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Jordi Beltramo

Jordi Beltramo:Eine Liebesgeschichte mit einer etwas anderen Hand.

Ein Solo, eine Metamorphose rund um eine Hand. Bewegend, poetisch, bizarr und clownesk. Eine besondere Hommage an die Diversität. Jordi Beltramo zeigt die Vorpremiere seines Solos Handmade am 28. Und 29. Mai in der Dekadenz.

 Was die Südtiroler Kleinkunstszene nicht ganz so gut beherrscht sind die leisen Töne. Die poetische Verdichtung, die Schönheit des Moments, die Genauigkeit, die Langsamkeit ist was Jordi Beltramos Kunst ausmacht. Jordi Beltramo ist Mime: Ein Schauspieler, der nicht von seinen Stimmorganen dominiert ist, ein Tänzer ohne Muskelpakete, ein Clown für Erwachsene ohne Schichten von Schminke.

Jordi Beltramo lebt seit 2004 in Meran und hat sich verschiedene Stammbeine aufgebaut. Als Clowndoktor des Vereins Medicus Comicus bringt er von 2006 bis 2012 Fröhlichkeit in die Herzen von kranken Kindern in den Kliniken von Südtirol. Mit Claudia Bellasi leitet Jordi das internationale Straßenkunstfestivals Asfaltart. Geboren ist Beltramo 1977 im Piemont. Mit 15 erkrankt er an einer Hirnhautentzündung, von der er eine spastische Hand mitnimmt. Ungehindert durch das vermeintliche Handicap verlässt Jordi mit 18 Jahren die Heimat um durch Europa zu reisen. Inspiriert vom Straßentheater beginnt seine Karriere als freier Künstler. Über die Jahre entwickelt er verschiedenste Figuren: Von der lebenden Statue über den romantischen Pantomimen bis hin zum poetischen Clown. Seine Figuren zeigt er im Theater, ab und zu im Fernsehen (unvergessen der Auftritt 2016 bei „Italia’s Got Talent“) und bei den bekanntesten Straßentheaterfestivals von St. Petersburg bis Dubai sowie an unzähligen Plätzen in Europas Städten. Seit 2004 ist er in Meran sesshaft, seine Arbeitsplätze jedoch kennen weiterhin keine Grenzen.

„Das Leben beschert uns manchmal unerwartete, besondere, einzigartige und nicht ersetzbare Geschenke.“, sagt Jordi Beltramo: „Nach einer Hirnhautentzündung im Alter von 15, fand ich mich mit einer spastischen Hand wieder. In über 20 Jahren auf internationalen Bühnen war meine Hand immer anwesend, aber blieb im Hintergrund. Jetzt habe ich entschieden, ihr eine eigene Show zu schenken!“ Diese Show entwickelt er mit Evi Unterthiner, die in Frankreich, Österreich und Italien Schauspiel, Theaterpädagogik und Körpertheater studiert hat. Was haben die beiden Artisten nun gemeinsam geschaffen? „Handmade ist eine surreale Show über die Transformation eines Defektes in einen Vorteil“, beschreibt Beltramo. Wir beobachten darin die Beziehung vom Schauspieler zu seiner Hand zwischen Liebe und Hass, Ablehnung und Akzeptanz. Die Mittel, die Jordi wählt, sind Tanz, Figurentheater, Schauspiel und Clownerie. Die Geschichte von Jordi und seiner Hand kommt fast ohne Worte aus. Die Sprache von Beltramo und Unterthiner sind die Bewegungen, die Bilder, die Atmosphären, die szenischen Ideen, die verspielten Literaturzitate. Am Ende steht die Erkenntnis „Wenn du das Geschenk zu deinem gemacht hast, könnte schon ein anderes bereitstehen!“

Handmade von und mit Jordi Beltramo in Zusammenarbeit mit TeatroZAPPAtheater in der Regie von Evi Unterthiner ist mit Unterstützung des Assessorat für italienische Kultur der Autonomen Provinz Bozen entstanden und hat beim Straßenkunstfestival Asfaltart Premiere. Eine Vorpremiere zeigt die Dekadenz in Brixen am 28. und 29. Mai um 19:30. Einen Vorgeschmack gibt der Trailer:

https://www.youtube.com/watch?v=2qmrxGp2H8I

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

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