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CeZ Architekten. ECCEZIONI

Grundschule Sterzing (Foto: Günther Wett)

Mit dem Bau der Grundschule in Sterzing gewann CeZ 2011 den Südtiroler Architekturpreis. Die Galerie Prisma widmet den Architekten Carlo Calderan und Rinaldo Zanovello eine Ausstellung.

CeZ ist eine Verbindung, die es seit 20 Jahren gibt. Die Architekten Carlo Calderan und Rinaldo Zanovello haben in den 80er und 90er Jahren in Venedig studiert, lernten sich später in Berlin kennen und beschlossen, gemeinsam am Wettbewerb für die Grundschule in Sterzing teilzunehmen. Aus diesem 2002 gewonnenen Projekt und aus seiner Umsetzung entstand das Architekturbüro CeZ. Seitdem hat das Studio an etwa 100 Wettbewerben teilgenommen, 16 davon gewonnen und 9 realisiert. CeZ habn in diesen Jahren fast ausschließlich durch die Teilnahme an Architekturwettbewerben ihre Aufträge erworben und dies stellt eine der ecezzione (Ausnahme) dar, die der Ausstellung „Eccezioni“ ihren Namen gibt.

Mit dem Bau der Grundschule in Sterzing gewann CeZ 2011 den Südtiroler Architekturpreis. Es folgten u. a. der Bau des Planetariums in Gummer, die neue Bibliothek in Sankt Martin in Passeier, die Restaurierung des Rathauses in Brixen und kürzlich die neue Intercable Arena in Bruneck.

Alles sind öffentliche Gebäude, gehören als solche jedem, werden gemeinsam genutzt und sind deswegen von ihrer Natur her eine Besonderheit im Vergleich zu den anderen Gebäuden, die unsere bebaute Umwelt formen. Der außergewöhnliche Charakter ihrer Nutzung führt jedoch nicht zu einem Streben nach Extravaganz. Es sind Architekturen, die eine Spannung erzeugen – innerhalb eines Kontextes, innerhalb einer formalen oder konstruktiven Tradition – sie sind eine Abweichung, aber diese bleibt messbar. Sie inszenieren Metamorphosen, nicht Verzerrungen.

Sie stellen oft eine Ausnahme von etablierten Bautypologien dar, sei es die einer Schule oder eines Eisstadiums; und das nicht nur, um eine Regel zu brechen, sondern um die Architektur zu zwingen, eine größere Verantwortung zu übernehmen als nur ein Raumprogramm zu erfüllen. Das Ergebnis sind Gebäude, die sich verformen, zerlegen und sich durchqueren lassen, um in einen Dialog mit ihrer Umgebung zu treten und sich dem Leben eines Dorfes oder einer Stadt zu öffnen.

Der erste Raum enthält 40 dieser Projekte und zeigt sie, einschließlich derjenigen, die später gebaut wurden, anhand der in den Wettbewerbsblättern enthaltenen Originalzeichnungen, das heißt in ihrer unreifen Anfangsphase. Diese auf Fragmente in Form von identischen Mosaikteilen reduzierten Materialien, sind mit Sätzen „verwoben“, die nur wenige Zeilen Text enthalten, um die beabsichtigten Handlungen, Positionen, Empfindungen und Absichten auf andere Weise zu beschreiben. Zusammen bilden sie ein Mosaik, das sich an den Wänden und Säulen des Raumes entlangschlängelt und ihn in einen gewundenen Hohlraum verwandelt.

Im zweiten Ausstellungsraum wird das Experimentieren der ersten Projektphase immer konkreter. Zusätzlich zu den Plänen muss bei jedem Wettbewerb auch ein dreidimensionales Modell eingereicht werden. Losgelöst von den jeweiligen Umgebungsmodellen sind sie gesammelt und wahllos nebeneinander gereiht worden, um eine weiße Miniaturstadt zu bilden. Hinter den Umrissen dieser imaginären Stadt fließen die Bilder der Projekte, die verwirklicht worden sind.

Eröffnung: 3.Dezember um 19 Uhr in der Galerie Prisma.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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