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„Sudtirolo statt Alto Adige“

SHB-Obmann Roland Lang

65 Prozent der Italiener wären laut einer neuen Umfrage des Südtiroler Heimatbundes mit der Abschaffung der faschistischen Ortsnamendekrete einverstanden.

98 Jahre Verbot des Namens Tirol – Der Südtiroler Heimatbund nimmt dieses Jubiläum ( 8. August 1923) zum Anlass, um das Ergebnis einer aktuellen Umfrage zur Südtiroler Toponomastik zu präsentieren.

Das italienische Meinungsforschungsinstitut „Demetra“ stellte im Zeitraum vom 21. bis 29. Juni 2021 zwei Fragen an insgesamt 1010 in Italien, doch außerhalb der Region Trentino-Südtirol lebende Personen.

Die Antworten ergaben ein klares Bild, so der SHB.

Erstens wären 65 Prozent der Befragten mit der Abschaffung der faschistischen Ortsnamendekrete und der folglich amtlichen Wiederherstellung der historisch fundierten Ortsnamen einverstanden. Ebenso einverstanden wären, zweitens, 60 Prozent mit dem amtlichen Gebrauch von „Sudtirolo“ anstelle von „Alto Adige“.

Heimatbundobmann Roland Lang sieht in dem Ergebnis seine Vermutung bestätigt, dass die Italiener, besonders jene außerhalb Südtirols, einer Lösung der Ortsnamenfrage im historischen und wissenschaftlichen Sinne durchaus offen gegenüberstehen. Die Meinung, dass die Italiener mehrheitlich an den faschistischen Dekreten und an den ebensolchen Ortsnamen festhalten wollen, sei mit dieser Umfrage klar widerlegt, freut sich Lang.

Nun gehe es darum, dass auch die Landesregierung und insbesondere die Verantwortlichen im Tourismus Mut und Weitsicht zeigen, indem sie vermehrt auf die authentischen Ortsnamen inklusive „Sudtirolo“ setzen und auf die faschismuslastigen und nur scheinbar italienischen Ortsnamen, angefangen bei „Alto Adige“, verzichten.

Zu diesem Zweck hat der Heimatbund eine Broschüre herausgebracht, in der die exakte Fragestellung der Umfrage nachzulesen ist und deren Antworten nach Gebiet, Geschlecht, Alter und Bildungsgrad der Befragten aufgeschlüsselt sind.

Besonders interessant ist in diesem Zusammenhang die Tatsache, dass die Zustimmung zur Abschaffung der faschistischen Ortsnamendekrete und zur Wiederherstellung der authentischen Ortsnamen inklusive des Gebrauchs von „Sudtirolo“ mit steigendem Bildungsgrad der Befragten ebenso ansteigt, so die Analyse des SHB..

Auch enthält die Broschüre die wesentlichsten Hintergrundinformationen zur Thematik. Sie wurden vom Südtiroler Ortsnamenexperten Cristian Kollmann ausgearbeitet.

Der Südtiroler Heimatbund wird die Broschüre den politischen Verantwortlichen und den Tourismusverbänden zukommen lassen. „Die Broschüre möge den Entscheidungsträgern als Argumentationshilfe dienen und sie zur Überzeugung gelangen lassen, dass es auch im Bereich der Ortsnamengebung auf Authentizität und nicht auf Aufgesetztheit ankommt, und dass dies von den Italienern mehrheitlich begrüßt würde“, sagt Roland Lang.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (13)

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  • echnaton

    Wann hört endlich diesen fürchterliche Diskutieren über die Ortsnamen auf. Nach über 80 Jahren sollte alles so bleiben wie es ist und jeder soll die ihm genehmen Bezeichnungen verwenden. Das Gehetze verschiedener Randgruppen schürt nur Unfrieden.

  • rolandlang

    echnaton, amtlich sind nur die faschistischen Ortsnamen.

    Willst Du wirklich, dass alles so bleibt, wie es ist?

    Dann musst Du konsequenterweise aber bei Gesprächen und im Schriftverkehr auch nur die tolomeischen Namen verwenden!

  • erich

    Auf einigen italienischen Zugbahnhöfen werden Durchsagen erst in englischer Sprache und an zweiter Stelle in italienischer Sprache gemacht. Das wird auch in Südtirol einzug halten, viele Firmen kommunizieren hauptsächlich in englischer Sprache, Herr Lang, eure Mottenkiste interessiert kein Mensch mehr.

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