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„Es fehlt das Spüren“

Der KVW hat am Samstag einen neuen Landesausschuss gewählt. Thema der Landesversammlung war die Rolle des Menschen in der digitalen Welt.

Thema der KVW Landesversammlung war die Rolle des Menschen in der digitalen Welt. Die Referentin regte an, über die Ethik des Digitalen zu diskutieren und dabei immer den Mensch als das Maß aller Dinge zu sehen.

Die heurige KVW Landesversammlung fand online statt. KVW Landesvorsitzender Werner Steiner konnte über 100 Vertreterinnen und Vertreter der Ortsgruppen begrüßen, die über Zoom am Samstag an der Versammlung teilgenommen haben.

Referentin der Landesversammlung war Magdalena Holztrattner, Theologin und Sozialethikerin aus Wien. Sie sprach zum Thema „digital.kompetent.menschlich” und gab viele Anregungen, wie das Mensch bleiben in der digitalen Welt gelingen kann. Holztrattner regte an, genau hinzuschauen, was sichtbar gemacht wird und was nicht. Werden Armut und Verletztlichkeit als Teil unserer normalen Welt gezeigt? Welche Hautfarbe und welches Alter haben Menschen auf den Bildern? Durch Hinterfragen und genaues Hinschauen kann das Mensch bleiben in der digitalen Welt gelingen.
„Wer sich der digitalen Neuerungen verschließt, bleibt ausgeschlossen“, so Holztrattner.

Trotzdem ist und bleibt echte Begegnung ein Wert, der bewusst geübt werden muss. Kommunikation über Zoom oder WhatsApp seien nun mal eine andere. Es fehle das Spüren, das Sehen, Riechen, die unmittelbaren Reaktionen und das Feinstoffliche.

„Üben wir weiter in Beziehung zu bleiben“, so der Rat von Holztrattner, das Berühren, das Haptische sei enorm wichtig und das falle in der digitalen Welt weg.

Die vergangenen vier Jahre seiner Amtsperiode – vor allem das besondere Jahr 2020 – war Inhalt des Tätigkeitsberichts des KVW Landesvorsitzenden Werner Steiner.

„Mit seinen angeschlossenen Interessensvertretungen und Aktivitäten im Non-Profit-Bereich war der KVW auch im vergangenen Jahr eine wichtige Anlaufstelle, wenn es um Fragen im Sozialbereich ging“, sagte Steiner. Wichtig bei allen Beratungstätigkeiten ist es für den Verband, möglichst allen Menschen den Zugang zu den Hilfestellungen zu gewährleisten, egal ob diese in abgelegenen Seitentälern oder in großen Ballungszentren wohnen.

Die Beratungsangebote waren 2020 besonders wichtig und gefragt, weil aufgrund der Einschränkungen mehr Menschen Förder- und Unterstützungsangebote brauchten, um über die Runden zu kommen. Dabei wurde deutlich, dass viele Ratsuchenden Schwierigkeiten hatten, die verschiedenen Angebote auf Landes- und Staatsebene zu durchblicken und sich dazu Zugang zu verschaffen.

Geschäftsführer Werner Atz stellte die Bilanz vor und gab einen Überblick auf die größten Veränderungen, die auf den Verband im vergangen zugekommen sind. Aufgrund der Einschränkungen und des reduzierten Parteienverkehrs sind in einigen Bereichen des KVW die Anrufe um mehr als das Doppelte gestiegen. Auch die Zugriffe auf die Internet-Seiten haben teilweise stark zugenommen. Man habe versucht, sich schnell und vor allem laufend den geänderten Anforderungen anzupassen und auf die Bedürfnisse der Menschen einzugehen.

Der geistliche Assistent Karl Brunner erinnerte in seinem Schlusswort an die Aufgabe der ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter: genau hinschauen, sehen und verstehen. So habe die Pandemie gezeigt, „dass nicht alles, was wirklich wichtig ist, auch gut bezahlt wird“. Als Beispiele nannte Brunner die Arbeit in vielen sogenannten typischen Frauenberufen, wie Verkäuferin. Vor allem die Aussage, dass der Verdienst von der Leistung abhänge, hat sich als unwahr erwiesen.

Die Wahl zum KVW Landesausschuss fand in der Woche vor der Landesversammlung online statt.

Das Ergebnis wurde auf der Landesversammlung bekannt gegeben.

Die 35 Gewählten des Landesausschusses sind Werner Steiner, Ursula Thaler, Heinrich Fliri, Thomas Angerer, Monika Gatterer, Sonja Schöpfer, Rosa Purdeller Obergasteiger, Maria Rosa Stecher Weißenegger, Marialuise Radl, Herbert Schatzer, Maria Mayr Kusstatscher, Herbert Pfeifer, Carla Grüner Kofler, Otto Platzgummer, Paul Sanin, Margareth Fink, Franz Pichler, Anneliese Weiss Angerer, Gerhard Giuliani, Annemarie Lang Schenk, Adolf Pirpamer, Josef Schöpf, Frieda Frei Hofer, Christoph Buratti, Alois Costadedoi, Alexander Gradl, Siegfried Gufler, Konrad Obexer, Heidrun Goller, Hermann Profanter, Maria Antonia Bergmeister, Josef Guadagnini, Karin Dibiasi, Elfriede Pöhl Mössmer, Walter Bacher.

Auf der ersten Sitzung des Landesausschusses werden der/die Landesvorsitzende und die vier Mitglieder des Vorstands gewählt.

Foto(s): © 123RF.com und/oder/mit © Archiv Die Neue Südtiroler Tageszeitung GmbH (sofern kein Hinweis vorhanden)

Kommentare (1)

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  • bernhart

    Leider ist der KVW , nicht mehr das was er einst war, er ist parteiabhängig und zu politisch ausgerichtet, war lange Zeit Mitglied leider musste ich im laufe der Zeit feststellen, dass die Bürger ,welche den KVW aufgebaut haben , also die eigenen Landsleute nicht mehr an n1: Stelle stehen, wie es aussieht haben Nichtmitglieder und die Neuen Zuwanderer einen höheren Stellenwert.
    Ich bin immer noch der Meinung, Not im eigenen Land wird Unterschätzt, unser Eltern haben das Land hart aufgebaut, ist das der Lohn wenn sie eine Mindestrente bekommen von der sie nicht leben können?? Wieso ist die Ungleichbehandlung so fortgeschritten?? Wieso wurde im letzten Jahr die arbeitende und zwangsbeurlaubte Mittelschicht so vernachlässigt, wieso hat der KVW sich nicht eingesetzt um die Gebühren Wasser Strom Müll zu reduzieren?? Wurde der KVW Mundtot gemacht, oder hat er Angst , dass Beiträge gekürzt werden??
    Liebe Gewählte wünsche euch viel Glück und denkt an die schwachen Bürger unseres reichen Landes.

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