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Anzeige gegen LH

Die Quästur hat gegen Teilnehmer der beiden Anti-Green-Pass-Demos am Bozner Waltherplatz Strafen wegen Verletzung der Corona-Regeln verhängt. Einer von ihnen, Maurizio Puglisi Ghizzi, hat Rekurs dagegen eingelegt – und den Landeshauptmann angezeigt.

von Thomas Vikoler

In den beiden letzten Tagen des Monats Juli hatten die Gegner der von der römischen Regierung beschlossenen Green-Pass-Pflicht für Restaurant- und Konzertbesuche den größten Auftrieb.

Da fanden am Bozner Waltherplatz jeweils größere Demos statt – an der ersten nahmen über tausend Personen teil, an der zweiten um die fünfhundert.

Nun hat die Bozner Quästur gegen Teilnehmer der beiden Veranstaltungen (die erste der beiden war nicht angemeldet, die zweite hingegen schon) Strafen wegen Verletzung der Corona-Regeln verhängt.

Eine davon erhielt der frühere Bozner Casapound-Gemeinderat Maurizio Puglisi Ghizzi vor kurzem zugestellt.

Zum „Tatbestand“ heißt es dort: Am Nachmittag des 31. Juli versammelten sich mehr als 500 Menschen am Waltherplatz, um an der geförderten Veranstaltung gegen den Green Pass teilzunehmen. Viele von ihnen verstoßen gegen die Maßnahmen zur Bewältigung des epidemologischen Notstandes, da sie die Pflichten der sozialen Distanzierung und der Verwendung von Atemschutzausrüstung nicht einhielten.“

Maurizio Puglisi Ghizzi

Die betreffenden Personen seien von den Beamten der Quästur mittels Video- und Fotoaufnahmen identifiziert worden.

Puglisi Ghizzi muss laut Feststellungsprotokoll innerhalb fünf Tagen 280 Euro zahlen, danach 400 Euro Strafe. Oder es besteht die Möglichkeit, Rekurs beim Generalsekretariat des Landes einzureichen.

„Ich habe mich für den Rekurs entschieden“, sagt der Bestrafte. „Ich will erstens wissen, aufgrund welcher Fotos oder Videos ich identifiziert worden bin. Zweitens halte ich die Strafe für nicht gerechtfertigt.“

Er verfüge seit längerer Zeit über einen Green Pass, so Puglisi Ghizzi, und sei lediglich mit zwei Personen kurz – ohne Maske – zusammengestanden: Eine Bekannte, unter deren Schirm er sich gestellt habe, und Jürgen Wirth Anderlan, den Ex-Landeskommandanten der Schützen. „Ich habe mit ihm ein paar Worte gewechselt“, erinnert sich der Casapound-Aktivist. „Ja, das stimmt, es ist kurios, dass wir beide gegen die gleiche Sache demonstriert haben“, erinnert sich der Ex-Kommandant.

Er selbst hat aber (bisher) keine Strafe der Bozner Quästur erhalten. „Dafür muss man wohl prominent sein“, scherzt Wirth Anderlan. Sein Gesprächspartner Puglisi Ghizzi äußert tatsächlich den Verdacht, er sei allein deshalb mit einer Strafe belegt worden, weil er zahlreiche der anwesenden Beamten der Bozner Quästur persönlich kenne.

Die Frau, unter deren Schirm er sich am Waltherplatz stellte, hat übrigens auch ein Strafmandat über 280 erhalten.

Puglisi Ghizzi wollte es mit seinem Rekurs nicht belassen: Er machte bei der Sondereinheit Digos vor vier Tagen eine Eingabe – gegen Landeshauptmann Arno Kompatscher. D

ieser ist auf der Eingabe beigelegten Fotos in Innenräumen ohne Maske mit anderen Personen zu sehen. Allerdings handelt es sich dabei nicht um Menschenansammlungen wie am Waltherplatz an den beiden letzten Juli-Wochenenden – und der Meter-Abstand ist eingehalten.

„Was ich gemacht habe, ist eine Provokation. Die Behörden sollen aber klären, ob auch in seinem Fall Corona-Regeln verletzt wurden“, sagt Puglisi Ghizzi

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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