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Die Strom-Watschn

Helmuth Renzler

Der SVP-Sozialpolitiker Helmuth Renzler sagt: „Eine derartige Preissteigerung ist in einem Land, das viel Strom selbst produziert, nicht hinnehmbar.“

Die Stromkosten haben sich innerhalb eines Jahres mehr als verdoppelt. Nachdem die ersten Rechnungen zugestellt wurden, sind diese Teuerungen nun auch in der Brieftasche zu spüren.

„Derart massive Preissteigerungen sind so einfach nicht akzeptierbar, es besteht dringender Handlungsbedarf.  Diese großen Verteuerungen dürfen nicht negative Auswirkungen auf die heimische Energie haben und die Bevölkerung darf nicht dafür bestraft werden“, sagt der Landtagsabgeordnete und SVP-Arbeitnehmer Helmuth Renzler.

Südtirol rühmt sich, auch Dank des aus Wasserkraft produzierten Stroms, seit langem ein Land zu sein, in dem mehr Strom produziert als verbraucht wird. Dennoch erwartet man in den nächsten Monaten viel höhere Stromausgaben als bisher, so Renzler.

Die mit der Strompolitik zusammenhängenden, sehr komplexen Sachverhalte im Energiesektor auf nationaler und internationaler Ebene begünstigten diesen extremen Preisanstieg.

„Viele Südtirolerinnen und Südtiroler haben schon oder werden bei den nächsten Stromrechnungen eine anständige ‚Watschen‘ erleben. Die Stromgebühren sind in kurzer Zeit explodiert. Eine derartige Preissteigerung ist in einem Land, das viel Strom selbst produziert und sich damit auch noch rühmt, nicht hinnehmbar“, unterstreicht Renzler.

Stromgebühren müssen abgefedert werden

Die Chancen einer erfolgreichen nationalen und internationalen Intervention in Sachen Strompreispolitik sind kurzfristig eher gering. Aber es gäbe laut dem Abgeordneten Helmuth Renzler durchwegs Möglichkeiten, um die Südtiroler Familien vor einer zu großen Preisbelastung zu bewahren.

„Im Landeshaushalt sind die pro Haushalt vorgesehenen 49 Euro Strombonus mit der Begründung, dass es dem Einzelnen nicht viel bringt aber als Gesamtsumme von ca. 10 Millionen Euro besser für soziale Zwecke verwendet werden können, vorhanden. Diese Summe könnte man jetzt für eine solche Notsituation verwenden, um die Menschen bei der Bezahlung der nächsten Rechnungen zu unterstützen“, schlägt Helmuth Renzler vor.

Stromanbieter in die Pflicht nehmen

Eine weitere Möglichkeit, die zur Eindämmung der Strompreise unbedingt angegangen werden muss, sieht Renzler darin, die lokalen Energieanbieter in die Pflicht zu nehmen.

So könnte ein Teil des beträchtlichen Gewinnes dieser Gesellschaften dazu verwendet werden, um die Preise für die Verbraucher zu senken und dies, da vor allem die Landesenergiegesellschaft Alperia eine rein öffentliche Gesellschaft ist, welche dem Land, den Gemeinden und dem Gemeindenverband gehört. Eine solche rein öffentliche Gesellschaft hat eine soziale Aufgabe zu erfüllen und darf nicht rein gewinnorientiert arbeiten, so der SVP-Sozialpolitiker.

„Wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen, um die Stromkonsumenten vor zu hohen Rechnungen zu bewahren. Hier sind alle gefragt, keiner darf sich davor verstecken. Es gilt auch zu berücksichtigen, dass die Menschen auch in vielen anderen Bereichen des täglichen Lebens mit höheren Preisen konfrontiert sind und die Brieftaschen bald leer sein werden. Deshalb wird der für die Energie zuständige Landesrat Vettorato aufgefordert, sich gemeinsam mit den öffentlichen Stromanbietern für eine bürgernahe und autonome Lösung dieses Problems einzusetzen, ohne erst die gesamtstaatlichen Maßnahmen abzuwarten“, fasst der SVP-Arbeitnehmer und Landtagsabgeordnete Helmuth Renzler zusammen, der jetzt auch die Möglichkeiten eines entsprechenden Beschlussantrags im Landtag prüfen will.

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Kommentare (11)

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  • schwarzesschaf

    Ja habe gestern auch nur so geschaut von 6 auf 13 und jetzt auf 30 cent da werden einige familien schauen wo sie das Geld hernehmen, wenn stadt 50 euro ietz 200 euro fällig sind

  • olle3xgscheid

    Nun ja , geredet wurde schon genug oder?? Wie wärs mal mit etwas unternehmen?
    Auch bezahlen wir das in doppelter Funktion, denn Unternehmer wölzt dss ja auf die Produkte ab.
    So ich geh Kerzen kaufen

  • olle3xgscheid

    Ach ja euer Chef sagte , der Strom ist immer nnoch zu billig, sonst wird zuviel verbraucht……

  • foerschtna

    Nachdem die Politik in den letzten 2 Jahren durch ihre völlig überzogenen und großteils nutzlosen „Coronamassnahmen“ unzählige Existenzen vernichtet haben bekommen wir jetzt auch die Rechnung in Form von galoppierender Inflation präsentiert, Und es wird nicht bei den bisherigen Steigerungen bleiben, und auch nicht nur beim Strompreis, die Preise werden in den nächsten Monaten quer durch alle Bereiche durch die Decke gehen. Denn wer geglaubt hat, man könne monatelang Volkswirtschaften herunterfahren und gleichzeitig Massen von Geld drucken, dies dann in Form von „Coronahilfen“ verteilen, und das würde keinen Effekt auf die Inflationsentwicklung haben, der glaubt wohl auch an den Osterhasen. Die Zeche zahlen wie immer die Kleinen, die Verantwortlichen für dieses Desaster haben sich daran sogar noch bereichert. Es wird jetzt langsam Zeit, die letzten 2 Jahre aufzuarbeiten. Und zwar nicht nur politisch.

  • rowa

    Die „Heimholung“ der Wasserkraft wurde wie einiges von den seinerzeitigen „Machern“ nicht zu Ende gedacht. Wozu auch, war ein großer politischer (wirtschaftlich wahrscheinlich weniger) Erfolg den man stolz an die Brust geheftet hat. Wo viel Licht, auch viel Schatten. Damit der Nutzen des erzeugten Stroms den Bürgern zugute kommt muss Alperia anders aufgestellt werden und nicht als nationaler Stromplayer agieren.

  • criticus

    Ach da schau her, der Renzler fordert. Wie hat Herr Renzler abgestimmt, als man den Strombonus für die Bevölkerung an die Landesregierung weitergegeben hat, damit die öffentlichen Bauten den Strom billiger bekommen? So eine Augenauswischerei und Quatschidee unserer regierenden Politiker. Strom heimgeholt, wenn ich das schon höre!

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