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„Wir dürfen nicht vergessen“

Das ehemalige Lager Auschwitz in Polen (Foto: LPA/ Unsplash)

Zum internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust lädt Landeshauptmann Arno Kompatscher dazu ein, die Werte der Menschlichkeit hochzuhalten.

Am 27. Jänner 1945 hat die Rote Armee das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau befreit. Wie kein anderer Ort symbolisiert Auschwitz die Verbrechen des Nationalsozialismus. Hier wurden zwischen 1940 und 1945 mindestens 1,1 Millionen Menschen ermordet. 1996 erklärte Deutschland den Tag zum „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“. 2005 beschlossen die Vereinten Nationen, jährlich am 27. Jänner weltweit der Opfer des Holocaust zu gedenken.

„Dem geplanten Massenmord lag die Abwertung aller als anders oder fremd wahrgenommenen Mitmenschen im Dritten Reich zugrunde“, erinnert Landeshauptmann Arno Kompatscher. „Der nationalsozialistischen Vernichtungsideologie fielen Juden ebenso wie Sinti und Roma, Zwangsarbeiter, Kranke, Homosexuelle sowie nicht angepasste Jugendliche zum Opfer.“ Es sei heute wichtiger denn je an die Vergangenheit zu erinnern, daraus die Schlüsse zu ziehen, um dadurch etwas für die Gegenwart und hoffentlich für eine bessere Zukunft tun zu können, betont Kompatscher: „Wir dürfen auch nicht vergessen, dass es bei uns nicht nur Opfer gab, sondern auch Täter.“

Laut Landeshauptmann Kompatscher „liegt es in unserer Pflicht, jeden Tag für die Werte des Friedens, der Freiheit, der Demokratie, der Toleranz, der Solidarität, der Gleichberechtigung, der Menschenrechte, der Menschenwürde und vor allem auch der Menschlichkeit einzutreten.“ Gerade in Südtirol sei es wichtig, das sprachgruppenübergreifend zu tun, gemeinsam die Geschichte zu verstehen und nicht immer nur den Splitter im Auge des anderen zu suchen und den Balken im eigenen Auge nicht zu sehen. „Es geht darum, dass wir ein gemeinsames Verständnis für unsere Geschichte entwickeln, um nicht die Fehler zu wiederholen. Das ist in Anbetracht erstarkender nationalistischer und populistischer Tendenzen heute wichtiger denn je“, betont der Landeshauptmann.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (9)

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  • sigo70

    Schon eigenartig dass man zensiert wird, wenn man auf die letzte Rede von Sven Knoll auf YouTube verweist, in dem die Heuchelei unserer Regierenden sichtbar wird.

    • noando

      vielleicht wurde ihr beitrag entfernt, weil der vergleich von holocaust und corona-maßnahmen nicht angebracht ist. sie stellen ja keine direkte verbindung her – es ist aber wahrscheinlich hier der falsche ort: es geht um das nicht vergessen der opfer des holocaust.

      wir kommen in eine zeit, wo die zeitzeugen immer weniger werden bzw. nicht mehr sind. ich kann mich an meine grundschulzeit erinnern: die erzählungen der alten menschen (welche man ja als dorfbewohner kannte) hallen mir bis heute nach. ich finde es wichtig, dass so viel wie möglich zeitzeugen und ihre erzählungen mit interviews festgehalten werden. die erzählung vom großvater hat ganz andere wirkung als das neutrale geschichtsbuch.

      • gorgo

        Kommt auf den Großvater an.
        Meiner zB. hat nie verwunden, dass Hitler Südtirol ‚verraten‘ hat. Das war sein Hauptschmerz, über den Rest wurde nie geredet, es wurde einfach ausgespart. Laut meinem Vater galten bei uns bis in die 60iger Verweigerer (jene die optiert hatten wurden ja schnurstracks eingezogen) als schlimme Feiglinge und Verräter.
        Finde die Aufzeichnungen von Zeitzeugen auch sehr wichtig, obwohl mein Mittelschulbuch für einen Schock bei mir ausreichte. Hoffentlich erreichen sie auch weiterhin nachfolgende Generationen, im fake-news Zeitalter, wo alles angezweifelt und relativiert wird und sogar diese unsäglichen Vergleiche mit Corona Massnahmen gezogen werden.
        Das es nochmal ’so‘ passiert, bezweifle ich (sich in Menschen aus dieser Zeit, ihre autoritäre Konditionierung, in ihre Weltsicht, in die jahrzehntelange Indoktrinierung zu versetzten ist sehr schwierig).
        Aber vielleicht anders?
        Manchmal habe ich sogar das Gefühl, dass es uns den Blick verstellt, auf die ‚Massenmorde‘ unserer Zeit, auf die vielen Millionen die für unsere Wohlstandsgesellschaft schuften, ausgebeutet und die vielen die zerrieben werden und untergehen, im wahrsten Sinne des Wortes, weil wir unsere Enklave hart beschützen.

        Was wir auf jeden Fall mitnehmen können, ist, dass wir keine Idee, keine Ideologie über Menschenleben stellen sollten, auch nicht unser eigenes.
        Aber dafür reicht ja ein Blick auf den IS in heutiger Zeit.

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