Du befindest dich hier: Home » Südtirol » „Energiebonus ausweiten“

„Energiebonus ausweiten“

Tony Tschenett

Der Vorsitzende des Autonomen Südtiroler Gewerkschaftsbundes (ASGB), Tony Tschenett, begrüßt einerseits den Beschluss der Landesregierung, Bedürftigen aufgrund der gestiegenen Energiekosten mit einer Einmalzahlung in Höhe von 500 Euro unter die Arme zu greifen, merkt andererseits aber an, dass die Unterstützung ausgedehnt werden müsse.

Dem ASGB-Chef leuchtet es ein, dass den ca. 11.000 Beziehern des Beitrages für Wohnnebenkosten die lokale Stromsonderzahlung von 500 Euro von Amts wegen ausbezahlt wird. Dies sei ein notwendiger Schritt zur Unterstützung dieser Bevölkerungsgruppe. Schade sei hingegen der Umstand, dass nicht in Erwägung gezogen wurde, die Kriterien für weitere Bedürftige entsprechend anzupassen.

„Mir geht der Beschluss der Landesregierung zu wenig weit. Deshalb fordere ich, dass die Unterstützungsleistung für Energiekosten auch jene Familien erhalten, die pandemiebedingt das Covid-Kindergeld ausbezahlt bekommen haben. Es ist offensichtlich, dass diese Familien Einkommenseinbußen hinnehmen mussten und nun mit einer weiteren kaum leistbaren Teuerung konfrontiert sind. Auch das geforderte Gesamtrentennettoeinkommen von höchstens 9.000 Euro jährlich zum Erhalt des Beitrages für Wohnungsnebenkosten für Rentner, die alle Kriterien dafür erfüllen, sollte auf mindestens 12.000 Euro angehoben werden. Damit könnte man eine weitere Bevölkerungsgruppe, die arg von der Inflation gebeutelt ist, entlasten“, so Tschenett.

Eines ist dem ASGB-Vorsitzenden im Zusammenhang mit der Auszahlung von der Stromsonderzahlung noch wichtig zu betonen: „Wir müssen aufpassen, dass die lokalen Unterstützungsmaßnahmen nur jene Personen erhalten, die keine staatlichen Boni in Bezug auf die gestiegenen Energiekosten ausbezahlt bekommen. Ansonsten riskieren wir, dass wenige Schlaue doppelt abkassieren und viele Bedürftige im Regen stehen gelassen werden. Sollte sich herauskristallisieren, dass ein Doppelbezug von Förderungen häufig vorkommt, muss man unbedingt rechtzeitig die Kriterien für den Erhalt der lokalen Leistung abändern, um eine größtmögliche Anzahl von Bürgern zu entlasten.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (5)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • apfel

    Jetzt verstehe ich warum man derzeit keine Arbeitskräfte mehr findet. Wenn einem alles bezahlt wird warum sollte man dann arbeiten gehen?

  • rubhel

    Dies geht ganz gut. Die Energiekosten bezahlt mir die Caritas, somit habe ich das Geld für den Skiurlaub. Danke Land.

  • heiterbiswolkig

    Es wäre an der Zeit dass NIEMAND mehr seine Strom-Gas-Heiz-Rechnungen bezahlt. Das wäre die unbürokratischte gerecht verteilte Hilfe und die unverschämte ungerechtfertigte großflächige Umverteilung würde zumindest hier gestoppt.
    Um einen Aufstand der normalen Menschen gegen die Nutznießer und Ausbeuter werden wir über kurz oder lang nicht herumkommen. Das Spiel wird immer mehr auf die Spitze getrieben und wir verkommen immer mehr zu Marionetten des Geldsystems.

  • diavolina75

    Die Politik hat noch nicht verstanden, dass Dank dem (sie nennen es) Mittelstand die Finanzen des Landes über Wasser bleiben, die bekommen ja kaum Zuschüsse und Beiträge, aber wenn sie so weitemachen uns brav weiter melken rutschen die Alle in die Geringverdienerklasse dann will ich sehen wie das Ganze weitergehen soll

  • dn

    Mich wundert, ob die plötzlich allenthalben wuchernden Preissteigerungen wirklich gerechtfertigt sind. Die Antwort ist wohl, den Konsum so weit als möglich zu reduzieren. Fakt ist, dass die Reichen immer reicher werden, mit Hilfe gekaufter Politiker und Medien. Damit meine ich die ach so tollen westlichen Demokratien (Stichwort Neoliberalismus bzw. freier Markt alias Neokapitalismus; einige Autoren verwenden auch das Wort „Raubtierkapitalismus“).

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2022 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen