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Literaturnächte unter freiem Himmel

Josef Oberhollenzer (Foto: Lois Steger)

Seit dem Jahr 2000 sind die Literaturnächte mit dem Festival aus dem kulturellen Leben Brunecks nicht mehr weg zu denken. Damit sie heuer stattfinden können, werden sie an die frische Luft verlegt. Die UFO-Arena und hoffentlich laue Septembernächte bieten nun einen neuen Rahmen für die Lesefeste.

Ab 7. September beginnen sie also wieder, die Literaturnächte im Jugend- und Kulturzentrum UFO. Es ist den beiden Veranstaltern, dem Jugend- und Kulturzentrum UFO und der Stadtbibliothek Bruneck, von Anfang an ein Anliegen, viele Ausdrucksformen und die Generationen miteinander in Verbindung zu bringen. Die Auswahl der AutorInnen ist jedes Jahr eine besondere Herausforderung, entsprechend freuen sich Michaela Grüner, Sonja Hartner und Gunther Niedermair: „Bei dieser Ausgabe haben wir wieder hochkarätige Namen, aktuelle Themen und aufregende Bücher zu bieten.“ Die BesucherInnen können diese am Büchertisch des Buchladen am Rienztor erwerben und von den SchriftstellerInnen signieren lassen“.

Programm:

Julia Bernhard: Wie gut, dass wir darüber geredet haben

Julia Bernhard (Foto: Andreas Balonier)

Julia Bernhard, geboren 1992, studierte Grafikdesign und Illustration an der Hochschule Mainz. Zusammen mit ihrer persönlichen Assistentin Pina, die gleichzeitig ihr Hund ist, lebt und arbeitet sie in Berlin. „Wie gut, dass wir darüber geredet haben“ ist ein Manifest der leisen Wut, der Lethargie und der gescheiterten Kommunikation zwischen gehässiger Oma, liebevoll diarrhöischem Mops, einer passiv-aggressiven Zimmerpflanze und der Protagonistin. Julia Bernhard präsentiert eine skurrile Sammlung von alltäglichen, beißenden Dialogen und Monologen über Affären, Beziehungsdramen und Karriere und konfrontiert uns mit überkommenen Erwartungshaltungen an junge Frauen. Wer jemals nicht genau wusste, was er mit seinem Leben anfangen soll, wird sich hier wohl oder übel wiederfinden.

Termin: Dienstag, 07.09., 20h, UFO-Arena Bruneck // Literaturnacht I

Friedrich Herrmann: Notizen eines Linkshänders

Friedrich Herrmann, geboren 1989, ist ein Bühnen-Poet der neuen Generation: witzig, direkt und mit klarer Haltung. In seinen – oft politischen – Texten geht es um Patriotismus und Fremdenfeindlichkeit. Der Slammer und Bühnenautor hat über 150 Siege und weit mehr Auftritte bei Poetry Slams im deutschsprachigen Raum – vom Jugendclubhaus Zella-Mehlis bis zur Hamburger Elbphilharmonie – im Gepäck. Seine Youtube-Auftritte wurden über 250.000 mal geklickt. Im Herbst 2019 krönte er seine Slam-Erfolge mit dem Gewinn der deutschsprachigen Meisterschaften in Berlin und es erschien sein erster Kritzel- und Gedichtband “Notizen eines Linkshänders”.

In mitreißenden Sprach-Performances nähert er sich aufwühlenden Fragen und intimen Momenten der Überforderung. Dort, wo es keine einfachen Antworten gibt, wird es verwirrend, manchmal traurig, höchst unterhaltsam und manchmal einfach.

Termin: Dienstag, 14.09., 20h, UFO-Arena Bruneck // Literaturnacht II

Doris Knecht: Die Nachricht

Doris Knecht (Foto: Heribert Corn)

Doris Knecht, geboren 1966 in Vorarlberg, ist Bestseller-Autorin und Kolumnistin. Ihr erster Roman, „Gruber geht“, war für den Deutschen Buchpreis nominiert und wurde fürs Kino verfilmt. „Die Nachricht“, ihr brandneuer Roman, handelt von Frauen, deren Souveränität stets aufs Neue infrage gestellt wird – und von den Lügen, die wir gerade den Menschen erzählen, die uns am nächsten stehen.  Vier Jahre nach dem Tod ihres Mannes lebt Ruth allein in dem Haus auf dem Land, wo die Familie einst glücklich war. Die Kinder haben längst ihr eigenes Leben, während Ruth das Alleinsein zu schätzen lernt. Bis sie eines Tages eine anonyme Messenger-Nachricht bekommt, von einer Person, die mehr über ihre Vergangenheit zu wissen scheint als Ruth selbst.  Doris Knecht schreibt über eine Frau, die plötzlich zur Verfolgten wird, und erweist sich einmal mehr als virtuose Skeptikerin zwischenmenschlicher Beziehungen. Ein Roman über familiäre Geheimnisse und die fatalen Folgen von Frauenverachtung und digitaler Gewalt.

Termin: Dienstag, 21.09., 20h, UFO-Arena Bruneck // Literaturnacht III

Josef Oberhollenzer & Four Fingers

 Der Schriftsteller Josef Oberhollenzer hat seine Laufbahn vor einem Vierteljahrhundert mit Gedichten und Kurzprosa begonnen. Seine erste Veröffentlichung, das blaue Buch mit angehängter Musikkassette, ist längst vergriffen. Jetzt hat der Übersetzer und Musiker Werner Menapace das Kunststück gewagt, die frühen Texte Oberhollenzers ins Italienische zu übersetzen. In dem zweisprachigen Band werden 50 frühe Gedichte Oberhollenzers wieder zugänglich. Eingeflossen sind zudem auch Texte aus der zweiten Veröffentlichung „Was auf der erd da ist“ und mehrere unveröffentlichte Texte.

Ein Kunststück ist diese Übersetzung ins Italienische deshalb, weil Oberhollenzers Gedichte auch von ihrem ganz eigenen Rhythmus leben, einem Rhythmus auf der Schwelle zwischen Sprache und Gesang. Eben dieser Rhythmus hat zahlreiche Musiker (und da vor allem Reinhold Giovanett) veranlasst, Oberhollenzers Texte zu vertonen. So ist es nur naheliegend, dass bei der Erstpräsentation der Übersetzung im UFO auch der Musiker Werner Menapace mit seiner Band „Four Fingers“ auftritt – mit Rock, kraftvoll und schnörkellos, von Bluesrock bis zu Southern Rock.

Termin: Dienstag, 28.09., 20h, UFO-Arena Bruneck // Literaturnacht IV

Info:  Eine gemeinsame Veranstaltungsreihe des Jugend- und Kulturzentrums UFO & der Stadtbibliothek Bruneck. Mit freundlicher Unterstützung des Buchladen am Rienztor und der Raiffeisenkassen des Pustertals. Die Literaturnächte finden im Rahmen der „Brunecker Kultur(en)wochen“ statt. Die Literaturnächte finden in der UFO-Arena statt. Bei schlechtem Wetter findet die Veranstaltung im UFO-Saal statt.  Alle Angebote werden im Rahmen der gesetzlichen Covid-19 Bestimmungen durchgeführt.  Der Green Pass ist für den Zutritt zu UFO-Arena & Saal erforderlich. Reservierungen sind erwünscht: www.ufobruneck.it oder 0474-555770

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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