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Weniger Umsatz

Foto: Doppelmayr

Die Doppelmayr Holding SE verbuchte im Geschäftsjahr 2020/21 einen Umsatz von 763 Mio. Euro, was einem Rückgang von 12,5% im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Die Betriebsleistung hat sich um 30% auf 669 Mio. Euro reduziert.

Beide Veränderungen sind eine Konsequenz aus der globalen Corona-Pandemie, die insbesondere das Kerngeschäft des Unternehmens – Seilbahnen für den touristischen Einsatz in den Alpen – hart getroffen hat. Auch wenn die nächsten Jahre noch von Covid-19 begleitet sein werden, zeigt sich Doppelmayr zuversichtlich.

Zu den abgeschlossenen Projekten im Geschäftsjahr 2020/21 zählen unter anderem Großprojekte wie die Seilbahnen für die Olympischen Winterspiele 2022 in Peking, die hochmoderne Dreiseilbahn Eiger Express in Grindelwald sowie die größte Intralogistiklösung der Firmengeschichte. Zahlreiche Neuerungen in der Seilbahntechnologie rüsten die Unternehmensgruppe für die Zukunft.

Von 1. April 2020 bis zum 31. März 2021 erwirtschaftete die Doppelmayr Holding SE einen Umsatz von 763 Mio. Euro. Unterschiedlichste Seilbahnanlagen für Skigebiete und Tourismusdestinationen aber auch leistungsfähige Materialtransportsysteme und Intralogistiklösungen haben 3.192 Mitarbeiter weltweit fertiggestellt. Der Zukunft blickt Thomas Pichler, geschäftsführender Direktor der Doppelmayr Holding SE, zuversichtlich entgegen:

„Wir haben viele Kunden, die – genauso wie wir – daran glauben, dass sich der globale Tourismus sukzessive wieder erholen wird und gerade jetzt in ihre Regionen investieren.“

Im Kernmarkt Österreich schafft zudem die staatliche Investitionsprämie Anreize für die Zukunft. Weltweit ist zu erwarten, dass sich Märkte mit einem starken Inlandstourismus wie zum Beispiel die USA oder Russland schneller erholen werden.

Neuheiten im Seilbahnbau

Foto: Doppelmayr

Im vergangenen Jahr hat die Doppelmayr Gruppe eine Vielzahl an Neuheiten auf den Markt gebracht. Die Digitalisierung war dabei ein wichtiges Element. Mit der Gondelbahn Kumme in Zermatt hat Doppelmayr AURO vorgestellt, ein neuartiges System der autonomen Seilbahn. Sie funktioniert bedienerlos und ist ausgestattet mit modernster, vernetzter Technik.

Ebenfalls zukunftsweisend ist die Dreiseilbahn Eiger Express in Grindelwald. Sie kombiniert den vollautomatischen Personen- und Warentransport mit einer Seilbahn. Dies ermöglicht eine intelligente Steuerung, die die unterirdische Intralogistiklösung, den neuentwickelten Beladeroboter und die großzügigen Seilbahnkabinen miteinander vernetzt. In Sachen effizienter Mobilität eröffnet das neue Möglichkeiten – zum Beispiel für den urbanen Einsatz.

#Ein Trend, der schon länger zu beobachten ist, ist die Entwicklung von Winterdestinationen hin zu Ganzjahres-Erlebniswelten. Zur Unterstützung dieser Aktivitäten hat Doppelmayr verschiedene Sportgerätehalterungen im Produktportfolio, um beispielsweise Fahrräder für Bike Trails oder ganze Parks transportieren zu können. Das neueste Produkt dafür ist das Bike Cab für Gondelbahnen. Es ermöglicht eine hohe Förderleistung und viel Komfort für die Gäste.

Tourismus von Pandemie beeinträchtigt

Das von Lockdowns geprägte vergangene Jahr hat den Tourismus besonders hart getroffen. Vor allem der Wintertourismus, auf den traditionell etwa 50% des Doppelmayr-Umsatzes entfallen, erlebte teilweise deutliche Einbrüche, die sich auch auf die Investitionsbereitschaft auswirkten. Während in den Umsatzerlösen auch die Realisierung von Projekten dargestellt ist, welche noch vor der Pandemie akquiriert wurden, sind die Auswirkungen auf das Geschäftsjahr 2020/21 vor allem im Rückgang der Betriebsleistung um 30% ersichtlich.

Gut aufgestellt für die Zukunft

„Auch wenn uns die Pandemie global voraussichtlich noch länger beschäftigen wird, haben wir Grund zu Optimismus“, beschreibt Thomas Pichler den Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr.

„Im vergangenen Jahr haben wir zahlreiche Innovationen und Neuprodukte am Markt lanciert. Auch unsere digitale Kompetenz haben wir ausgebaut. Dazu kommt eine wachsende Akzeptanz der Seilbahn als urbane Mobilitätslösung auch in Europa. So wird zum Beispiel eine Doppelmayr-Seilbahn in der französischen Hauptstadt Paris realisiert. Im Tourismus zeichnet sich ebenfalls eine Erholung ab – die Menschen wollen wieder Berge und Freizeit mit der Seilbahn erleben, im Winter wie im Sommer.“

Mit dem aktuellen Personalstand ist Doppelmayr nach dem ersten Pandemie-Jahr stabil aufgestellt. Gerade jetzt ist eine wesentliche Investition in die Zukunft die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeitenden – von den Facharbeitern bis zu den über 100 Lehrlingen, die aktuell beschäftigt sind.
Nachhaltig weiterentwickeln

Bei der Projektentwicklung legen die Doppelmayr-Ingenieure viel Wert auf eine platz- und ressourcenschonende Umsetzung einer Seilbahn. Am Berg ist es insbesondere die schonende Einbettung der Seilbahn in die Landschaft und die Energieeffizienz, auf die gemeinsam mit den Kunden geachtet wird. Auch in der Stadt als urbanes Verkehrsmittel liegen die Vorteile auf der Hand:

Elektromobil ohne Abgase und mit einer sehr geringen Flächenversiegelung bietet die Seilbahn im Vergleich zu anderen Verkehrsmitteln viele nachhaltige Attribute. Doppelmayr hat einen CO2-Rechner entwickelt, der transparent projektspezifische Ökobilanzen – Life Cycle Assessments (LCA) – liefert. Damit wird der Vergleich verschiedener Verkehrsmittel für die Entwicklung nachhaltiger, urbaner Mobilität ermöglicht.

Die Doppelmayr Gruppe verfolgt an allen internationalen Standorten verschiedenste Initiativen, um auch als Unternehmen einen möglichst kleinen CO2-Fußabdruck zu hinterlassen. Garaventa hat in Goldau (Schweiz) beispielsweise 2.122 Solarenergie-Module installiert, die 620.000 kWh Strom pro Jahr erzeugen.

„Weitere Standorte wie Gassner Stahlbau in Bürs (Österreich), der Neubau der LTW und der Doppelmayr Standort in Wolfurt (Österreich) werden bald mit Photovoltaik-Anlagen zur Gewinnung erneuerbarer Energie ausgestattet sein“, berichtet István Szalai, geschäftsführender Direktor der Doppelmayr Holding.

 

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