Sorgen: In Deutschland wurde beispielsweise auch darauf hingewiesen, dass vielen ukrainische Bürgern auch die Impfungen gegen Masern oder Pocken fehlen.

In Südtirol wurden dazu noch keine Maßnahmen ergriffen. Der Sanitätsbetrieb sieht dieses Problem derzeit wohl auch deshalb nicht besonders groß an, weil unklar ist, wie viele Flüchtlinge überhaupt nach Südtirol kommen.

Das betont auch Landesrat Schuler. Er betont zeitgleich aber auch: „Es ist kein schnelles Ende des Krieges in Sicht. Deshalb werden wir ein flexibles Modell für die Erstaufnahme entwickeln müssen, das auch dazu in der Lage ist, größerer Menschenmengen Herr zu werden.“ Das heißt, die Struktur in Bozen Süd müsse notfalls auch ausgeweitet werden.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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