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„Wird viele Baustellen betreffen“

Die Baustelle im Waltherpark ist wieder meterhoch mit Grundwasser überflutet. Warum das Problem bald das gesamte Land treffen könnte.

von Markus Rufin

Mehrere Meter hoch steht das Wasser in der Waltherpark-Baustelle in Bozen. Auch die Fachschule Hannah Arendt steht derzeit unter Wasser. Schuld ist – wie schon im Mai – der erhöhte Grundwasserspiegel.

Schneeschmelze und starke Regenfälle im Sommer haben dazu geführt, dass der Grundwasserspiegel im Bozner Talkessel deutlich höher liegt als üblich. Das ist insofern ein Problem, als dass das Grundwasser nicht einfach so abgepumpt werden darf. Ein Beschluss der Landesregierung verbietet das. Das heißt, man muss warten, bis das Wasser von alleine abfließt.

Als es beim letzten Mal im Mai zu einer Überflutung der Waltherpark-Baustelle durch Grundwasser im Mai kam, dauerte dies rund 40 Tage. Im Prinzip kann man also nichts anders tun als abwarten.

Doch das wird auf Dauer nicht möglich sein, wie Vizebürgermeister Luis Walcher betont: „Das Problem des erhöhten Grundwasserspiegels wird noch einigen Kopfzerbrechen bereiten. Heute sprechen wir noch über die Baustelle am Waltherpark, morgen könnte es dann aber ein Reihenhaus betreffen und wir müssen den Bau einer Genossenschaft stoppen.“ Einige Bauten in der Drusus-Allee könne man wohl nicht mehr realisieren, wenn man diese heute bauen würden.

Bei der Waltherpark-Baustelle müsse man nun eine ad-hoc-Lösung finden bei künftigen Großbaustellen in der Stadt gelte es dann aber bereits eine gut überlegte Lösung zu finden. „Dafür können wir uns aber Zeit lassen“, meint Walcher. Man werde nun nicht beginnen, bei jeder Baustelle eine Grundwassermessung vornehmen.

Welche Lösung das sein könnte, das weiß auch Walcher nicht. Man werde sich mit anderen Experten in Europa zusammensetzen. Auch die Lösung für den Waltherpark werde man genau begutachten. „Wir merken seit Jahren, dass der Grundwasserspiegel steigt, gleichzeitig sagt das neue Raumordnungsgesetz wir sollen Grund und Boden sparen. Wir müssen daher unterirdisch bauen und uns dementsprechend diesbezüglich Gedanken machen“, unterstreicht der Vizebürgermeister. Das Problem werde künftig wohl mehrere Gemeinden betreffen, weshalb es eine landesweite Herangehensweise brauche.

 

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