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„Großer Hemmschuh“

Peter Faistnauer (Foto: Oskar Zingerle)

Der Team K-Abgeordnete Peter Faistnauer hofft, dass die Landesregierung durch den wenig schmeichelhaften Landwirtschafts-Report der Eurac wachgerüttelt werde.

Südtirols Landwirtschaftspolitik tritt seit Jahren auf der Stelle, konstatiert Peter Faistnauer. „Eine Zeitlang konnte man sich auf errungenen wichtigen Leistungen ausruhen, doch nun ist es höchst an der Zeit für Neuerungen und Veränderungen. Auch der kürzlich veröffentlichte Landwirtschaftsreport 2020 der EURAC legt dies deutlich dar“, so der Abgeordnete des Team K.

In dem Report der EURAC schneide Südtirols Landwirtschaft in Bezug auf die nachhaltige Bewirtschaftung nicht gut ab, meint Faistnauer. Die Ergebnisse seien  ernüchternd. Es sei zu hoffen, dass eruierten Fakten die Landesregierung wachrütteln.

Faistnauer schreibt in einer Aussendung:

Wirft man einen Blick auf die Nachbarn, erkennt man bald, wie es um die Nachhaltigkeit in Südtirol steht. Salzburg ist EU-weit die einzige Region, in der mehr als die Hälfte der Flächen ökologisch bewirtschaftet werden. Österreich hat allgemein den höchsten Anteil an biologischer Landwirtschaft in Europa mit knapp ¼, im EU-Schnitt nur 7 Prozent.

Vier Regionen in Europa, in denen der Anteil mehr als ein Fünftel ausmacht, liegen in Schweden, zwei in Italien und Tschechien und eine in der Schweiz. Südtirol findet sich erst ziemlich weit hinten wieder, mit knappen 5,8 %.

Da die Politik die Rahmenbedingungen für die Entwicklungen in den verschiedenen Sektoren setzt, trägt sie neben Konsumenten und Produzenten selbst eine Hauptverantwortung. Landesrat Arnold Schuler und die Landesregierung haben es in den vergangenen Jahren verabsäumt, Weichen für neue Wege zu setzen.

Die Südtiroler Landesregierung hat in den letzten 5 Jahren kaum Maßnahmen gesetzt, damit die Umstellung der Landwirtschaft auf ökologische Bewirtschaftung erleichtert wird.

Jährliche Kosten für Bio-Betriebe durch die Kontrollstelle und ev. Verbandsmitgliedschaften sind im Verhältnis zu hoch. Hier braucht es Erleichterungen, um eine Veränderung zu bewirken, will man den Anschluss nicht vollkommen verlieren. Für Südtirols kleinstrukturierte Landwirtschaft sind vor allem die jährlichen Fixkosten und die ersten beiden schwierigen Umstellungsjahre ein großer Hemmschuh.“

Es gilte dringend die Entwicklung der Biolandwirtschaft stärker zu gewichten und politisch stärker zu forcieren.

„Viele Bauern stehen dem biologischen Anbau positiv gegenüber. Da finanzielle Möglichkeiten fehlen, bleibt der gute Wille jedoch auf der Strecke. Diesem Dilemma gegenüber hat die Landesregierung Mittel in der Hand, die es einzusetzen gilt, Förderungen gezielt auf Nachhaltigkeit umzuschreiben ist das primäre Gebot“, so Peter Faistnauer vom Team K.

 

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (18)

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  • ostern

    Vom ……bund wurde sogar forciert ein bestimmtes Mittel zu kaufen,
    welches in nächster Zeit vom Markt verschwinden sollte.
    Und da soll das Land den Bauern, welche schon in jeder Beziehung
    bevorzugt werden, noch finanziell unter die Arme greifen?
    Bisher hat diese Sparte nur abkassiert und wenig aus eigener Initiative
    investiert und unternommen. Na geht’s noch………………!!!!

  • bernhart

    Biologisch wirtschaften heißt, weniger Ertrag ,bei Pflanzen und Tieren, es ist einfach nur Schreien Biologisch, wer bezahlt die Rechnung, wer bezahlt den Unterhalt?
    Alle wollen mitreden und nur wenige sind gewillt mehr für Lebensmittel auszugeben.
    Die Bauern können auch nicht zu Arbeiter sagen sie sollen arbeiten wie vor 60 Jahre Handarbeit, denn Maschinen verschmutzen die Umwelt, oder der Tourismus, früher gab es werder Wellnestempel und Schwimmbäder und Stockduschen ,man lebt heute und das ist gut so, denn nur so ist unsere Zukunft gesichert.
    Es wäre Vernünftiger die GrossIndustrie besser zu kontrolieren ,denn das sind die grössten Umweltverschmutzer und nicht der kleine Bauer,in Südtirol gibt es nur KLEINBAUERN.

    • wichtigmacher

      „Südtirol gibt es nur KLEINBAUERN“
      bernhart, Du bisch vielleicht a Kleinbauer, ober worum trogsch nocher die Fahne für die Groskopfeten???
      Es gibt genug Bauern, welche jährliche Genossenschaftsabrechnungen Richtung 500.000 Euronen und auch mehr haben, und das alles Steuerfrei, schau mal nach Latsch, Naturns, Schlanders, nur um beim Vinschgau zu bleiben, von den Unterlandler Äpflmagnaten und Lepsproduzenten gar nicht zu reden.
      Ober Solidarität gibts in Eurer Lobby natürlich nicht, sonst müssten die Euch „Kleinbauern“ ja unterstützen…….

  • olle3xgscheid

    Dazu fehlen die Löhne, höhere Löhne, denn wer kann sich das leisten?
    Und warum muß Bio teurer sein?
    Und wer kauft eine Zucchini von 1 kg?
    So gesehen am Bauernmarkt

  • bernhart

    Sag ich doch schon lange die Qualität ist nicht immer gegeben nur der überhöhte Preis ist immer present. Salat vom Grossmarkt usw.,es gibt immer einige schwarze Schafe.

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