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„Pakt für Südtirol“

Dieter Mayr und Donatella Califano

Arbeit, Bildung und soziale Absicherungen sind laut dem Südtiroler Gewerkschaftsbund CISL die Schlüssel gegen die Armut.

Der 17. Oktober ist der Internationale Tag für die Beseitigung der Armut. Anlässlich dieses von den Vereinten Nationen proklamierten Gedenktags erinnert der SGBCISL daran, dass absolute und relative Armut und das Armutsrisiko auch in Südtirol eine Herausforderung sind. So sind laut ASTAT 17,5% der Bevölkerung armutsgefährdet (Stand 2018!).

Die Löhne stagnieren seit Jahren, Ungleichheiten verschärfen sich, viele Menschen sind auf Transferleistungen angewiesen. Um der Armut entgegenzuwirken braucht es die Stärkung des sozialen Netzes, wobei die Unterstützungen verstärkt in Richtung Bedürftigkeit gelenkt werden müssen, und vor allem die Förderung der Aus- und Weiterbildung sowie eine Arbeit, die ein würdiges Leben ermöglicht, so der SGBCISL.

Die Generalsekretäre Donatella Califano und Dieter Mayr schreiben weiter:

„Besonderes Augenmerk ist – was Arbeit und soziale Absicherungen anbelangt – auf jene Menschen zu richten, die allgemein stärker von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind, wie prekär Beschäftigte, Familien mit nur einem bzw. einem geringen Einkommen, ältere Menschen, Frauen, Alleinerziehende, zugewanderte Personen.

Neben der Schaffung neuer Arbeitsplätze muss die Lohnentwicklung über Zusatzverträge angekurbelt werden. Gleichzeitig braucht es bessere Vereinbarungsmöglichkeiten und Weiterbildungsmaßnahmen für die Wiedereingliederung von Menschen, die ihre Arbeit verloren haben oder aus dem Arbeitsmarkt ausgestiegen sind. Arbeit ist auch ein entscheidender Faktor zur Vorbeugung von Altersarmut, wobei die Zusatzvorsorge eine zusätzliche Absicherung fürs Alter bieten kann.

Wir machen uns seit längerem für einen „Pakt für Südtirol“ stark, ein Rahmenabkommen zu lokalen Verhandlungen für höhere Löhne, berufliche Weiterbildung, bessere Arbeitsbedingungen und ergänzende Zusatzleistungen. Ziel ist es, dass die Sozialpartner über Zusatzverträge Besserstellungen gegenüber den gesamtstaatlichen Kollektivverträgen aushandeln, was gerade in einem Land mit derart hohen Lebenshaltungskosten wie Südtirol wichtig ist. Die Politik kann diese Verhandlungen fördern, beispielsweise über Steuererleichterungen für vorbildliche Unternehmen.

Angesichts steigender Ungleichheiten ist die Politik auch gefordert, neben Maßnahmen gegen soziale Ausgrenzung und zur Stützung des Einkommens auch bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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