Du befindest dich hier: Home » Kultur » Die Film-Millionen

Die Film-Millionen

Foto: IDM

Zwölf Filmprojekte mit einem Südtirol-Effekt von 2,2 Millionen Euro sollen mit den 1,23 Millionen Euro finanziert werden, die das Land Südtirol seiner Hilfskörperschaft IDM zugewiesen hat.

Für die Filmförderung des Landes ist seit 2020 die Hilfskörperschaft des Landes, IDM, zuständig. Die Förderung erfolgt auf der Grundlage der vom Land vorgegebenen und im vergangenen Februar überarbeiteten Richtlinien. IDM legt dazu normalerweise drei Einreichtermine pro Jahr fest. Das Land Südtirol stellt die notwendigen Mittel zur Verfügung.

Coronabedingt nur zwei Termine zu Projekteinreichung

Zu Jahresbeginn hatte die Landesregierung IDM 865.000 Euro für die Förderung der Filmprojekte zur Verfügung gestellt, die im Rahmen des ersten Einreichtermins 2021 um Finanzierung angesucht hatten. Der zweite Einreichtermin musste in diesem Jahr wegen der coronabedingt knappen Haushaltsmittel gestrichen werden.

Förderzusage für zwölf weitere Filmprojekte

Die Landesregierung hat auf Vorschlag von Landesrat Philipp Achammer eine zweite Zuweisung an die IDM vorgenommen, so dass in den Jahren von 2021 bis 2023 weitere zwölf Filmprojekte dank Landesmitteln umgesetzt werden können.

Südtirol-Effekt von 2,2 Millionen Euro

„Wir haben heute IDM Mittel in Höhe von insgesamt 1.233.500 Euro zur Verfügung gestellt, um die zu fördernden Filmprojekte des zweiten und letzten Einreichtermins im Jahr 2021 zu finanzieren“, informiert Landesrat Achammer. Mit diesen Mitteln sollen zwölf Film- und Fernsehprojekte im Dreijahreszeitraum 2021 (456.550 Euro), 2022 (527.450 Euro) und 2023 (249.500 Euro) realisiert werden.

Die Gesamtherstellungskosten für die zwölf Filme belaufen sich auf elf Millionen Euro. „Südtirols Wirtschaft kann mit einem sogenannte Südtirol-Effekt von fast 2,2 Millionen Euro rechnen“, erklärt der Landesrat. Zudem sei die Filmförderung auch Sauerstoff für die Kreativwirtschaft, der die Auswirkungen der Coronapandemie zu schaffen machten. Als Südtirol-Effekt wird der Umsatz der Produktionsfirmen bezeichnet, der dem Wirtschaftsstandort Südtirol zugutekommt. Dabei ist die Werbewirkung für die Tourismusdestination Südtirol nicht berücksichtigt. Bei der Bewertung fällt unter anderem die Anzahl der Drehtage in Südtirol ins Gewicht.

Sieben Südtiroler Filmprojekte

Von den zwölf Film- und Fernsehprojekten kommen neun aus Italien, davon sieben aus Südtirol, zwei aus Deutschland und eines aus Österreich. Bei drei Projekten handelt es sich um Kurzfilme.

Nachstehend folgen die Details zu den geförderten Projekten des letzten Einreichtermins 2021:

Kurzfilmförderung:

1. Zerrissen. Mein teures Dörflein Mühlen (Arbeitstitel)

2. BinIchDenn (Arbeitstitel)

3. Reports from the Void (Arbeitstitel)

Produktionsförderung:

1. Deer Girl (Arbeitstitel)

2. Ein ganzes Leben (Arbeitstitel)

3. Sasha (Arbeitstitel)

4. Sturm am Manaslu (Arbeitstitel)

5. Joe der Film (Arbeitstitel)

6. Jump Out (Arbeitstitel)

Produktionsvorbereitungsförderung:

1. Ich, Margarete (Arbeitstitel)

2. Eden Sonate (Arbeitstitel)

3. Leben mit den Bären (Arbeitstitel)

KURZFILMFÖRDERUNG

1. Zerrissen. Mein teures Dörflein Mühlen (Arbeitstitel)

Inhalt: Der Kurzfilm beleuchtet am Schicksal der einfachen Verkäuferin Rosa Ebner aus Mühlen in Taufers die italienische Entstaatlichungspolitik der 60er-Jahre und zeigt, wie das Dorf dank Ebners entschlossenem Kampf zum Zentrum des Widerstands gegen diese Politik wurde und wie gespalten Südtirol damals war.

Produktion: Mannicam KG, Bruneck

Regie und Drehbuch: Lisa Hintner

Genre: Zeitgeschichtliche Doku

Voraussichtliche Drehtage Südtirol: 7 von 7

2. BinIchDenn (Arbeitstitel)

Inhalt: Der kurze Kunstfilm des Autors, Theater- und Filmemachers Dietmar Gamper unter Regie von Stefanie Aichner wirft anhand einer Geschichte um vier Charaktere, die irgendwo zwischen Diesseits und Jenseits auf der Suche nach der Wahrheit gefangen sind, elementare Fragen nach dem Sinn des Menschseins und nach dem Menschsein an sich auf. Die Hauptrollen werden von den fünf Schauspielerinnen des Südtiroler Kollektivs binnen-I besetzt.

Produktion: Movie.mento GmbH, Bozen

Drehbuch: Dietmar Gamper

Regie: Stefanie Aichner

Genre: Kunstfilm

Voraussichtliche Drehtage in Südtirol: 3 von 3

Grüne Dreharbeiten: geplant

3. Reports from the Void (Arbeitstitel)

Inhalt: Im Film blicken zwei Kriegsfotografen in ihrem Fotostudio mit Aussicht auf Neapel auf ihre Fotos aus globalen Krisengebieten eines Jahrzehnts zurück und fragen nach dem Kontext, in dem sie entstanden sind, und was die Bilder und ihr außergewöhnlicher Job für sie bedeuten.

Produktion: TÒSU Film OHG, Hamburg

Drehbuch: Martin Prinoth, Martina Mahlknecht

Regie: Martin Prinoth

Genre: Drama

PRODUKTIONSFÖRDERUNG

1. Deer Girl (Arbeitstitel)

Inhalt: Die zentrale Rolle dieses Dramas nimmt Rachel ein, die in die Kleinstadt zurückgekehrt ist, um den 25. Hochzeitstag ihrer Eltern zu feiern. Die innige Liebe, für die diese bewundert werden, ist aber ein Trugbild, von dem auch Rachel geprägt ist. Um sich endlich frei zu fühlen, muss sie sich dem Schatten ihrer Kindheit stellen.

Produktion: Vivo Film S.r.l., Rom

Koproduzent: Ventura Film S.A, Meride (Mendrisio)

Ausführender Produzent: Albolina Film GmbH, Bozen

Drehbuch: Francesco Jost, Elda Guidinetti, Heidrun Schleef

Regie: Francesco Jost

Genre: Drama, Kino-Spielfilm

Voraussichtliche Drehtage in Südtirol: 30 von 30

Grüne Dreharbeiten: geplant

2. Ein ganzes Leben (Arbeitstitel)

Inhalt: Die auf dem Bestseller von Robert Seethaler basierende Filmidee erzählt die Geschichte des einfachen Arbeiters Andreas Egger aus den österreichischen Alpen, der auf sein herausforderndes Leben zurückblickt. Lichtblick dabei war seine große Liebe, die ihm aber nach kurzer Zeit wieder entrissen wurde.

Produktion: epo-film produktionsges.m.b.h. GmbH, Wien

Koproduzent: Tobis Film GmbH & Co. KG, Berlin

Drehbuch: Ulrich Limmer

Regie: Hans Steinbichler

Genre: Literaturverfilmung, Kino-Spielfilm

Voraussichtliche Drehtage in Südtirol: 5

Grüne Dreharbeiten: geplant

3. Sasha (Arbeitstitel)

Inhalt: Sasha, die Protagonistin dieses Films, muss zu ihrem fremden Vater in einen Moskauer Vorort ziehen. Als Zeichen für den Neustart rasiert sie sich den Kopf und wird prompt für einen Jungen gehalten. Sasha nimmt die Rolle an und hängt nun mit ihrem neuen Freund Maxim ab. Der Neustart gelingt – bis sie sich in Maxim verliebt.

Produktion: Albolina Film GmbH, Bozen

Koproduzent: Mars Media Entertainment LLC, Moskau

Ausführender Produzent: Vega Film LLC, Moskau

Drehbuch: Anna Efimova, Vladimir Beck

Regie: Vladimir Beck

Genre: Coming-of-Age-Drama, Kino-Spielfilm

4. Sturm am Manaslu (Arbeitstitel)

Inhalt: Die neue Doku von Reinhold Messner handelt von den traurigen Ereignissen rund um die Tiroler Himalaya-Expedition 1972, bei der zwei Menschen für immer verschwanden, und zeigt diese mit ergreifenden Nachstellungs-Szenen auf. Rahmen ist ein Treffen der ehemaligen Expeditionsteilnehmer 50 Jahre später auf Juval.

Produktion: Dolomites GmbH, Bozen

Regie und Treatment: Reinhold Messner

Projektart: TV-Doku

Voraussichtliche Drehtage in Südtirol: 5 von 5

5. Joe der Film (Arbeitstitel)

Inhalt: Der erste Film von Comedian Thomas Hochkofler handelt von den Hobby-Mafiosi Alfredo und Pasquale, die von ihrem Onkel, dem Mafiaboss Zio Trenzio, gebeten werden, Südtirol als einziges Gebiet, das noch nicht von der Mafia kontrolliert wird, an sich zu reißen. Dabei unterlaufen ihnen haarsträubende Fehler.

Produktion: Mediaart Production Coop Genossenschaft, Bozen

Drehbuch: Thomas Hochkofler, Robert Ausserer

Regie: Thomas Hochkofler

Genre: Comedy, Kino-Spielfilm

Voraussichtliche Drehtage in Südtirol: 21

Grüne Dreharbeiten: geplant

6. Jump Out (Arbeitstitel)

Inhalt: In der Doku werden anhand der Schicksale der Freunde Promise (9), Marcus (13), Ian (9) und Griffins (11) aus einem der ärmsten Viertel von Nairobi sowohl die Corona-Pandemie als auch Armut thematisiert. Die Vier hoffen, mit Hilfe ihres Akrobatik-Trainings eines Tages ihrer tristen Situation entrinnen zu können.

Produktion: Tico Film Company Srl, Triest

Koproduzent #1: playtime films SPRL, Brüssel

Koproduzent #2: Fade In D.O.O., Zagreb

Regie und Treatment: Nika Saravanja

Projektart: Kino- Dokumentarfilm

Voraussichtliche Drehtage in Südtirol: 3

PRODUKTIONSVORBEREITUNGSFÖRDERUNG

1. Ich, Margarete (Arbeitstitel)

Inhalt: Der Mehrteiler vollzieht den Aufstieg Margarete von Tirols nach, auch Margarete Maultasch genannt, der es gelang, trotz ihres boshaften Mannes, kriegerischer Nachbarn und des allmächtigen Papstes ihren rechtmäßigen Platz auf dem Thron einzunehmen.

Produktion: Tempest Film Produktion und Verleih GmbH, Berlin

Treatment: Jan Galli

Regie: Kai Wessel

Projektart: Serienformat/Mehrteiler für TV

2. Eden Sonate (Arbeitstitel)

Inhalt: Der Spielfilm erzählt von Menschen auf der Suche nach dem Glück: von Barnaba, einem alternden Arbeiter auf einem Gletscher, von seiner vernachlässigten Tochter Anna und von der polnischen Wanderarbeiterin Martha, die ihr Familienideal aufgibt, während ihre Tochter Gaia von wachsender Sehnsucht überwältigt wird.

Produktion: Bagarrefilm OHG, Kastelruth

Regie und Treatment: Ronny Trocker

Projektart: Kino-Spielfilm

3. Leben mit den Bären (Arbeitstitel)

Inhalt: Dieses Serienformat dreht sich rund um die Bären und deren Population und erzählt von den leidenschaftlichen Bären-Rangern Alberto, Mauro und Valter. Sie arbeiten für eines der erfolgreichsten Wiederauswilderungsprojekte Europas, das einerseits erfolgreich ist, aber andererseits auch zu Problemen führt.

Produktion: Miramonte Film/Andreas Pichler SAS, Bozen

Koproduzent: Gebrüder Beetz Filmproduktion GmbH & Co. KG, Berlin

Treatment: Andreas Pichler und Georg Tschurtschenthaler

Regie: Andreas Pichler und Beatrice Segolini

Projektart: Serienformat/Mehrteiler für TV

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

Lesen Sie die Netiquette und die Nutzerbedingungen

  • wichtigmacher

    „Südtirols Wirtschaft kann mit einem sogenannte Südtirol-Effekt von fast 2,2 Millionen Euro rechnen“, erklärt der Landesrat.

    Was der wohl für eine Formel für diese „Berechnung“ verwendet hat????

Kommentar abgeben

Du musst dich EINLOGGEN um einen Kommentar abzugeben.

2024 ® © Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH/Srl Impressum | Privacy Policy | Netiquette & Nutzerbedingungen | AGB | Privacy-Einstellungen

Nach oben scrollen