Anklage gegen Vater

Gerichtsgebäude in Bozen

Ein Vater steht wegen sexuellen Missbrauchs seiner Tochter vor Gericht: Damit sie ausgehen durfte, musste sie nackt die Wohnung putzen. 

von Thomas Vikoler

Am Bozner Landesgericht häufen sich die Prozesse mit Fällen von Vätern, die ihre eigenen Töchter sexuell missbrauchen. Vergangene Woche die Verhandlung gegen einen Südtiroler, der seine eigene Tochter geschwängert hatte – am Montag gab es eine Hauptverhandlung zu einem Fall, bei dem es zum Glück nicht soweit gekommen war.

Dem Vater, ein 53-jähriger Südtiroler, wird vorgeworfen, seine Tochter mehrmals in ihrem Bett unsittlich berührt zu haben, als diese knapp 14 Jahre alt war. Der Vorwurf lautet auf erschwerte sexuelle Gewalt.

Im Alter von 17 Jahren musste sich die Tochter laut Anklageschrift auf einen perversen Deal mit ihrem Vater einlassen.

Für dessen Zustimmung, abends mit den Freundinnen auszugehen zu dürfen, musste sich die junge Frau nackt ausziehen und so die Wohnung putzen. Währenddessen der Vater ihr zuschaute und onanierte.

Das geschah, immer laut Anklage, mehrmals. Bis die Mutter davon erfuhr.

Ob das alles so stimmt und wenn ja, wie sie es erlebt hat, wird die inzwischen 20-jährige Tochter aller Voraussicht nach in einer der nächsten Verhandlungen im Hauptverfahren berichten. Die Verteidigung des Mannes will nämlich ein verkürztes Verfahren beantragen mit der Bedingung, dass die Tochter als Zeugin angehört wird.

Das Verhältnis zwischen dem Vater und der mittlerweile im Ausland lebenden Tochter soll sich wesentlich gebessert haben. Die Verhandlung am Montag wurde wegen Verhinderung des Angeklagten vertagt.