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Produktives Jahr

Eurac Research präsentiert die Bilanz des Pandemie-Jahres: 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 20,4 Prozent mehr Artikel von wissenschaftlichen Zeitschriften angenommen.  

 Die Teilnahmen an Fachtagungen sind um mehr als die Hälfte zurückgegangen, doch war die Isolation nicht unproduktiv: 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 20,4 Prozent mehr Artikel von wissenschaftlichen Zeitschriften zur Veröffentlichung angenommen und 25,7 Prozent mehr Vorschläge für EU-Projekte eingereicht – insgesamt 88. Bewilligt wurden davon bisher 30 Prozent, womit sich das im Rahmen aller laufenden EU-Projekte verwaltete Gesamtbudget um 47,1 Prozent erhöht hat. Dies wirkte sich auf die Zahl der Beschäftigten aus, sie stieg um 6,4 Prozent.  Der Tätigkeitsbericht 2020/2021 wurde vergangenen Freitag der Mitgliederversammlung vorgestellt.  

Im Einklang mit den Anti-Covid-Maßnahmen wurden mehrere Messkampagnen im Feld sowie internationale Tagungen und Konferenzen verschoben, und in den Labors konnte nur ein sehr kleiner Teil der Mitarbeitenden mit Untersuchungen fortfahren. Die Forschung ging jedoch weiter: Dank Smart Working konnten die 550 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Eurac Research ihre Tätigkeiten Großteils weiterführen. Da schon seit einigen Jahren mehr als ein Fünftel der Arbeitsverträge dieses flexible Modell vorsieht, bereitete die pandemiebedingte Umstellung keine größeren organisatorischen Probleme.

Im Hinblick auf die Ergebnisse zeigen die Daten, dass die wissenschaftliche Produktivität sich während der Monate erzwungener Isolation auf Analyse und Aufbereitung konzentrierte: auf die Auswertung der gesammelten Daten, das Schreiben von Beiträgen für Fachzeitschriften, neue Studien. „Wir bedanken uns bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich trotz aller Einschränkungen und Hindernisse nicht zurückgezogen haben und hervorragende Ergebnisse erzielten“, erklärt Stephan Ortner, Direktor von Eurac Research. „Die zahlreichen neuen und großen Projekte haben es uns außerdem ermöglicht, auch in einem so schwierigen Jahr qualifizierten jungen Menschen einen interessanten Arbeitsplatz zu bieten.“

Nicht nur die Art des Arbeitens hat die Pandemie verändert, auch die Forschungsinhalte beeinflusste sie. Forschungsgruppen aus dem medizinischen Bereich haben dazu beigetragen, unser Wissen über das Virus zu erweitern: Beispiele sind die CHRIS-Covid-19-Studie, die  die Verbreitung des Virus im Vinschgau, Langzeitfolgen einer Erkrankung und Risikofaktoren untersucht, aber auch die enge Zusammenarbeit mit dem Sanitätsbetrieb, etwa bei der Sequenzierung des viralen Genoms, um Varianten zu identifizieren, beim Design von Studien vor allem in Bezug auf bioethische Aspekte, bei der Lagerung von Proben in der Biobank oder beim biostatistischen Monitoring. Auch Forschungsgruppen mit anderen Schwerpunkten befassten und befassen sich mit den Veränderungen durch die Pandemie, ihren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Auswirkungen, um uns besser auf das vorzubereiten, was kommen wird: So gab es zum Beispiel Studien zum Energieverhalten oder zu den Folgen für den Tourismus.

„Diese Krise wird der Forschung nicht zu mehr Mitteln verhelfen“, so Ortner. „Im Gegenteil, Geld wird knapper sein und richtigerweise wird viel davon verwendet werden, um soziale Härten zu mildern.”

 

Der „Tätigkeitsbericht 2020/2021” ist als PDF-Download verfügbar: https://webassets.eurac.edu/31538/1621615281-activityreport2020.pdf

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