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„Hört zu“

Der Bischof trifft am Gedenktag des heiligen Frantz von Sales: Journalisten und mahnt: Brücken schlagen, keine Mauern errichten.

„Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Ihrer Arbeit Brücken schlagen und keine Mauern errichten. Helfen Sie mit, die Welt zu verbessern, indem Sie gut von ihr berichten“: Mit diesem Anliegen richtete sich Bischof Ivo Muser am Montag an die Medienschaffenden.

Wie jedes Jahr hat sich der Bischof auch heuer am Gedenktag des heiligen Franz von Sales, des Schutzpatrons der Journalisten, mit den Vertretern der lokalen Informationswelt getroffen. Wegen der geltenden Corona-Bestimmungen fand das Gespräch auch in diesem Jahr wieder in einem eingeschränkten Rahmen statt und nicht wie üblich als Medienempfang für alle Journalisten.

Eine Vertretung der regionalen und nationalen Journalistenkammer (Elisabeth Mair, Markus Perwanger und Gianfranco Benincasa), der regionalen Journalistengewerkschaft (Patrick Rina), der Pressevereinigung Bozen (Diana Benedetti) und des Landeskommunikationsbeirates (Roland Turk) hat sich heute am Gedenktag des heiligen Franz von Sales im Bozner Pastoralzentrum mit Bischof Muser getroffen. Für den Bischof war das Aufeinandertreffen – insbesonders in der Pandemiezeit –eine wichtige Gelegenheit, um den Medienschaffenden für ihre Arbeit zu danken.

Der jährliche Mediensonntag der katholischen Kirche steht im Jahr 2022 unter dem Motto „Hört zu!“. Die Covid-19-Pandemie hat alle schwer getroffen und jeder wünscht sich, gehört und getröstet zu werden. Zudem ist das Zuhören für gute Informationen und für die Wahrheitsfindung entscheidend.

„Mit den sozialen Medien hat sich die Zahl der Kanäle, über die Nachrichten verbreitet werden, vervielfacht. Zuhören ist daher heute eine wesentliche Voraussetzung für eine zielgerichtete Kommunikation. Dabei geht es darum, aufmerksam zuzuhören, ohne dabei vorschnell zu urteilen“, sagte Bischof Muser zu den Medienvertretern. Auf die sozialen Netzwerke bezogen, ergänzte Muser: „Der Hass im Internet ist ein besorgniserregendes Phänomen, das sich mit der Pandemie noch verschlimmert hat. Gerade gegen diesen Hass ist gute journalistische Arbeit von grundlegender Bedeutung, um der Gefahr entgegenzuwirken, dass Meinungen an die Stelle von Fakten treten. Helfen Sie den Menschen, das Wahre vom Falschen, den Fake News, zu unterscheiden.“

Der Bischof regte an, in der täglichen journalistischen Arbeit auch die Nächstenliebe nicht aus den Augen zu verlieren: „Es wäre schön, wenn es zusätzlich zu den ‚Deontologiekursen‘, die die Berufskammer vorschreibt, auch Weiterbildungen geben würde, die der beruflichen Nächstenliebe gewidmet sind und in denen man lernt, wie man seinen Beruf und die Geschichten liebt, die man erzählt. Diese Geschichten zu ‚lieben‘ bedeutet nicht, ein ‚Gutmensch‘ oder naiv zu sein. Es bedeutet vielmehr, dass man versucht, die Komplexität des Lebens, dessen Widersprüche und Grenzen zu erklären. Diese Versuche, dieses Engagement sind das beste Gegenmittel gegen Vereinfachungen, Pauschalisierungen, Verharmlosungen und Gleichmacherei.“

Der Bischof bedankte sich bei den Medien, dass Sie in den vergangenen Monaten dazu beigetragen haben, über ihre Kanäle die frohe Botschaft des Christentums zu verbreiten: „Besonders in den Zeiten des Lockdowns und der Einschränkungen war die Berichterstattung in den verschiedenen Medien auch für die Kirche eine der wenigen Möglichkeiten, Glaubensinhalte zu verbreiten.“

Mit einem Wunsch beendete Bischof Muser seine Ausführungen: „Ich wünsche Ihnen, dass Sie mit Ihrer Arbeit Brücken schlagen und keine Mauern errichten. Helfen Sie mit, die Welt zu verbessern, indem Sie gut von ihr berichten und denken Sie daran, dass es hinter den Nachrichten immer Gesichter, Menschen und allzuoft auch großes Leid gibt.“

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (4)

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  • andreas1234567

    Hallo nach Südtirol,

    die Südtiroler Amtskirche hat komplett verloren.

    Als in Pandemiepanik die Kirchentüren zugenagelt wurden, kein Einspruch.Nicht einmal für stille einsame Andacht standen die Türen offen.

    Als die Erdbestattung verboten war und Lästerer die Sargberge vor den Krematorien „feierten“ hatte die Kirche nichts zu sagen.

    Sie schwiegen auch als man ihnen ihre Traditionen nahm, Weihwasserbecken und Friedensgruss wurden genommen.

    Aktuell beteiligen sie sich (schweigen ist Zustimmung) an dem unseligen 2G-Irrsinn und schliessen Andersdenkende von kirchlichen Veranstaltungen im Gemeindeleben aus.

    Das ist arg und unwürdig für Nachfolger von einem der sogar Leprakranke zu sich liess und sie heilte.

    Ich verbleibe im hohen Respekt vor der kirchlichen Gemeindearbeit, hocke mich liebend gern zu einer Freiluftmesse und freu mich über jeden der in seiner Dorfkirche Halt und geistige Auffrischung erhält aber was die kirchlichen hohen Amtsträger Südtirols in den letzten Monaten abgeliefert haben ist Arbeitsverweigerung vor dem Herrn.

    Auf Wiedersehen bei einer gescheiten Hirtenmesse

  • pingoballino1955

    „Keine Mauern errichten“ ,das sagt der Richtige und gleichzeitig die Studie boykottieren,das wäre dann auch eine MAUER guater Muser!

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