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Keine Suspendierungen mehr?

Foto: Sabes/ 123RF.com

Seit über zwei Wochen gab es in Südtirol keine Suspendierungen von Mitarbeitern im Gesundheitswesen aufgrund der Impfpflicht. Was dahinter steckt.

Südtirol zählt zu jenen Provinzen, die bei der Umsetzung der Impfpflicht im Gesundheitswesen bisher am schnellsten war. Innerhalb von zwei Monaten wurden 374 Feststellungsbescheide ausgestellt.

Doch seit über zwei Wochen wurde keine einzige Suspendierung mehr durchgeführt. Mehr noch: Die Daten wurden sogar nach unten korrigiert. Ende Juni wurden laut Sanitätsbetrieb 379 Feststellungsbescheide ausgestellt. Jetzt sind es plötzlich nur mehr 374.

In der Zwischenzeit hat der Sanitätsbetrieb aber auch Mitarbeiter zur Impfung geschickt. Im Juni waren es noch 721 Personen, die den Termin nicht wahrgenommen haben, am vergangenen Freitag waren es dagegen 808. Zahlreiche Personen dürfen also weiterhin arbeiten, obwohl sie den letzten Impftermin nicht wahrgenommen haben.

Was ist also passiert? Hatte der Sanitätsbetrieb die Befürchtung, dass das Arbeitsgericht den Rekursen von Renate Holzeisen zustimmt?

„An den Rekursen liegt es nicht“, wie Gesundheitslandesrat Thomas Widmann erklärt. „Allerdings ist es schon so, dass in den letzten zwei Wochen, viele Mitarbeiter im Urlaub waren und die Personaldecke dünn war.“

Das heißt aber keinesfalls, dass die Suspendierungen nun völlig gestoppt werden. Bereits diese Woche sollen weiter 40 Feststellungsbescheide ausgestellt werden.

Doch die dünne Personaldecke ist nicht der einzige Grund, weshalb die Feststellungsbescheide ausblieben. Der Sanitätsbetrieb hatte auch mit technischen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wie es aus dem Büro der Verwaltungsdirektion heißt, gab es Probleme mit der Zustellung der E-Mails mittels PEC-Adressen. Konkret musste man feststellen, dass an einigen Tagen keine E-Mail verschickt wurde. Da aber die Prozedur bei der Suspendierung streng eingehalten werden muss, damit diese gültig ist, war es also nötig, die E-Mails nochmals zu überprüfen. Parallel dazu musste man aber auch den anderen Aufgaben nachkommen, sprich, die Rechtfertigungen bewerten, Impftermine organisieren und weitere Mails verschicken.

Nun ist die Suspendierungs-Pause aber vorbei. (mr)

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (23)

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  • aufmerksamerbeobachter

    Zuerst hochgelobt und jetzt verdammt. Fakt ist,
    dass das Pflegepersonal ihre Arbeit so oder so machen muss.
    dass Pflegepersonal in allen Ecken fehlt, vor, während und nach der Corona-Zeit, ein Systemfehler und dann noch die Suspendierungen obendrauf.
    dass die was noch arbeiten mit gutbezahlten Überstunden gelockt werden, Rattenfängertechnik. Sollen mal das Grundgehalt anpassen.
    dass ein Großteil im Ausland die Krankenpflegeausbildung absolviert, warum denn etwa?
    dass im Ausland nach der Ausbildung, sofort ein unbefristetes Arbeitsverhältnis zu angemessenen Bedingungen angeboten wird.
    dass in Südtirol ein chronischer Mangel an Krankenpflegepersonal herrscht, kein Wunder bei den befristeten Arbeitsverträgen bzw keine Stammrolle.
    dass Problem hausgemacht ist, Politik und Systemfehler sind dafür verantwortlich.
    dass…

  • andreas

    @aufmerksamerbeobachter
    Mangel an Pflegekräften und anderem medizinischen Personal herrscht in so gut wie allen Ländern, also kein spezielles Problem von Südtirol und die kontinuierlichen Forderungen, dass jede Stelle mindestens doppelt besetzt und das Gehalt mindestens verdoppelt werden muss, ist etwas absurd.
    Wenn z.B. bei einer Arbeitsstelle die 2. oder 3. Vertretung benötigt wird, wird es schwierig das Personal zu organisieren und die Kosten einigermaßen im Rahmen zu halten.
    So zu tun als würde Geld in der Sanität keine Rolle spielen, ist weltfremd.

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