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Schulen bleiben offen

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Die Landesregierung hat beschlossen, dass die Schulen bis Jahresende im Präsenzunterricht bleiben. Für Chöre und Musikkapellen gilt keine Green-Pass-Pflicht.

Von Matthias Kofler

Die Landesregierung hat sich in ihrer gestrigen Sitzung mit der aktuellen Corona-Lage auseinandergesetzt. In den vergangenen 24 Stunden waren 115 Neuinfektionen festgestellt worden. Die Sieben-Tage-Inzidenz steigt auf 107. Das ist der höchste Wert seit Ende April – und der mit Abstand höchste Wert in ganz Italien. „Würde allein die Inzidenz berücksichtigt, wären wir schon lange orange Zone“, schlug Gesundheitslandesrat Thomas Widmann Alarm.

In den Krankenhäusern spitzt sich die Situation langsam zu: Seit gestern befinden sich 46 Corona-Patienten auf der Normalstation, zwei mehr als am Vortag. Sechs Personen benötigen eine intensivmedizinische Betreuung. Mit Blick auf den bevorstehenden Winter hat die Landesregierung beschlossen, Konventionen mit den Privatkliniken abzuschließen, um im Falle eines starken Anstiegs der Hospitalisierungsrate genügend Betten zur Verfügung zu haben. Es gebe in Südtirol nach wie vor zu viele Impfgegner, erklärte Widmann.

In einer neuen Verordnung will die Landesregierung die Verlängerung des Corona-Notstands bis Jahresende festhalten. Gleichzeitig wurde beschlossen, dass die Schulen sämtlicher Altersstufen bis mindestens zu den Weihnachtsferien im Präsenzunterricht bleiben können. Allerdings unter der Voraussetzung, dass weiterhin regelmäßig getestet wird.

Zur Sprache kamen auch die Chöre und Musikkapellen: Für diese soll die Green-Pass-Pflicht nicht verpflichtend vorgesehen werden, da es auf staatlicher Ebene keine klare Regelung gebe. Die Teilnehmer, die keinen Grünen Pass besitzen, können sich demnach weiterhin vor Ort testen lassen. Auch die in den Schulen durchgeführten Screenings werden für die Proben von Chören und Musikkapellen anerkannt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (24)

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  • rumer

    Wir haben in Südtirol noch 85000 nicht Geimpfte (über 12 Jahren). Mehr als die Hälfte davon hatte aber schon Corona und ist somit immun. Bleiben ca. 40000 nicht Immunisierte. Das sind 8000 pro 100000 Einwohner. Wie kriegen wir diese 8000 über den Winter immunisiert?
    2000 werden sich noch impfen lassen. Die restlichen 6000 kriegen Corona. Bei 16 Wochen Winter wären das 375 pro Woche, die sich anstecken müssten. Bei einer Dunkelziffer von fast Faktor zwei wäre dies eine Inzidenz von 200 über die nächsten 16 Wochen.
    Eine Inzidenz von 200 stellt Südtirols Sanität nicht vor Probleme. Auch 500 ist noch händelbar. Also liebe Politiker; Hirn einschalten, Inzidenz hoch, mindestens auf 200 halten und wir sind Corona in ein paar Monaten los.

    • gorgo

      Hoffentlich.
      Aber arum gehst du davon aus, dass von den 85.000 die Hälfte bereits Corona hatte?
      Die Konventionen mit den Privatkliniken sind sicher nötig, wegen vieler älterer Menschen bei denen die Impfung vielleicht weniger gut wirkt und Zuhause oder im Altersheim nicht entsprechend isoliert und gepflegt werden können.

      • rumer

        Nimm die offiziellen Zahlen, zähl die Dunkelziffer dazu (erste Welle Faktor 20-30, folgende Wellen Faktor 2-3) und du kommst auf die Hälfte der Südtiroler. Oder hör dich um. In meinem Umfeld hatten schon dreiviertel Corona.

        • gorgo

          Ist in meinem Umfeld nicht so, dafür einige bei denen es gar nicht gut ausging. Statisch aber nicht relevant.
          Ist dieser Faktor 20-30 offiziell oder nur irgendwo aufgelesen?

          • rumer

            20-30 war der einzige jemals in Südtiroler Medien genannte Wert für die Dunkelziffer der ersten Welle. Er erschien mir zuerst als zu hoch, nachdem ich Corona selbst hatte und dies auch kommunizierte, erzählten mir immer mehr Leite, dass sie es auch schon hatten. Oder denk an Gröden: 49% mit Antikörpern im Sommer 2020, das heißt, dass 75% der Grödner schon damals Corona hinter sich hatten.

          • gorgo

            Im April wurde die Genesenen noch auf 90-100.000 geschätzt, wie aus einer Landtagsanfrage hervorgeht.
            Mehr konnte ich dazu auch nicht finden. Anscheinend wurden einige Studien dazu gemacht. Ein Angehöriger von mir wurde dazu eingeladen. Aber keine Ahnung in welcher Dimension, sprich Personenanzahl.
            Und lokal gibt es sicher Abweichungen, wie Gröden.

          • gredner

            @rumer nein, die 49% Grödner mit Antikörpern wurden Ende April 2020 gemessen und das Ergebnis war verfälscht, weil sich hauptsächlich Personen aus dem Tourismussektor (mit viel Kontakt zu Touristen) haben testen lassen. Beim nachfolgenden Massentest durch die Sanität im Juni, wurden die Antikörper bei etwa 30% gefunden. Also hatten 30% Corona hinter sich, nicht 75%.

  • andreas

    Super die Querfnanzierung der Privatkliniken, welche nun wohl Geld für die Bereitstellung bekommen.
    Gut, Porsche hat die Preise erhöht, irgend etwas muss man ja machen.

    Keine Privatklinik würde wohl einen zahlenden Kunden abweisen, um das Bett für einen ev. Coronakranken zu reservieren und in Deutschland wurden z.B. Betten erfunden, um das Geld für die Bereitstellung zu kassieren.
    Auch hat dort z.B. die Bunderregierung einigen psychiatrischen Kliniken 300 Euro für die Bereitstellung bezahlt , obwohl das Bett nur 250 Euro gekostet hätte, wenn es belegt wird.

    Mal schauen welche Steuererhöhung der Landeshauptmann nach diesem Deal noch vorschlägt.

  • sigo70

    „In einer neuen Verordnung will die Landesregierung die Verlängerung des Corona-Notstands bis Jahresende festhalten.“

    Könnte die Landesregierung den Notstand auch aufheben?

    „Die Landesregierung hat beschlossen, dass die Schulen bis Jahresende im Präsenzunterricht bleiben.“

    Dürfte sie denn etwas anders als staatliche vorgesehen beschließen? Ja, nur ab Orange.

    „Auch die in den Schulen durchgeführten Screenings werden für die Proben von Chören und Musikkapellen anerkannt“

    Ist ja logisch, da es keine staatliche Greenpasspflicht dafür gibt. Wer kontrolliert die Regelung unserer Landesregierung, genau, niemand. Da nicht kontrollierbar!
    Könnte es sein, dass sich unsere Landesregierung etwas zu wichtg nimmt oder hat sie etwa doch mehr Entscheidungskompetenz über staatliche Gesetze hinweg?

  • enfo

    Es ist schon schade zu lesen, dass man auf alle Fälle die Schule offen lässt. Es ist auf jeden Fall wünschenswert, aber anscheinend haben die Herren und Damen der Landesregierung noch nicht gemerkt, dass man in dieser Pandemie nicht voreilig etwas herausschreien sollte. Hätten sie ein wenig Voraussicht, dann würden zugeben, dass man nicht 2 Monate im Voraus planen kann in diesen Zeiten. Aber im Versprechen geben sind sie ja Weltklasse. Im Brechen dieser Versprechen aber auch.

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