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Lasso statt Taser

Die Bozner Stadtpolizei soll versuchsweise Verbrecher mit einem sogenannten Bolawrap fangen.

von Thomas Vikoler

Vor zwei Wochen wurden im Bozner Gemeinderat zwei Beschlussanträge der Rechts-Opposition für den Einsatz von Tasern durch die Stadtpolizei zurückgezogen.

Selbst bei den Einbringern waren Zweifel aufgekommen, ob Elektroschocker doch nicht ein Zuviel an Bewaffnung darstellen könnten. Außerdem gelten sie beim Einsatz gegen Personen mit Herzproblemen als lebensgefährlich.

Am Montag hat der Stadtrat eine Alternative zum Taser beschlossen. Die Stadtpolizisten sollen versuchsweise für sechs Monate mit einer Art Lasso ausgestattet werden, um in Gefahrsituationen bzw. bei der Verbrecherjagd reagieren zu können. Es handelt sich um den sogenannten Bolawrap, einem kleinen Gerät, das eine Litze aus Kevlar abschießt, die sich um den Körper des Aggressors wickelt und ihn so handlungsunfähig machen (aber nicht verletzten) soll.

„Wir wollen herausfinden, wie häufig das Gerät, das rechtlich keine Waffe ist, funktioniert und wie oft es gebraucht wird. Zunächst werden die Beamten in der Anwendung geschult“, sagte Bozens Bürgermeister Renzo Caramaschi nach der gestrigen Stadtratssitzung. Dort wurde das sechsmonatige Experiment, das er bereits im Gemeinderat angekündigt hatte, abgesegnet.

Vorbild ist Genua, die erste Stadt in Italien, die Bolawrap (im September) versuchsweise eingeführt hat. In Europa ist Serbien Vorreiter beim Einsatz dieser Nicht-Waffe, die man aus Western und den Spiderman-Filmen kennt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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