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„Schwierige Situation“

Der Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, die Volksanwaltschaft und die Kinder- und Jugendanwaltschaft fordern, das geplante Maßnahmenkonzept rasch umzusetzen und die flächendeckende Betreuung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zu gewährleisten.

Kürzlich fand ein Treffen zum Thema Betreuung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen in Südtirol statt, welches vom Südtiroler Monitoringausschuss für die Rechte von Menschen mit Behinderungen, der Volksanwaltschaft und der Kinder- und Jugendanwaltschaft organisiert wurde.

Eine Gruppe Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen war bei den drei genannten Ombudsstellen vorstellig geworden, um die zügige Umsetzung der im Staatsgesetz 134/2018 und im Beschluss der Landesregierung Nr. 638/2019 enthaltenen Maßnahmen zur Betreuung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen zu fordern.

Am Treffen nahmen neben der bereits erwähnten Vertreterin der Elterngruppe von Kindern und Jugendlichen mit Autismus-Spektrum-Störungen Elisabeth Fulterer, der Vorsitzenden des Monitoringausschusses Michela Morandini, der Volksanwältin Gabriele Morandell und der Kinder- und Jugendanwältin Daniela Höller auch Landesrat Thomas Widmann, Landesrätin Waltraud Deeg und Landesrat Massimo Bessone teil. Auch Sanitätsdirektor Florian Zerzer, die Direktorin der Landesabteilung Gesundheit Laura Schrott und die Direktorin des Gesundheitsbezirkes Brixen Christine Zelger waren anwesend.

Nach einer Einführung in das Treffen durch die drei Vertreterinnen der Ombudsstellen brachte Elisabeth Fulterer in Vertretung der Eltern ihre Anliegen vor.

Diese betreffen unter anderem die Flexibilität in der Ausbildung des Personals, den Ausbau der Angebote privater Anbieter und die Stärkung der Zusammenarbeit mit denselben, die Schaffung eines Netzwerks Private Anbieter – Sanität – Sozialbereich mit der Übertragung der Gesamtkoordination auf ein Landesamt, die Schaffung bezirksübergreifender Angebote sowie die Sicherung derselben Standards in allen Bezirken des Landes.

Im Detail wurde über die schwierige Situation im Gesundheitsbezirk Brixen gesprochen, wo auch geeignete Räumlichkeiten für die Therapie und Tagesbetreuung von Menschen mit Autismusspektrumsstörung fehlen. Das Landesressort für Vermögen ist hier bereits auf der Suche nach geeigneten Strukturen.

Im Anschluss stellte der Leiter des psychologischen Dienstes des Gesundheitsbezirkes Bruneck und Koordinator für die Umsetzung der neuen gesetzlichen Vorgaben, Andreas Huber, das Konzept für die Betreuung im Bereich Autismus vor und berichtete über den aktuellen Stand der Vorbereitungsarbeiten.

Die Maßnahmen sehen ein flächendeckendes Therapie- und Betreuungskonzept für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen vor. In jedem Bezirk soll es in Zukunft ein Team unter der Verantwortung einer Koordinatorin/eines Koordinators geben. Für die Umsetzung des Konzeptes sind zwei bis drei Jahre eingeplant.

Um die therapeutische Unterstützung in der Zwischenzeit sicherzustellen, bestätigte der Generaldirektor des Sanitätsbetriebes Florian Zerzer, dass die Konvention mit dem Anbieter „Il Cerchio – Der Kreis“ bereits jetzt auf Brixen ausgeweitet wurde. Zudem regte er regelmäßige Treffen zwischen den Elternvertreter*innen und dem zuständigen Koordinator Andreas Huber an.

Die Ombudsstellen zeigten sich mit dem Treffen zufrieden, betonten aber gleichzeitig die Notwendigkeit einer raschen Umsetzung des Konzepts, um eine flächendeckende Betreuung von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störungen in Südtirol gewährleisten zu können.

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