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Das orange Szenario


Rom verlängert den Pandemie-Notstand bis zum 31. März 2022 und ermächtigt die Regionen dazu, schärfere Regeln gegen das Coronavirus zu erlassen. Wie sich Südtirols Landesregierung auf die drohende orange Zone vorbereitet.

von Matthias Kofler

Die Regierung Draghi hat den pandemischen Ausnahmezustand bis zum 31. März verlängert. Italien durchlebe gerade „keine einfachen Stunden“, begründete Gesundheitsminister Roberto Speranza die Entscheidung. Die steigende Zahl der Neuinfektionen und der Krankenhauspatienten mache deutlich, „dass wir das Ende der Epidemie noch nicht erreicht haben“. Rom will mit Blick auf die anstehenden Weihnachtsfeiertage und aus Sorge vor der hochansteckenden Omikron-Variante zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um die Ausbreitung des Virus einzudämmen: So soll die Maskenpflicht im Freien, die in Südtirol bereits seit Monatsbeginn in Kraft ist, italienweit wieder eingeführt werden. Zudem sollen die Regionen dazu ermächtigt werden, schärfere Regeln gegen das Coronavirus zu erlassen.

„Derzeit – ich beton derzeit – sind bei uns keine zusätzlichen Maßnahmen geplant“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher. Das Land müsse sich immer an der aktuellen Infektionslage orientieren und habe daher bereits strengere Regelungen erlassen. Der Regierungschef verweist darauf, dass man in Südtirol – anders als im restlichen Staatsgebiet – als Ungeimpfter weder am Tisch noch am Tresen konsumieren darf. Dies erleichtere die Kontrollen der Ordnungskräfte. Für die Überwindung der Pandemie sei es entscheidend, dass die bestehenden Regeln auch eingehalten werden, sagt Kompatscher.

Auch Sanitätslandesrat Thomas Widmann betont, dass „niemand in Südtirol einen weiteren Lockdown bzw. weitere Schließungen haben will“. Einen „relativ ruhigen Winter“ könne man aber nur dann haben, wenn die Krankenhäuser nicht überlastet seien. Der Trend geht aktuell aber eindeutig in Richtung orange Zone. Bei einem Farbwechsel würden automatisch die entsprechenden Regeln in Kraft treten, erklärt Kompatscher.

Das heißt: Ungeimpfte dürften ohne triftigen Grund nicht mehr ihre Gemeinde verlassen. Auf den Skipisten würde von 3G auf 2G umgestellt und die Anzahl der Gäste kontingentiert. „Bei einer Verschärfung der Infektionslage werden wir in Absprache mit dem Gesundheitsministerium zusätzliche Regeln auf Landesebene vorsehen“, kündigt der LH an, ohne ins Detail zu gehen.

Gleichzeitig soll die Impfkampagne weiter intensiviert werden: Neben den Containern sollen die Impfbusse wieder zum Einsatz kommen. All jene, die sich noch nicht für eine Erst- oder Auffrischungsimpfung entschieden haben, will man durch Information, Sprechstunden- und Beratungsangeboten erreichen. Widmann plant, alle Ungeimpften anzuschreiben und sie zu einem Impftermin einzuladen. Mithilfe einer Umfrage soll der Sanitätsbetrieb die Gründe erheben, aus denen sich bestimmte Menschen noch nicht haben impfen lassen. Auf Grundlage der Daten soll eine auf die Zielgruppe ausgerichtete Informationskampagne gestartet werden. Insbesondere bei der Impfquote der Minderjährigen sieht die Landesregierung noch Luft nach oben. Einen Anreiz fürs Impfen soll dadurch geschaffen werden, dass sich die erstgeimpften Kinder und Jugendlichen bis zum Erhalt des Grünen Passes kostenlos testen lassen können.

Die Landesregierung will auch den geimpften Erwachsenen kostenlose Tests (oder Tests mit einer geringen Selbstkostenbeteiligung von 4 Euro) zur Verfügung stellen, damit sich diese bei einem Verdacht schnell testen lassen können. Ungeimpfte müssen hingegen weiterhin 15 Euro für den Corona-Test bezahlen.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (27)

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  • rumer

    Info an den LH: die Inzidenz in Südtirol sinkt, ebenso die Krankenhausaufenthalte:
    https://www.provinz.bz.it/sicherheit-zivilschutz/zivilschutz/aktuelle-daten-zum-coronavirus.asp
    Sollte er oder Markus Falk nicht verstehen warum, ich kann es ihnen gerne erklären. Delta ist bei uns am Ende, Wenn, dann kommt noch Omnikron mit einem,sehr kurzen steilen Peak, aber ohne viel Hospitalisierung.

    • genuaischgenua

      …der Lh und Markus Falk werden sich sicher bald bei dir melden um deiner wissenschaftlichen Expertise Willen. Die meisten Experten gehen bei Omikron von einer totalten Überlastung bis hin zum Zusammenbruch der Krankenhäuser aus. Nicht dass Omikron schwerere Verläufe verursachen würden, sondern auf Grund der erhöhten Infektiosität und der daraus resultierenden vermehrten Neuinfektionen und in Folge erhöhter Hospitalisierung. Aber da du ja von einem sehr kurzen steilen Peak ausgehst, können wir alle sehr beruhigt sein.

    • heracleummantegazziani

      Der Tesla fahrende Hobby-Bauer mit politischen Ambitionen in der falschen Partei weiß es wieder besser. Dass sich die versammelte Wissenschaft nicht schon lange vor Ihnen verneigt hat, ist eigentlich schon ein starkes Stück.

    • pantone

      @rumer bewerben Sie sich doch bei den Gesundheitsministerien Grossbrittanniens, Dänemarks, Hollands, usw. als Berater in Sachen Corona. Für Deutschland sind alle Länder, die sie umgeben Hochrisikogebiete, alle Krankenhäuser schlagen Alarm.
      Es stimmt, dass in Südtirol die Inzidenz gerade sinkt. Wahrscheinlich weil endlich die Anwendung des GrennPass kontrolliert wird.

  • schwarzesschaf

    Es reicht mal immer dieser Sonderweg, Herr Widmann und Her Kompatscher belassen sie die Regeln so wie von Staat vorgegeben dies ist genug dafür einfach mehr kontrollieren

  • fakt60ist

    Spätesdens wenn die Währungsreform und die Enteignung der Bürger durchgeführt ist, wird auch die Pandemie ein Ende haben. Nur wird dies für viele Bürger dann auch das Ende bedeuten, oder besser gesagt Armut bedeuten.

  • andreas

    @fakt.. + yannis + batman
    Eure analytischen Fähigkeiten und auch eure Kenntnisse sind eher bescheiden, was euch aber offensichtlich nicht davon abhält, irgend einen Blödsinn zu verbreiten.
    Problematisch ist halt, dass ihr von dem Unsinn, den ihr schreibt, auch noch überzeugt seid.

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