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„Mit offenen Karten spielen“

Was SVP-Chef Philipp Achammer zum Schweigen seiner Partei und zu den Lobbydiensten der SVP-Senatoren für Athesia sagt.

TAGESZEITUNG Online: Herr Achammer, welche Position hat die SVP in Sachen Medienmonopol?

Philipp Achammer: Das, was am Montag in der Sitzung der Parteileitung klar zum Ausdruck kam, war der Wunsch, dass mit offenen Karten gespielt wird. Wenn jemand so einen Antrag in Rom deponieren will, dann soll er das sagen und wir werden in den Parteigremien darüber diskutieren. Ich selbst kenne die Bressa-Anträge nicht, ich habe davon auch nur aus den Medien erfahren.

Aber unabhängig davon, wer die Anträge eingereicht hat: Eine Position wird die SVP wohl haben?

Wir haben darüber nicht diskutiert.

Aber vielleicht gibt es SVP-Wähler draußen, die wissen möchten, was die Partei über die Monopolsituation auf dem Südtiroler Medienmarkt denkt?

Ich sage es noch einmal: Wenn jemand den Wunsch deponiert darüber zu diskutieren, dann soll er das sagen und wir werden in den Gremien darüber diskutieren und jeder soll sich eine Meinung bilden.

Die SVP steht also nicht hinter den Bressa-Anträgen?

Ich will, dass man mit offenen Karten spielt. Ich denke nicht, dass Bressa in der Früh aufgestanden ist und diese Anträge hinterlegt hat …

Aber warum ist es der Partei wichtiger zu wissen, wer hintenrum geschoben hat, als sich mit der Sache selbst auseinanderzusetzen?

Das tun wir, sobald jemand dieses Anliegen in unsere Gremien bringt. Diese Leute sollten den Mut haben, dies offen zu sagen, dann werden wir darüber diskutieren.

Täuscht der Eindruck oder fürchtet die SVP – oder ein bestimmter Teil in der Volkspartei – eine solche Diskussion?

Vor so einer Diskussion haben wir null Angst!

Echt?

Ja, aber solange wir nicht damit befasst werden, kommentiere ich die Sache nicht inhaltlich. Auch hat der gute Bressa gesagt, dass er bestimmt nicht zur SVP hingehen will, wenn die SVP etwas wolle, dann müsse sie zu ihm kommen. Also noch einmal: Machen wir uns nichts vor, es war nicht Bressa, der aufgewacht ist und diese Anträge gestellt hat. Da haben Leute mitgeschrieben, die jetzt aufstehen und mit offenen Karten spielen sollten.

Haben die Senatoren Durnwalder und Steger im Auftrag der SVP Lobbyarbeit für Athesia geleistet?

Nein, das war nie ein Thema.

Interview: Artur Oberhofer

LESEN SIE MORGEN:  * Was EU-Parlamentarier Herbert Dorfmann zum Medienmonopol in Südtirol sagt.

 

 

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (35)

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  • andreas

    Die Anti-Landeshauptmannfraktion fordert die Gegenseite also auf, mit offenen Karten zu spielen, irgendwie paradox.
    Achammer und Durnwalder scheinen ihre Gegner etwas unterschätzt zu haben.

    Die SVP ist durchaus berechtigt, nicht Stellung zu beziehen, wobei Kartelle im Medienbereich und Förderungen von Minderheitenzeitungen eigentlich zwei komplett verschiedene Themen sind, glückliche Figur machen sie so aber nicht.

    Wie man mit nur ein paar Zeilen in einem Interview, seine eigene Glaubwürdigkeit so in Frage stellen kann, ist aber irgendwie beachtlich.

  • @alice.it

    …………und Hilfsorganisationen jeder Art, Feuerwehren, Sternsinger usw. betteln zu Jahresende um ein paar Krümel, damit man wieder ein Jahr überleben kann!

    • ostern

      @alice
      Genau, den Nagel auf den Kopf getroffen. Vereine und Organisationen
      müssen schauen wie sie überleben, nicht nur finanziell (z.b. kostenlose Tests)
      sondern organisatorisch leben sie in Unsicherheit, ohne klare Informationen
      und Richtlinien von der Politik zu erhalten(„Ober de Freiwillign tian des e gearn“)
      Schämt euch!!!!!!

    • brutus

      …die Sternsinger sind doch kein Verein der überleben muss!!!!???
      Das ist eine Spendenaktion!

  • steve

    Das schlimmste in einer Demokratie ist ein Medienmonopol das die Meinung vorgibt.

    Wie arg es bei uns bereits steht, sieht man an diesem Interview. Ein Parteiobmann der sich nicht traut, eine Meinung abzugeben.
    Welch ein Trauerspiel!

    Noch schlimmer ist es bei Dorfmann, der offen für den Ebnerclan eintritt. Man sollte ihn nach Moskau nicht nach Brüssel schicken.

    Auch der Durnwalder Neffe spasst nicht, ist er doch mit der Ebnertochter in der Kanzlei.
    Er hat sich also sogar bewusst mit den Brüdern verfilzt. Kein Wunder wenn er im Senat für Ebner lobbyiert.

    Hier bestimmen nur zwei nämlich die Ebnerbrüder.

    Großes Lob an Bressa und Julia Umterberger.

  • pingoballino1955

    Wie nennt man das in italienisch f e i g e SVP OMERTÁ !!!

  • heinz

    Achammer ist nicht mehr tragbar!

  • ostern

    Lügen haben kurze Beine!!!!

  • sukram

    Echt schwach dieses Interview.

  • ich

    So ein herumwinden.eine jammerliche Figur ! Mit Riesenangst vor Athesia.

    • pingoballino1955

      Ich würde Achammer raten mit Kurz nach Amerika in die Privatwirtschaft zu wechseln,da könnte er ja seine Fähigkeiten ohne Athesia zeigen! Kurz macht es vor,mit dem Unterschied dass er einen Abschlluss hat im Gegesatz zu Achammer.Bin kein Freund von Beiden!

  • heinz

    @ich
    Ich würde sagen, politische Karriere DANK Athesia.

  • kritiker

    ein echt „schluutziger“ Politiker.

  • gulli

    Verlangt von anderen mit offenen Karten zu spielen, aber selbst bezieht er nicht Stellung…???

  • kritiker

    Zappelt wie ein Aal an der Angel.

  • morgenstern

    Wenn ich, für mich persönlich, die moralisch verwahrloseste Figur des „Systems“ küren müsste, so hat dieser Artikel meine Entscheidungsfindung wesentlich erleichtert.

  • george

    Scheinheilige Lobby-Bonzen der SVP, nur für diese verfilzten Privatinteressen im Hintergrund arbeitend, weil sie selber darin profitieren. Und die meisten anderen in der Partei kuschen, weil sie am Kuchen mitnaschen, so auch die Arbeitnehmervertreter, anstatt für das allgemeine Wohlergehen der Sozialgemeinschaft zu sorgen.

  • hermannh

    Der Kompatscher muss auch SVP-Chef machen. Nur so funktionierts (siehe Österreich oder Bayern). Vielleicht sollten wie Athesia-Produkte boykottieren…

  • eiersock

    Und dor Achammer woas nit wer dohintor steckt? Scheinheiliger geats nimmer!

  • artimar

    Man fragt sich, wieso die STZ nicht nachhackt und fragt, was eigentlich die persönliche Position des SVP-Obmanns ist.
    Das wäre doch auch mal interessant zu erfahren. Auch wieso die SVP einen Bressa und eine Boschi zur Wahl verhelfen und auch noch bei diesen ankriechen müssen? (Vgl. „…der gute Bressa [hat] gesagt, dass er bestimmt nicht zur SVP hingehen will, wenn die SVP etwas wolle, dann müsse sie zu ihm kommen.)
    Denn eines ist, dass man die Ebners dazu bringen will, einen Teil, wohl vor allem italienischsprachige Medien, wie „Alto Adige … “ abzutreten. (Hoffentlich ohne dasselbe Schicksal wie „Trentino“ zu erleiden.)
    Aber etwas völlig anderes ist es, wenn Bressa, Unterberger gleichzeitig und unwidersprochen auch jedwede öffentliche Förderung für Medienveröffentlichungen der deutscher Minderheit streichen wollen.
    Zu all dem sollte der SVP-Obmann wohl zumindest eine persönliche Meinung haben.

  • meintag

    Der Kurz verzieht sich nach Übersee. Das wäre die Gelegenheit für Achammer mitzuziehen denn solche Kollegen sind gesucht.

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