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Wieder auf Normalbetrieb?

Foto: lpa

Fast sieben Monate belegten Coronapatienten eine Vielzahl von Betten in den Spitälern. Doch die Situation hat sich nun geändert. Wie der Krankenhausbetrieb aussieht.

von Markus Rufin

Fast sieben Monate lang hat das Coronaviurs die Südtiroler Krankenhäuser lahm gelegt. Weil zeitweise über 450 Corona-Patienten in den Spitälern behandelt werden mussten, wurden Vormerkungen ausgesetzt, OP-Säle zeitweise geschlossen und Visiten aufgeschoben.

Doch mittlerweile hat sich die Situation komplett geändert. Nur mehr 21 Patienten werden in den Spitälern behandelt. Der Druck auf die Krankenhäuser durch Corona ist kaum mehr spürbar.

Dennoch gibt es noch keine vollständige Rückkehr zum Normalbetrieb, wie Sanitätsdirektor Pierpaolo Bertoli berichtet: „Eigentlich könnten alle Krankenhäuser in Südtirol zum Normalbetrieb zurückkehren. Einige Abteilungen arbeiten aber nach wie vor auf Sparflamme.“

Vor allem die ambulanten Dienste seien derzeit etwa gleich aktiv, wie im vergangenen Jahr zu dieser Zeit. Es gebe nur wenige Ausnahmen, so der Sanitätsdirektor. Zurückzuführen ist das auf die dünne Personaldecke.

Vor allem in Abteilungen, in denen die Mitarbeiter wegen Corona kaum Zeit für Pausen hatten, stellt die Urlaubszeit ein Problem dar: „Viele Personen, die in diesen Bereichen tätig sind, nehmen sich jetzt eine Auszeit oder fahren in den Urlaub – auch völlig zurecht. Aber ein Normalbetrieb ist deshalb nicht überall möglich“, erklärt der Sanitätsdirektor.

Vor allem die Abteilungen Medizin und Anästhesie seien davon betroffen. Aber auch chirurgische Eingriffe stellen ein Problem dar. Die Situation sei aber auf jeden Fall besser als noch vor wenigen Wochen, als das Personal der betroffenen Abteilungen in den Covid-Stationen zum Einsatz kam.

Doch nicht nur die bevorstehende Urlaubszeit macht den Krankenhäusern zu schaffen, auch die Impfpflicht und die drohenden Suspendierungen sind ein Thema. „Es wird wohl einige Abteilungen geben, in denen Personal suspendiert wird beziehungsweise nicht mehr im Krankenhaus tätig sein darf“, meint der Sanitätsdirektor. Auf genauere Daten dazu müsse man aber noch warten.

Unabhängig davon, wie viele es am Ende sein werden, muss der Sanitätsbetrieb bereits jetzt Ausschau nach Ersatz halten. Das gilt nicht nur für die suspendierten Mitarbeiter sondern auch für jene, die in den Urlaub fahren. Laut Sanitätsdirektor Bertoli sei die dünne Personaldecke nur in wenigen Abteilungen ein Problem.

Vor einer regelrechten Herkulesaufgabe ist der Sanitätsbetrieb dagegen bei der Abarbeitung der Wartelisten für Visiten gestellt. „Gewisse Abteilungen hatten aufgrund der Corona-Situation in den letzten Monaten kaum Zeit für Visiten. Die ohnehin schon lange Wartelisten konnten bisher nicht aufgeholt werden.“

Bertoli kündigt dazu an, dass man einen Plan erstellen wolle. Jedoch sei dieser noch nicht detailliert ausgearbeitet: „Wir müssen mit den Krankenhäusern sprechen, um zu sehen, wie viel wir genau aufholen müssen und wie viel für die einzelnen Abteilungen möglich ist.“ In den kommenden Tagen soll der Plan aber genauer ausgearbeitet werden.

Wann alle Abteilungen wieder auf Normalbetrieb zurückgefahren werden können und die Vormerkungen fertig abgearbeitet sind, könne man derzeit nicht sagen. Doch letztlich sei es eine Frage der Zeit, mei9nt der Sanitätsdirektor.

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