Gegen wildes Campen
Das „freie Campen“ ist in Europa ganz unterschiedlich geregelt.
So ist es beispielsweise in Kroatien, Griechenland oder Portugal ausnahmslos verboten.
Auch in Italien ist „wildes Campen“ nicht erlaubt. Allerdings darf der Camper laut geltender Verkehrsordnung 24 Stunden lang parken. „Und genau das ist das Schlupfloch, das zum Wildcampen verführt und das auch in Südtirol vermehrt betrieben wird“, macht Gert Lanz aufmerksam.
„Durch diese Regelung werden die Kontrollen schwierig. Camper können nicht einfach so des Platzes verwiesen werden – sie ‚parken‘ ja nur. Obwohl Südtirol über attraktive Campinginfrastrukturen verfügt, ziehen viele das ‚Wilde Campen‘ vor: Es kostet nichts und kann eben überall praktiziert werden“, sagt Lanz. Er gibt zu bedenken, dass so auch die vielen „Hot Spots“ des Landes mit dem eigenen Fahrzeug angefahren werden. Öffentliche Verkehrsmittel werden weniger genutzt und die Umwelt werde zusätzlich belastet.
Helmut Tauber verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass jeder „normale“ Gast durch die Tourismusabgabe einen Beitrag an den allgemeinen Spesen entrichtet und dieser Beitrag beim freien Camper eben entfällt.
Doch auch dieser bediene sich der öffentlichen Infrastrukturen, die er vielleicht auch aufgrund seiner freiheitsliebenden Einstellung stärker nutzt als ein anderer Gast dies tut.
Zudem gestalte sich der Aufenthalt der Wildcamper sehr autark und trage damit wenig zur Wertschöpfung im Lande bei. Tauber betont: „Südtirol ist ein Paradies für bewusstes und entschleunigtes Reisen und gerade deshalb haben Land und Gemeinden in den vergangenen Jahren sehr viel in Campinginfrastrukturen investiert. „Unser Ziel muss es sein, dass bestehende Strukturen genutzt werden, Verkehr reduziert und das Verbot des ‚Wilden Campens‘ konsequent umgesetzt wird. So können wir Qualitätstourismus weiterhin garantieren“, ist Tauber überzeugt.
Lanz und Tauber fordern deshalb eine stärkere Bewerbung legaler Campingmöglichkeiten und schärfere Kontrollen und Konsequenzen bei illegalem Campen. Um einen qualitativen Campingtourismus zu gewährleisten, müssen Gemeinden und Campingplatzbetreiber gut zusammenarbeiten. Zudem soll überprüft werden, ob ein einheitliches Verkehrsleitsystem auf digitaler Basis für Camper in Südtirol eingeführt werden könnte und welche weiteren Maßnahmen es mittel- und langfristig zu einer verbesserten Reglementierung des Campingtourismus braucht.
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Kommentare (23)
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hallihallo
für die busse will man überteuerte elktrobusse anschaffen, aber 40 jahre alte euro 0 camper mit sichtbaren abgasen haben freie fahrt.
und wer mal frühmorgens auf den paß fährt, kann dutzenden von wilden campern wecken.
die „campen “ da nämlich und nicht „parken“.
wichtigmacher
hallihallo, deine Rechtschreibkenntnisse sind offensichtlich auch EURO 0
hallihallo
dazu gibt es ja dann die wichtigmacher 🙂
exodus
Was heißt hier Einnahmequelle, diese Wildcamper lassen ihren ganzen Abfall überall rum und an wem bleiben die Abfallkosten hängen, natürlich an den Steuerzahlern! In Meran hinter den Kasernen ist eine ganze Straße vollgeparkt von diesen Umweltverschmutzern und keiner sagt was.
tiroler
Ich wäre für ein Einreiseverbot für Camper, die nicht belegen können, einen Stellplarz an einem Campingplatz reserviert zu haben
tiroler
Dazu merke ich noch an, dass Leute von den (Un)Fähigkeiten eines Lanz im Landtag dennoch nichts zu suchen haben
hallihallo
ist in deutschland wild campen erlaubt?? meines wissens nicht. dort verlangt man von allen , daß sie im campingplatz übernachten. #
wie im artiel beschrieben , ist es in verschiedenen südländer verboten und in skandinavien sowieso. also wieso soll es bei uns erlaubt sein??
hallihallo
yannis, wo lebst du? selbst in ferienwohnungen nehmen sich die touristen die lebensmittel von aldi mit, da sie kein verständnis für die hohen südtiroler lebensmittelpreise haben.
da ist wohl klar , daß sich jeder in seinem riesen-wohnmobil die lebensmittel von zuhause mitnimmt. die ausnahme bestätigt natürlich die regel.
exodus
@yannis Was hat die Mehrwertsteuer mit der Müllsteuer zu tun. Laut Ihrer Aussage, wir zahlen ja alle auf Einkäufe Mehrwertsteuer, müssten wir niemals Müllabfuhr für den Haushalt bezahlen, oder? Anscheinen sind Sie ein passionierter Wildcamper, so wie sie diese verteidigen, bleiben Sie am Boden der Realität mit Ihrer Fantasie!!!