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Die One World School

School’s out – und jetzt geht’s erst richtig los! Mit dem Schulschluss geht für die Schüler*innen des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums „Josef Gasser“ in Brixen nicht nur ein ungewöhnliches Bildungsjahr zu Ende, sondern auch das dritte Jahr der „One World School“.

Das Projekt, eine Bildungsinitiative der OEW-Organisation für Eine solidarische Welt, ist damit aber noch nicht gänzlich abgeschlossen: Da ein Großteil des Programms aufgrund der Covid-Einschränkungen im vergangenen Schuljahr abgesagt werden musste, schrieb die Brixner NGO im Frühjahr einen Ideen-Wettbewerb unter den interessierten Schüler*innen und Klassen aus. 12 der 24 eingereichten Ideen für ein faires, inklusives und nachhaltiges Schulumfeld wurden so mit einem Preisgeld von insgesamt 2.000 Euro prämiert, das die OEW von der Stiftung Sparkasse im Rahmen der Ausschreibung „Perspektiven nach Covid-19“ erhalten hatte.

Matthäus Kircher, Geschäftsführer der OEW, erklärt: „Bei der One World School geben wir den Schüler*innen keine Ideen vor, sondern ermutigen sie darin, selbst richtungsweisende Maßnahmen für eine gerechtere Welt zu entwickeln und umzusetzen.“ Indem sie in ihrem Schulumfeld aktiv werden, Tabuthemen ansprechen und Gesellschaftsstrukturen kritisch hinterfragen, soll ihnen bewusstwerden, dass auch sie als Teil der Zivilgesellschaft lokale und globale Situationen langfristig verändern können.

Dass das Konzept funktioniert zeigen die vielfältigen Projekte, die der Ideenwettbewerb hervorgebracht hat: Während eine Schüler*innengruppe im Sozialwissenschaftlichen Gymnasium einen nachhaltigen Backtag mit Kindern mit Beeinträchtigung initiiert, plant eine andere Gruppe einen Secondhandmarkt, um Spenden für die Mukoviszidose-Vereinigung in Südtirol zu sammeln. Eine Arbeitsgruppe organisiert eine Müllsammelaktion im Brixner Stadtgebiet und den Verkauf von Upcycling-Kunstwerken für ein Waisenhaus in Kenia.

Andere Schüler*innen planen einen multikulturellen Informationstag, eine nächste Gruppe möchte einen Film über den Fairen Handel drehen. Eine Klasse möchte für obdachlose Männer in Brixen Toilettenpakete zusammenstellen, eine andere veranstaltet eine Malaktion gegen häusliche Gewalt zur Unterstützung der Frauenhäuser. Eine Gruppe erörtert derzeit, wo es die beste verpackungsfreie Jause zu finden gibt und eine weitere Schüler*innengruppe erstellt ein Instagram-Profil, auf dem sie ihren Schulkamerad*innen Tipps für einen nachhaltigen Lebensstil liefern möchte.

Maria Theresia Unterkircher, Lehrperson am Gymnasium, betont: „Es begeistert mich zu sehen, wie sich die Jugendlichen im Rahmen der One World School für mehr Gerechtigkeit in der Welt einsetzen. Ihr Engagement für gute Werte, ihr Wille zur Veränderung und ihre Kreativität sind eine tolle Sache.“

Damit dieses Engagement am Schulende nicht verloren geht, hat sie mit den Schüler*innen bereits einen Umsetzungsplan für die 12 Gewinnerideen ausgearbeitet. Klassenübergreifend sollen die Schüler*innen so auch in den Sommerferien am einen oder anderen Projekt feilen. Zur Seite stehen Ihnen mit Rat und Tat die Mitarbeiter*innen der OEW, die derzeit nach weiteren Ober- und Berufsschulen Ausschau halten, die am Projekt im Schuljahr 2021/22 teilnehmen möchten. „Es ist von zentraler Bedeutung, dass junge Menschen unsere Gesellschaft verstärkt mitgestalten. Dazu möchten wir sie empowern“, so Kircher.

Weitere Infos zur One World School erhalten Schulen unter [email protected].

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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